Section I. Gold- und Silberarbeit, Juwelierarbeit. 235 In umfassender Weise wird, theils von den Arbeitgebern, tbeils von den Arbeitern selbst durch Associationen zur Besserung der Lebens- verbältnisse beigetragen. Es bestehen folgende Vereine und Anstalten: I. Krankenunterstützungsverein, gegründet 1835; a. Krankeucasse mit circa 13 000 fl. Vermögen b. Invalidencasse „ „ 15 000 „ „ Beitrag 36 kr. monatlich. 1340 Mitglieder. 2. Weiblicher Krankenunterstützungsverein. 650 Mitglieder. Beitrag 15 kr. monatlich. Vermögen 1873 3427 fl. 3. 15 bis 16 Fabrikkrankeneassen einzelner Fabriken. 4. Goldarbeiterkrankencassen in den umliegenden Ortschaften. 5. Arbeiterbildungsverein, 1862 gegründet. 500 Mitglieder. Gesammtvermögen 39 000 fl. 6. Lehrlingshalle, gegründet 1867. 7. Gewerkverein der Goldarbeiter, gegründet 1869. 8. Fabrikantenverein, gegründet 1871. 9. Reformverein, gegründet 1873. 550 Mitglieder. 10. Consumverein. 963 Mitglieder mit 3350 Actien a 5 fl, Rein gewinn 1872: 15 986 fl. II. Vorschussverein. 1985 Mitglieder mit 190 020 fl. Monats- beitriigen. Gesammtumsatz 1872/73 3 268 127 fl. 12. Volksküche. 1870 von der Loge Reuchlin gegründet. 13. Gemeinnützige Baugesellschaft, vom Fabrikantenverein 1872 gegründet. 150 000 fl. Capital. 17 Häuser gebaut. 14. Baugenossenschaft Pforzheim, constituirt 1872 mit 250 Mit gliedern, Beitrag 2 fl. 24 Häuser im Bau. 15. Städtische Sparcasse. 1872 mit 1 365 220 fl. Gesammtein- In Hanau ist ähnlich wie in Pforzheim die Goldwaarenindustrie durch Einwanderer ins Leben gerufen worden. Unter Graf Ludwig Philipp II. von Hanau siedelten auf dessen Einladung im Jahre 1597 wallonische und niederländische Protestanten, welche aus ihiei Heimath nach England geflüchtet, von dort aber durch die Königin Anna 1553 vertrieben, nach Frankfurt a. M. gekommen waren, von da nach dem damals schon bestehenden Althanau über und gründeten die Neustadt. Unter diesen Einwanderern, welche den Grund zu der noch heute blü henden Tabacks- und Cigarrenfabrikation legten, befanden sich auch Goldschmiede, doch blieb dies Gewerbe lange Zeit hindurch ohne Be deutung, bis ein Franzose oder französischer Schweizer, Jaques Souchay de la Duboisiere, welcher in den 60er Jahren des 18. Jahrhunderts einwanderte, demselben durch seine I hätigkeit eine grössere Ausdehnung gab. Der Sohn desselben veranlasste durch ein