456 Gruppe IX. Industrie der Stein-, Thon- u. Glaswaaren. und Medaillons aus Papiermasse, stehen in hoher Achtung und in ho hem Preis. Mhs China ausgestellt hat, ist dem Eifer einiger dort ansässiger Sammler, namentlich dem Herrn v. Oy er heck in Hongkong und den Herren,Carlowitz & Co. in Canton zu danken. Ihre sämmtlichen Va sen , zum Theil wahre Prachtstücke, sind in King te sching (hei Kur Kiang, Provinz Jao-Tschu), dem grössten und berühmtesten Fabrika tionsort für die undecorirte Waare, gemacht und dann von drei Malern in Canton gemalt worden , wo überhaupt Alles (auf Glasur) decorirt wird. Diese Maler sind: Guon-Hing, der nur ein Paar Vasen als Musterstücke reich und zart auf Glasur gemalt hat; Yutsching, welcher 14 Vasen vorzüglich mit erhabenen Emailfarben gemalt hat, deren Zusammenfliessen durch trockene Umrisse, wie sie Collinot in Paris anwendet, verhindert ist. Auch einige röthliche Thonfiguren mit weissen oder bemalten Gewändern, Bettler oder Bonzen genannt. Und endlich von Pohing viele hundert Vasen, Figuren, Theeservice und andere Gegenstände landesüblicher Art und Bemalung, Blumenkübel, Gartensitze, Service, lassen schon die Absicht auf den europäischen Markt erkennen. Von anderen Ausstellern waren beigebracht: grosse cylindrisehe Vasen mit verflossener, von rothen ins Blaue gleich unreifen Pflaumen, pflaumfarbiger Glasur, welche ihre Farbe vielleicht von einem mehr oder weniger reducirten Kupferoxyd entlehnt. Grosse seladongrüne (resedafarbene) Vasen mit weisser erhabener Malerei (pdte Sur pdte), diese letztere ist weisser als die Grundmasse, und soll aus einem an deren Thon oder Talk aufgetragen sein; die grüne Farbe ist gleich falls nicht so klar wie die von Sevres. Im Allgemeinen ist die Waare gut und untadelhaft gearbeitet, trotz ihrer Feinheit nicht schief ge brannt, ihre Dimensionen sind sehr gross; Vasen von 1'50 m Höhe. Das Blau im Scharffeuer unter Glasur ist trüb, dagegen ist ein schwar zer, wie es scheint auch im Scharffeuer eingebrannter Fond sehr schön und egal, lichte Blumen darauf in Emailmalerei sind von grosser Schönheit; Gravirungen, welche den Untergrund überziehen und sich dicker mit seladongrüner Glasur füllen, bilden eine hübsche netzför mige Verzierung, in einem bei der Metallcloisonage viel angewandten T-Muster. An die Holzindustrie erinnern manche Henkel und Füsse, welche flach wie aus Brettchen gesägt sind. Die japanische Ausstellung war von der kaiserlich japani schen Regierung selbst in die Hand genommen worden, sie hatte ihre Commissaire für die Installation und ihre Mitglieder in der Jury, und es war erfreulich zu sehen, wie man sich europäischerseits aufs Wohl wollendste der Collegen annahm, sich neue Concurrenten, und das wer den die Japanesen in Kurzem sein, heranzubilden.