VIII. a. 11-15. 13 Eingänge. Das Ganze in französischer Sprache. Auf (1cm unteren Rande sehr vieler Blätter befinden sich vierthalb Zoll hohe Malereien in Temperafarben von bedeutendem Kunstwerthe und stellenweise nach sehr alten Motiven be handelt. Die Zahl der grösseren Malereien ist 46, ausser ihnen aber enthält die Handschrift auch eine kleine Anzahl mit Farben verzierter Initialen. (Sign. 2576. olim Hist. prof. 80.) (1214.) (Hofbibliothek.) 11. Chronik von Ungarn. Pergament-Handschrift des vierzehnten Jahr hunderts, in Folio, 73 Blätter, mit einer reichen Zahl (143) sehr schöner, in Bezug auf Costume, Bewaffnung und Darstellungsart überhaupt sehr merk würdiger Bilder, durch Farben und Gold prangend. Die Handschrift enthält die dem Johannes Thurocz zugeschriebene lateinische Chronik Ungarns. (Sign. 405. olim Hist. prof. 218.) (1215.) (Hofbibliothek.) 12. Seekarte von 1408. Pergament-Handschrift des fünfzehnten Jahr hunderts, in Quarto, 6 Blätter, enthaltend fünf Seekarten des schwarzen und mittelländischen Meeres und der Nordsee. Als Verfertiger derselben und zwar im Jahre 1408 nennt sich: „Nicollaus fillius de Pallqualini nicollai de uenetijs.“ (Sign. 410* olim s. n.) (1257.) (Hofbibliothek.) 13. Gebetbuch. Ein als kleiner Hausaltar geformter Band des fünfzehnten Jahrhunderts, 1' 9'" hoch, oben 9" 9"', unten 11" breit, enthält ein auf Pergament geschriebenes und mit reichem Farben- und Goldschmucke prangen des Gebetbuch in 8. Ueber demselben auf Pergament gemalt und von einer vergoldeten Holzeinfassung umgeben, links der gekreuzigte Heiland mit Gott vater und Maria der Jungfrau, rechts die Gottesmutter und der Heiland, um geben von Engeln auf verziertem Goldgrund. Das Ganze hat die Form eines Diptychons und war ursprünglich Eigenthum Philipps des Guten von Burgund, vererbt auf Carl den Kühnen und durch dessen Tochter Maria auf Kaiser Maximilian I. Das Gebetbuch zählt 22 Blätter, auf denen drei grössere Mi niaturen mit Bildnissen Philipps des Guten in kniender Stellung. Die Rand verzierung des ersten und zweiten Blattes zeigt das burgundische Wappen und das Feuereisen des goldenen Vliesses. (S. 1800, olim Cod. theol. 955.) (1212.) (Hofbibliothek.) 14. Pergament-Handschrift des fünfzehnten Jahrhunderts, in Folio 238 Blätter, mit prachtvollen, in Gold und Farben prangenden Randverzierun gen und Initialen italienischer Kunst. Auf dem zweiten Blatte der Handschrift innerhalb des Randschmuckes befindet sich dem Beschauer zur Linken das Porträt des einstigen Besitzers und Veranlassers der Handschrift, des ungari schen Königs Matthias Corvinus. Für diesen wurde sie wahrscheinlich in Florenz geschrieben und vollendet am 19. October 1488. Das Wappen des Königs erscheint anf dem zweiten Blatte der Handschrift, wie auf dem leider beschädigten Einbande wiederholt. (Sign. 930. olim Theol. 55.) (1211.) (Hofbibliothek.) 15. Philostrati heroiea. Pergament-Handschrift des fünfzehnten Jahrhunderts, in Folio, 171 Blätter für den König Matthias Corvinus in Italien geschrieben und mit herrlichen Malereien verziert. Das Bild des Königs erscheint in Me daillenform auf der Rückseite des ersten Blattes, sein Wappen auf der Stirn seite jedes Buches der auf Befehl des Königs durch Anton Bonfin gelieferten lateinischen Uebersetzung von „Philostrati heroiea”. Ueber die früheren Be sitzer der Handschrift gibt dieser selbst durch gleichzeitige Einzeichnungen Auskunft. Nach dem Tode des Königs Matthias gelangte sie durch Geschenk seines Nachfolgers an Dr. Johannes Gemper, von diesem durch Erbschaft an den Geschichtschreiber Cuspinian, aus dessen Verlassenschaft durch Kauf an den Wiener Bischof Johannes Eaber und mit dessen Büchern in die Hof-