III. Die Erzeugnisse der Bautischlerei u. Parquetenfabrik. 565 70 000 fl. nur in dieser Specialität eine der bedeutendsten Parquet- fabriken Deutschlands betreiben. Die einfacheren Sorten aus Eichen holz zum Preise von 5 fl. 30 kr. bis 7 fl. 30 kr. per qm loco Stutt gart, die feineren mit Einlagen von Ahorn, Nussholz, Amaranth, Mahagoni und anderen lebhafter gefärbten Hölzern bis zu 18 fl. 36 kr. den qm. Dazu passende Bordüren zum Preise von 10 fl. 30 kr. bis 22 fl. 24 kr. den qm. Ein Vorzug dieser Parqueten, die rich tige Zusammensetzung des Holzes, ist schon beleuchtet worden. Hier ist noch zu bemerken, dass die Muster sich durchweg innerhalb der Grenzen ihres Stiles bewegen. Bei den einfarbigen ist die, Ab wechselung der Fläche dadurch erreicht, dass die parallelepipedischen Elemente fischgrätenförmig geordnet sind, oder zu vieren oder achten Rahmen bilden, die ein quadratisches Mittelfeld einfassen, oder dass sie geflechtähnlich untereinander verschränkt sind, oder es sind drei eckige oder rhombische Stücke sternförmig geordnet. An diese einfach aus der Natur der Sache mathematisch entwickelten Muster knüpfen nun auch durchgängig die mehrfarbigen Zeichnungen. Der dem Auge so nothwendige Eindruck sicherer Continuität der Fläche, den zu stören die Geschmacklosigkeit mancher Musterzeichner schon mit zwei nur wenig contrastirenden Farben im Stande ist, wird dabei fast immer aufs Beste erreicht. In geschwungenen Linien contonrirte Einlagen und stilisirte Pflanzentheile werden vermieden. Für die Herstellung couranter Waare ist es gewiss richtig, die Muster einfach geometrisch zu entwickeln, für reichere Parqueten sind aber die der Technik gemäss in der Fläche stilisirten silhouettirten Pflanzengebilde wohl am Platze, wie wir solche beispielsweise axif mit telalterlichen Fliesen oder in italienischer Marmormosaik vorgezeichnet finden. Vorzügliche Parqueten mit solchen vegetabilischen Mustern zeigte von den deutschen Ausstellern die mit der Fortschrittsmedaille ausgezeichnete Breslauer Actiengesellschaft für Möbel-, Par- quets- und Holzarbeit (m. s. auch S. 508). Auch die Parquet- fussbode n- und Holzwaarenfabrik von Kaempf & Schulze in Ilfeld, Hannover, gegen 100 Arbeiter, Dampfmaschine von 16 Pferde stärke und 32 Turbinen, bot sehr löbliche Proben. Auch B. & J. Heg- ner, Freiburg in Breisgau, und Charles Blumer in Strassburg trugen dazu bei, eine bedeutende Vorstellung von dem hohen Stande dieses Industriezweiges im Deutschen Reiche zu vermitteln. Die Parquetfabrik von Carl Sterkel in Ravensburg, Württemberg, war ebenso wie die Stuttgarter Möbel- und Parquetbodenfabrik dem oben gerüg ten Fehler verfallen, nur eine Musterkarte, keine wirklichen Proben auszustellen. D. Niederhofer in Haidhausen bei München hatte interessante Proben der von ihm mit Maschinenkraft hergestellten Plasterstöckel ausgestellt. Der Preis des Quadratmeters solchen Piasters aus sechs-