20 Ludwig Lott. Ch. Glaefen in Lüttich hatte mehrere architektonifche Werke; Van Velfen in Hecheln, aufser mehreren anderen Werken, die „Principes de grammaire hebrai'que“ ausgeftellt. - Eugöne Guyot in Brüffel hatte eine gröfsere Sammlung von Druckwerken ausgeftellt, die auch meiftentheils ausftellungsfähig waren. Nur fchade, dafs Manches durch das zu hohe Auf hängen an der Wand fich einer genauen Berichtigung entzog; diefs galt namentlich von den Creditpapieren. — Ad. Mertens’ in Brüffel Album Dore’fcher Holzfchnitte war meifterhaft gedruckt. — Frederic Hayez in Brüffel hatte neben einer Anzahl gut gedruck- ter Wiffenfchaftlicher Werke auch ein illuftrirtes Exemplar der belgifchen Ver- faffung ausgeftellt, das einen guten Eindruck machte. . P’ e vo ” Belgien ausgeftellten Drucke bewährten wieder die alte Erfahrung, dafs in denjenigen Ländern, die fchon feit geraumer Zeit einer freien Preffe fich erfreuen, der gefteigerten Producftion auch eine fortfehreitende technifche Ver vollkommnung nachfolgt. Das Königreich der Niederlande hatte uns auch Vieles und mitunter recht Gutes gebracht. Wenn wir auch, da wir nur über „Buchdruck“ zu berichten haben, die eingefandten lithographifchen und Lichtdrucke nicht zu befprechen haben, fo müffen wir hier doch mit gutem Grunde eine Ausnahme machen und der Photolithographien des Dr. F. J. Affer inAmfterdam erwähnen. Dr. Affer brachte eine Sammlung von Copien alter Drucke, die fo vorzüglich waren, dafs von nun an manches alte koftbare Buch, dem einzelne Blätter fehlen, wieder complet gemacht werden kann, wenn nach einem zweiten Exemplar durch die Manier Affer s das Fehlende ergänzt wird. E.B. terHorft, Firma J. B. Wolters in Gröningen, hatte eine grofse Sammlung gebundener und brofehirter Werke ausgeftellt, die meift als gut gedruckt bezeichnet werden müffen. - A. W. Sy th o ff in L e i d en hatte neben dem fchonen „Wörterbuch der Kunft und Wiffenfchaft“ in zehn Bänden, auch noch viele und gU i g. edruckte Werke ausgeftellt; nur der Druck des „Gendenkbook van der üorlog‘* liefs hie und da Manches zu wünfehen übrig. — E. J. Brill in Leiden hatte fauber und rein hergeftellte arabifche Drucke ausgeftellt. P' e ” P and e s dru ck ere ; U ‘ n ® a t avi a hatte eine Anzahl Werke in den niederländifchen Landesfprachen ausgeftellt, deren Druck wohl viel zu wünfehen übrig liefs, die aber doch Zeugnifs ablegten von der weiten Verbreitung der Buch- druckerkunft. ° Das Deutfche Reich hatte für die meiften feiner Ausftellungsgegen- ftände eigene Annexe gebaut, die aber nicht immer den Ausftellungsobjetften von Nutzen waren. So war die Gruppe XII mit allen möglichen mufikalifchen, aftro nomifchen Gegenftänden, Eifen- und Blechwaaren etc. fo unvortheilhaft als nur möglich untergebracht. Die meiften Gegenftände, die an der Wand hingen, waren bis oben unter das Dach placirt, fo dafs Niemand im Stande war, diefelben zu befichtigen, viel weniger zu beurtheilen. Wenn die Deutfchen auch auf anderem Gebiete durch phyfifche und geiftige Ueberlegenheit die Franzofen befiegt, fo haben letztere auf der Wiener Weltausftellung doch unftreitig den Sieg über Deutfchland davon getragen und zwar nicht fo fehr durch beffere und hervorragendere Erzeugniffe, als vielmehr duich ihren Gefchmack und die treffliche Anordnung der ausgeftellten Gegen- ftande , nicht minder auch durch die Zuvorkommenheit, mit der fie das Publicum zum Befichtigen ihrer Objedte einluden. Denn abgefehen davon, dafs die Befchauer bei Hachette und Marne zum Sitzen eingeladen wurden, fo wurde nach Berichtigung des einen Objedtes fogleich ein neues vorgelegt und auf die Eigentümlichkeiten und Vorzüge desfelben aufmerkfam gemacht, fo dafs man an ihre Ausheilung ordentlich ftundenlang gefeffelt war. Dagegen hing oder klebte