GENIE WESEN. (Gruppe XVI, Seetion 3.) Bericht von Moriz Brunner, k, k, Hauptmann im Genieftabe. Einleitung. Das Geniewefen in der allgemeinen Bedeutung umfafst die Verwerthung aller Zweige der Ingenieurwiffenfchaften und Baukunft für den Krieg und für das Bedürfnifs des Heeres im Frieden. Es gliedert fich in folgende Hauptfächer: Communicationsbau, das Kriegs-Brückenwefen, den Feld-, Strafsen- und Eifenbahn-Bau, dann Telegraphendienft. Befeftigungskunfl (Fortification) und Kriegs-Baukunft, betreffend den Entwurf und die Ausführung der Verfchanzungen imFelde, dann der Fettungen, deren Angriff und Vertheidigung vom technifchen Standpunkte aus. Die bürgerliche Baukunft in ihrer Anwendung für Militärzwecke, nämlich: für den Bau vonKafernen, Reitfchulen, Militärfpitäler, Magazine, Kriegs häfen etc. Das Minenwefen, die gefammten Sprengarbeiten zur Demolirung der verfchiedenften Bauten, als: Brücken, Strafsen, Eifenbahnen, Feftungswerke. Häufer, wie es der Kriegszweck erheifcht, dann den unterirdifchen Krieg, alles geftützt auf die genauefte Kenntnifs der Sprengpräparate, der Mittel zu deren Entzündung, deren Kraftäufserung, hiezu gehöriger Mafchinen etc. Die Lager-Einrichtungen, als: Feldhütten, Zehe, Feld-Backöfen, Feldherde, Befchaffung und Filtration des Waffers, Latrinen etc. Zur Ausübung der das Geniewefen umfaffenden Zweige, fowie um den Fortfehritt der Naturwiffenfehaften und der Ingenieurkunft unabläffig zu verfolgen und für die Zwecke des Krieges auf das praktifche Gebiet zu übertragen, ift die Ge nie waffe beftimmt. Sie ift daher nicht nur in Bezug auf den Baudienft eine wiffenfchaftliche, fondern mit Rückficht auf deren Mitwirkung beim Angriffe und der Vertheidigung von befeftigten Objedfen und Führung des Minenkrieges eine ftreitbare Waffe daher deren Individuen Soldaten fein müffen. Die Geniewaffe hat in den verfchiedenen Heeren eine verfchiedene Organi- fation. Ueberall aber befteht fie aus einer Feldtruppe, welcher die praktifche Aus führung oder doch die Leitung der technifchen Arbeiten im Kriege zukommt, und aus einer beftimmten Anzahl diefer Truppe entfprungener Officiere, deren Dienft haupt- fächlich im Entwürfe und in der Leitung der Feftungs- und Militärbauten im Allge meinen, fowohl im Frieden als auch im Kriege befteht, und welche für die I*