6 Johann Zeman. nichts Erwähnenswerthes zur Aufteilung gekommen ift, fofort zu den noch hier zu befprechenden Hafpeln und Zwirnmafchinen. Der mechanifche Garnhafp el und der Doublirhafpel von Wege mann & Comp. in Baden (Schweiz) find mit mechanifchen oder elektrifchen Abftellvorrichtungen für den Fall eines Fadenbruches verfehen. Reifst bei der Doublirmafchine ein Faden, fo bewerkftelligt der elektrifche Selbftabfteller unter Einem auch das Abfehneiden der andern Fäden des betroffenen Fadentheiles, um nur gleiche Länge auf dem Hafpel zu erzielen. — C. Martin in Verviers (Belgien) hat die Snoek’fche Abftellvorrichtung am mechanifchen Garnhafpel zur Anfchauung gebracht. Recht zweckmäfsige Zwirnmafchinen haben Gebrüder Franke in Chemnitz (Deutfchland) ausgeftellt. Uns fiel bei denfelben der einfache Rädertrieb für die Spindeln auf, welcher durch einen Hebel, beziehungsweife durch Aus- einanderrückung zweier Frictionsfcheibchen für jede Spindel gefondert, leicht ein- geftellt werden kann. — Die Verbefferung bei P 1 at t’fchen Zwirnmafchinen erwähnen wir bei den Woll-Spinnmafchinen. — Die Firmen Clark & Comp., fowie Kerr, Price & Comp., beide im Be- fitze ausgedehnter Baumwollzwirn-Spinnereien in Paisley bei Glasgow, hatten jede eine W eildfehe Spulmafchine ausgeftellt, bei welcher bekanntlich alle Be wegungen felbflthätig verrichtet werden, um Zwirn auf kleinen Holzfpulchen regelmäfsig aufzuwinden, den Faden abzufchneiden und das Ende desfelben in einen Schnitt des Spulenrandes einzulegen, endlich die fertige Spule abzuwerfen und eine frifche Spule zur Bewickelung herzunehmen. Die Arbeiterin hat nur für das Wegnehmen der bewickelten und für das Auflegen der frischen Spulen zu forgen. — Die kleine, hübfehe Kötzertüten - Mafchine von Efcher, W y s s & Comp, in Leesdorf (Oefterreich) — Filiale der Fabrik in Zürich— ift fchon zu verbreitet und bekannt, um hier eine nähere Erklärung zu bedürfen. — II. Mafchinen zur Bearbeitung von Flachs, Hanf und Jute. Flachs- und Jutefpinnerei -Mafchinen waren nur von zwei bekannten englifchen Firmen zur Ausftellung gefendet worden, und da an deren Con- ftrudfion wefentliche Aenderungen nicht eingetreten find, fo verweifen wir fofort auf die betreffenden, nach Erledigung der Zubereitungsmafchinen fol genden Notizen. Zur Verarbeitung von Hanf zu Seilgarn dagegen ift ein neues Syftem von Streckmafchinen nach des Amerikaners G o o d Patent aufgekommen, welches feiner Einfachheit wegen befondere Beachtung verdient. Die Schraubenführung für die Hechelftäbe ift durch eine gelungene Kettenführung erfetzt, welche einen gröfseren Abftand der Streckwalzen zuläfst, daher das Schneiden des Hanfes vor dem Verfpinnen überflüffig macht. Bevor wir auf die Spinnereimafchinen näher eingehen können, miiffen die zur erften Zubereitung von Flachs, Hanf und Jute dienlichen Brech- und Schwing mafchinen erledigt werden. Dr. Collyer hatte in der amerikanifchen Abtheilung der Mafchinenhalle eine Handbrech-Mafchine für Flachs ausgeftellt, mit einer langfam rotiren- den Brechwalze und zwei auf der oberen Seite derfelben vorwärts- und zuriiek- fchwingenden, etwa halb fo grofsen eifernen Riffelcylindern. Der Antrieb geht von der Hauptwelle durch ein Räderpaar auf die grofse Brechwalze, welche die klei nen Riftelcylinder mitnimmt. Dabei erhalten letztere aufserdem mit ihrem Lager- ftück eine um die Achfe der grofsen Walze fchwingende Bewegung, welche von