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'Sraphische 'Sy/ifen
Feder 1950 1
.1951 2
. 1956 3
. 1956 4
. 1956 5
. 1956 6
Litho 1956 7
. 1956 8
Aquarell 1 956 9
Feder 1956/57 10
Tanz
Faust II
Gestein auf Korcula
Klippen und Wellen
Sfrömungen
Glühende und rostende Metalle
Strukturen
Organische Triebkräfte
Reflexe unter Wasser
Kristalle
Bildleppich 1954 11
. 1954/55 12
1955 13
1955 14
1956 15
. 1956/57 16
Tanzgruppe
Forum Romanum
Frühling
Jugoslavija
Festlicher Tag
Mensch im Fels
Ölbilder,
^zl'ederzeic/trwttyen
Luise Autzinger
Geboren am 24. Februar 1923 in Lambach, O. ö.
1951 Diplom der Akademie tür angewandte Kunst
in Wien (Prof. Wimmer-Wisgrill)
1952/53 Studienaufenthalt in Paris, 1953/54 in Rom
Werke im Besitz der Graphischen Sammlung Albertina,
des österreichischen Museums für angewandfe Kunst,
des Bundesministeriums f. Unterricht u. in Privatbesitz.
isoßnp
ÖSTERREICHISCHES MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST
Wien
2
E
Sfubenring 5 / 20. November bis 22. Dezember 1957
Die ausgestellten Arbeiten Luise Autzingers
umfassen graphische Blätter, Aquarelle, Bild -
teppiche und Ölbilder. Sie sind eine Auswahl
aus dem künstlerischen Ertrag einer siebenjährigen
Schaffensperiode, die vom graphischen Bereich
ihren Ausgang nahm und mit wachsendem Ver -
mögen in einer beharrlichen und arbeitsreichen
Entwicklung die Bildwirkerei und die Ölmalerei
in das künstlerische Gestalten miteinbezog.
Luise Autzingers künstlerischer Wurzelgrund
und Standort offenbart sich am augenfälligsten
in den Arbeiten aus den letzten Jahren. Hier
liegt eine moderne Sehweise vor, die voll
menschlicher Wärme und Liebe zur Schöpfung ist.
Mikroskopisch nahe rückt sie an die Erscheinungs -
formen der Natur heran, um mit der größten
Sensibilität und Präzision, im Detail noch die
Totalität des Ganzen zu erfassen. Wir sehen
Diagramme von Energien, Kraftfeldern, Strukturen,
Strömungen und organischen Triebkräften, die die
Dichte und Intensität meditativer Versenkung auf -
weisen. Der Vorgang der Bildwerdung ist ein
genetisch sich entfaltender Prozefj, beweglich wie
die Natur selbst. Das Verbinden, überkreuzen
und Kreisen, das Weben, Strömen und Strahlen
energiegeladener Linien macht mit bildnerischen
Mitteln Erlebnisse anschaubar, die keiner ab -
bildenden Kunst erreichbar sind. Das abge -
schlossene Gefüge und Gewebe kontrastierender
Linien und Farben ist zu einem sich selber
tragenden und dynamisch durchpulsten Organismus
zusammengespannt, dem ein romantischer Klang
anhaftet. Es ist die „Wunderschrift” des Novalis,
deren „Figuren zu jener großen Chiffrenschrift zu
gehören scheinen, die man überall, auf Flügeln,
Eierschalen, in Wolken, im Schnee, in Kristallen
und in Steinbildungen, auf gefrierenden Wassern,
im Innern und Äußern der Gebirge, der Pflanzen,
der Tiere und Menschen, in den Lichtern des Him -
mels, auf berührten und gestrichenen Scheiben von
Pech und Glas, in den Feilspänen um den Magnet
herum und in sonderbaren Konjunkturen des Zu -
falls erblickt."
Dieser reichen und umfassenden Welt hin -
gegeben, in ihr aufgehend und bis zur Selbst-
entäufjerung verströmend, vermag Luise Autzinger
dennoch die bildnerische Tat zu setzen und dem
Schöpferischen schöpferisch zu begegnen,
ÖSTERR. MUSEUM
F. angewandte KUNST
WIEN
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LU
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