Deutschland auf der Wiener Weltausstellung 1873. 53 stelldngsräume finden. So hoffte man eine frühzeitige Heranschaffung der Güter zu erzielen, durch die wieder die rechtzeitige Vollendung der Installation eine Förderung erhielt. Die Bemühungen Fliehen er folglos. Nicht nur dass die Aussteller in Folge der schwierigen Ar beitsverhältnisse mit der Fertigstellung ihrer Waaren vielfach im Rück stände waren, es wirkten auch frühere Erfahrungen, wonach gerade die Zeit bis zur Eröffnung der Ausstellung einer vorsichtigen Behand lung der Güter regelmässig nicht günstig gewesen, der Neigung zu rechtzeitiger Lieferung er/tschieden entgegen. In Deutschland waren alle Anstalten getroffen, um den Intentionen der Generaldirection ge recht zu werden. Die Versendungen sollten spätestens um die Mitte des Februar beginnen; man hoffte sie dann, bei rascher Lieferung dei Güter, schon gegen Ende März schliesseu zu können. Man sah sich aber empfindlich enttäuscht. In den ersten Wochen nach ihiei Eröff nung waren die Empfangsstellen fast zu gänzlicher Unthätigkeit ver urteilt. Im Laufe des März wurde der Verkehr zwar lebhaft , aber erst im April stieg er zu grösserer Bedeutung und dann auch in we nigen Tagen zu einer Höhe heran, die der raschen Bewältigung der Gütermassen die grössten Schwierigkeiten bereitete. Die Landescommissionen sahen sich gerröthigt, die Schliessung der Empfangsstellen erst um Wochen, dann um läge weiter und weiter hinauszulegen und so liefen theils mit, theils ohne Vermittelung dieser Stellen noch bis zur Mitte des Mai ununterbrochene Zufuhren in die deutsche Ausstellung ein. Auch österreichischerseits musste man dem Gange der Dinge sich anbequemen. Die Ansetzung eines Schlusstages für den Zufuhrverkehr wurde zu einer blossen Drohung herabgestimmt, berechnet, den Eifer irr der Heranförderung der Güter zu spornen. Noch lange, nachdem die deutschen Zufuhren geschlossen waren, konnte man auf Ren Gleisen der Ausstellung und, als diese zu Anfang Juni gesperrt wurden, auf den sonstigen Zufuhrstrassen Iransporte mit Ausstellungsgut aus den verschiedensten Ländern in bewegung ei- blicken. Aufsicht und Versicherung. 19. Sobald die ersten Sendungen deutschen Ausstellungsgutes in die Räume der Ausstellung einliefen, musste die Beaufsichtigung geregelt werden. Wie auf den früheren internationalen Ausstellungen hatte auch in Wien die Generaldirection übernommen, für die gesummten Räume Wachen zu stellen, indess ohne Verantwortlichkeit für etwaige Beschädigungen oder Verluste; eine solche war der Natur der Sache nach ausgeschlossen. Die Bewachung wurde durch zwei verschiedene