127 Chlor, Brom, Jod, Fluor. geschiedenen Krystalle werden in Trockenstuben getrocknet die gros seren direct in den Handel gebracht, die kleineren aber zwischen Walzen gemahlen. Hierbei kommt es trotz aller angewendeten Vorsicht doch zuweilen zu Explosionen. Es würde sich daher nach Lunge empfehlen, das Salz sofort unter fortwährendem Rühren krystallisiren zu lassen, um es als feines Krystallmehl zu erhalten. Dadurch wäre jedenfalls auch eine leichtere Reinigung zu erzielen, da man die leicht löslichen Salze aus dem Krystallpulver durch einfaches Waschen mit W asser entfernen könnte. Während in England bedeutende Mengen von chlorsaurem Kalium fabricirt werden, scheint in Deutschland, wo man übrigens in ähnlicher Weise, wie oben angegeben, arbeitet, dieser Fabrikationszweig wenig lohnend zu sein. Wenigstens haben mehrere Fabriken denselben in neuester Zeit verlassen müssen. Nach Versuchen, welche von Herrn F Hobrecker angestellt wurden, erfordern lOOThle.chlorsaurenKaliums 443P0 Salzsäure (20° B.), 772 - 0 Braunstein (65 p-C.), 418'0 Kalk, 72’7 Chlorkalium (92 p.C.), 2262'0 Braunkohle. B r o in. So bedeutend sich die Production des Broms in den ersten De- cennien seiner fabrikmäßigen Gewinnung gesteigert hatte so leicht auch grosse Mengen dieses Körpers der Industrie zugänglich gemacht werden könnten, so wenig hat in den letzt verflossenem Jahren seine Anwendung in der Gewerbthätigkeit und demgemäss seine Production an Umfang gewonnen. Während man anfänglich im Material für seine Darstellung auf die Mutterlaugen der Salinen und des Meerwassers, zumal des bromreichen, aber den Centren für den Consum chemischer Producte zu fern liegenden Todten Meeres beschränkt war hat sich seit seiner Auffindung in den Mutterlaugen der Stassfurter Abraumsalze eine Fundgrube aufgethan, deren Ausbeutung sich ganz dem Consum anzupassen im Stande ist. Trotz der Menge Brom, welche in Stass- furt gewonnen werden kann, ist dessen Darstellung für die dortige Kaliindustrie doch nur ein Nebenzweig, da bei seinem geringen ei r auc i und niederen Handelswerth die Herstellungskosten nur wenig hinter dem Preise, welchen es im Handel hat, Zurückbleiben ^ Ausbeu tung der Stassfurter Abraumsalze auf Brom datirt aus dem Jahre 1865 in welchem A. Frank diesen Industriezweig dort einführte, um sowohl der Concurrenz der Kelp- und Salinenkaliindustrie um so wirksamer