14 J. Hiipfcher. ifl Secretär einer humanitären Gefellfchaft für den Unterricht von Taubftummen zu gleicher Zeit mit gefunden Schülern. Schiilerfchriften ausVolks- und Mittelfchulen hatte Frankreich reich lich ausgeftellt. Die meiden waren von fehr gefälliger Form und zum grofsen Theile recht fiiefsend und sans gene gefchrieben. Sie zeugen nicht nur von Fleifs und Ausdauer der Schreiber, fondern von dem Ernd und der guten Methode der Lehrer. Befonders hervorzuheben find: Die Stadt Paris: Kalligraphien und fchrift- liche Schularbeiten, Lyons, Rouen, Caen, Douai, Mirecourt, Dijon, Foix, Lifieux, Poitiers, Arpajon, Gannat, Verfailles, St. Arnould, Totjloufe, Tours und Anderem. Hervorzuheben find noch die hübfche Lineatur, das gute Papier, die Billig keit des Schreibmateriales und die praktifche und fchöne Anordnung der Titel blätter. ° Sch reib-Schiefer tafeln von fehr guter Qualität und praktifcher Herrichtung für Schulen nebd leicht zeichnenden Schreibgriffeln exponirten die Herren Indre. Deupes, Ardoife, Suzanne, theils linirt und mit aufgedruck ten Vorlagen, theils einfache und unlinirte. S chr e ib - S t ah 1 f e d e r n hatte Frankreich beinahe gar keine ausgeftellt. Wir fagen faft gar keine, denn die unzureichenden zwei oder drei Fabricate find kaum der Muhe des Erwähnens werth. Subfellien. Bapteroffes F., Paris, Hellte einige fehr einfach conftruirte Schulbänke aus, welche die Concurrenz mit denen anderer Culturftaaten nicht aushalten. Die Schreibpapiere Hän den weit zurück vor anderen Papiergattungen, die zu Induftrien und Cigarretten verwendet w'erden. Tinte konnten wir keine prüfen, da fie in verfchloflenen Gefäfsen aufbewahrt ftand. Hingegen waren die Schreib kreide-Würfel von fehr guter Qualität. Stenographie war vertreten durch Montet, der einen gedrängten Curs de Stenographie brachte und Grünebaum’s ftenographifche, nach Gabels berger s Syftem bearbeitete Tafeln, die indefs nicht durchaus abgerundet und egal fich darftellt. Schweiz. Die hohe Stufe, welche diefes glückliche Staatswefen in der allgemeinen Cultur einnimmt, zeichnet es ganz befonders noch in feinen öffentlichen Schulein richtungen, feiner durchgreifenden Organifation der allgemeinen Volkserziehung, vor vielen anderen weit gröfseren und von der Natur unendlich reicher gefegneten Staaten, höchft rühmlich aus. Was uns Portugals Schulhaus als hoffnungsvolle Anfänge auf dem Gebiete des Schulwefens darbietet, das zeigt uns das fchweizerifche Chalet in kräftigffer Bliithe, heranreifender oder vollendeter Frucht. Dem Schreibunterrichte wurde die Ausftellungs-Commiffion ebenfo gerecht, ■wie allen anderen Unterrichtszweigen in dem weiten Gebiete der Volksbildung und Erziehung. Die Erziehungsdireftion des Cantons Bafelland exponirte M. J. Hiib- fcher’s Vorlagenhefte unter dem Titel: „Praktifcher Lehrgang zu einem erfolg reichen Schreibunterrichte“. D;efe Methode ifl wohl nicht neu, aber immerhin praktifch und pädagogifch fortfehreitend. Die deutfehe Currentfchrift ifl: wunder- hübfeh, einfach und gefchmackvoll. Die Lateinfchrift hingegen überfteigt das Durchfchnittsmafs nur fehr wenig. Die lithographifche Ausführung ifl meifterhaft, J. Steidinger’s Rondevorlagen find fehr empfehlenswerth, in der Formgebung perfekt. Die Erziehungsdiredlion des Cantons Bern flellte Wandtafeln mit ein fachen deutfehen Currentfchrift-Formen für Volksfeinden aus. Die Schriftenvor lagen find gediegen und von praktifch gefälliger Anordnung.