Stassfurter Kaliindustrie. 3.03 Anhydrit ^'8 Schwefelsaures Magnesium .... 29'1 Chlornatrium S4'l Chloi’kalium 3'1 Chlormagnesium 3'0 Unlösliches (Boracit, Mergel etc.) . 0 3 Wasser Die technisch verwerthbaren Bestandtheile der Löserückstände sind also der Kieserit und das Steinsalz, und findet deren Benutzung in zweierlei Art statt, indem man entweder diese Stoffe getrennt gewinnt und verwendet oder durch gemeinschaftliches Auflösen der beiden Salze ein Laugengemisch herstellt, welches bei entsprechender Abkühlung Glaubersalz ausfallen lässt (MgS0 4 + 2NaCl = Na^SOi + MgCl 2 ). B. Schwefelsaures Magnesium (Kieserit, Bittersalz). Kieserit 1 ) und Steinsalz werden jetzt in der Weise getrennt, dass die auf einem Gefäss mit (falschem) durchlöcherten Boden liegenden Löserückstände mit einem Strom kalten Wassers behandelt werden, welcher den Kieserit mehlförmig fortschlämmt, während das Steinsalz theils gelöst wird, theils in grossen Stucken zurückbleibt und nachdem es abgespült und getrocknet ist, für Herstellung von Gewerbesalz oder Viehsalz denaturirt und gemahlen werden kann. Das Wasser resp. die Kochsalzlösung mit dem aufgeschlämmten Kieserit und den darin theil- weise mit suspendirten anderen unlöslichen Stoffen, Anhydrit, Mergel etc., wird durch eine Rinne auf ein feinmaschiges Sieb geleitet, wie solche bei der Stärkefabrikation Anwendung finden. Auf dem Siebe bleiben die gröberen Anhydritkrystalle, Steinsalzstückchen etc. liegen, während Kieserit und die anderen feinen aufgeschlämmten Stoffe mit dem. Wasser durch das Sieb in ein darunter befindliches flaches Gefäss gehen, in welchem sich der Kieserit bei verlangsamter Geschwindigkeit des Wasser stromes in Folge seines höheren Volumgewichtes rasch absetzt, die an deren mitge'schlämmten Stoffe gehen mit dem abfliessenden Wasser fort. Sobald sich das Kieseritmehl in dem Absatzkasten etwas ange sammelt hat, wird die breiige Masse mit Schaufeln herausgestochen und in Formen geschlagen, in denen sie durch Bindung des noch bei gemischten Wassers nach Art von gebranntem Gyps bald zu festen Blöcken erstarrt, welche je nach der angewendeten Blechform cylindnsch oder parallelepipedisch sind, meist 25 bis 30 Kg wiegen und in dieser Form zur weiteren Verwendung beziehungsweise zum Versand kommen. Der Kieserit enthält durchschnittlich: i) Das angegebene Verfahren der Kieseritgewinmmg ist zuerst von Clemm beschrieben: Brevet d’invention 6. October 1863.