Die Locomobilen. Die allgemeinen Bemerkungen über cliefe fo rafch eingebürgerten und fonft wohl bekannten Mafchinen finden fich bereits an der Spitze des gleichnamigen Abfchnittes im Berichte über die Dampfkeffel als der erften fich dafür ergebenen Gelegenheit. Dort find auch die wefentlichen Unterfchiede in der Arbeitsfähigkeit der englifchen und franzöfifchen Conftrublionen etc. angeführt und hier erübrigt nur mehr der Bericht über die auf die bekannten Keffel gefetzten Mafchinen. Im Ganzen und Grofsen unterfcheidet fich die Mafchine der Locomobile nur wenig von einer anderen NormalmafChine. Der Lagerung halber ift flets die gekröpfte Kurbel verwendet und bei Effekten bei oder über 12 Pferden ein Cylinder- paar verwendet. Stärkere als fogenannte zwanzigpferdige Mafchinen kommen in diefer Form nicht vor und felbfl bei diefen fcheint fchon die Grenze der vortheil- haften Dimenfionen überfchritten. Die Normalgröfse liegt zwifchen 6 und 12 Pferden und die Mehrzahl der Ausführungen (vielleicht drei Viertel der fämmtlichen) befitzen nominell acht Pferdeftärken. Hierbei gibt fich durch die Radentfernungen ein folides Stehen ohne übermäfsiges Gewicht für den Transport, durch die Keffel- und Mafchinengröfse, eine handliche Wartung, und nachdem der Effedl durch Heizung etc. ungefähr von der Hälfte bis vorübergehend zum Doppelten des Nominalen geändert werden kann, fo erfcheint eben diefe Gröfse des Motors am bellen verwendbar. Im Folgenden find die Dimenfionen der 6-, 8- und iopferdigen Mafchinen aufgenommen, wobei der bereits im Keffelberichte erwähnte Unterfchied zwifchen englifcher und franzöfifcher Conftrudlion (nachdem die Erzeugung folcher Mafchinen in Ländern deutfcher Zunge gering ift) auch bezüglich der Mafchine wieder deutlich hervortritt. Die englifchen Dampfcylinder find nämlich durchschnittlich gröfser als die franzöfifchen gleich bezeichneter Kraft und die Produdle aus Cylinderfläche und Kolbenhub verhalten fich wie 1*5 : 1. Die Kolbengefchwindigkeiten find wohl gleich und betragen im Mittel 1*4 Meter per Secunde und nachdem die Dampf- fpannungen der englifchen Locomobile vier Atmofphären gegen fechs der fran zöfifchen betragen und fich daher eben verkehrt wie die von den Kolben durch eilten Volumen verhalten, fo follteman die erreichbaren Effedte für gleich wähnen Dennoch ift eine franzöfifche Locomobile weitaus fchwächer als eine eng lifche gleicher Bezeichnung. Denn nicht nur ift die Heizfläche erflerer (ro Quadrat meter per Pferd) kleiner als in den englifchen, wo 1-8 Quadratmeter dafür bemeffen find, fondern auch die Rolle find im Verhältniffe zur Heizfläche kleiner als in der englifchen Mafchine. Ueberdiefs ift der Keffel der letzteren ebenfo ftark, wenn nicht ftärker, als die franzöfifchen Keffel und ein Ueberfpannen der angenommenen 4 auf 5 und 6 Atmofphären ift eine gewohnte alltägliche und gefahrlofe Sache. Nachdem nun fowohl Keffel wie Mafchine reichlicher dimenfionirt find, ift die Mehrleiftung der einen gegenüber den anderen klar. Die englifchen Mafchinen find ausnahmslos ohne Grundplatte auf den Keffel gefetzt, während es keine franzöfifche Locomobile in der Ausflellung gab, welche einer fchweren zwifchenge]egten Grundplatte entbehrte. Diefs macht nebft den in letzteren beliebten gufseifernen Führungsfchienen (gegen die fchmiedeifernen dort) und mehreren anderen Details die franzöfifche mit der englifchen als gleich ftark bezeichneten Locomobile auch gleich fchwer im Gewichte und weil mehr