638 Gruppe XV. Musikalische Instrumente. sicht der Jury weit vollkommneren der russischen Aussteller Schröder, Seidler & Co. gleichgestellt werden. In Anbetracht dessen jedoch, dass die Firma J. Becker eine bedeutende historische Vergangenheit aufweisen kann, hat die Gruppe XV., obgleich sie in beregter Sache dem Ausspruche und dem Urtheile der Section I. das vollste Vertrauen schenkte, beschlossen, der Finna J. Becker eine Verdienstmedaille zuzuerkennen. England, welchem die Pianofortebaukunst früher viel zu ver danken hatte, war schwach vertreten. Man beschloss folgende Aus zeichnungen : a. Die Fortschrittsmedaille für Kirkmann in London (Pianos): einen Concertflügel, zwei Salon flügel, einen Stutzflügel, vier Pianinos mit ziemlich gutem Tone aber nicht feiner Mechanik; B. R. Whitehead zu London (Hammerfilz). b. Die Verdienstmedaille: keine. c. Das Anerkennungsdiplom für Henry A. Ivory in London: drei Pianinos, unter welchen das eine mit Stickereien verziert war. Im Ganzen waren auf der Wiener Weltausstellung 164 Flügel, 164 Pianinos und 5 Tafelformpianos zu finden, wofür der Nachweis schon früher gegeben ist. Nach Prof. Dr. II ans lick’s Berichten und auf Grund meiner eigenen Erfahrungen ist zu constatiren, dass auf den beiden grossen vorhergehenden Weltausstellungen die Zahl der Flügel eine ganz bedeutend geringere war. Auf der Londoner Welt ausstellung 1862 waren 67 Flügel, 150 Pianinos und 12 Tafelform pianos, auf der Pariser Ausstellung 1867 76 Flügel, 152 Pianinos und 10 Tafelformpianos ausgestellt. Schliesslich bleibt noch zu erwähnen, dass von dem Telegraphisten F e h r in Stuttgart ein elektrochemischer Notenschreibapparat ausgestellt war, welcher mit Anwendung des telegraphischen Systems ganz den selben Zweck hatte wie die unzähligen Maschinen ähnlicher Art aus früherer Zeit. Das Verfahren, freie Phantasien sofort in Strichen, welche die Noten vertreten, festzuhalten, hat aber noch niemals Kunst zwecken gedient. /(Vergl. meine Geschichte des Claviers.)