370 Gruppe III. Chemische Industrie. eingeengt war, in Folge Erschliessung einer unlimitirten Fabrikation wesentlich steigen und in vielen Zweigen der Lechnik wird die Potasche wieder den Platz einnehmen, aus welchem sie früher von der Soda als dem billigeren und stets in gleichmässiger Qualität zu erhaltenden Alkali verdrängt war; in anderen technischen Branchen, wie z. B. in der Glas fabrikation, wird man die bedeutenden Yortheile, welche bei Zuhilfe nahme des Kalis als Sulfat oder Carbonat durch schnelleres Blank schmelzen, zumal an Farbe der Masse etc. erwachsen, ebenfalls bald erkennen. Wie schon bemerkt, existirt in Stassfurt bisher nur eine Potasche fabrik — Stassfurter Chemische Fabrik, vormals Yorster & Grüneberg, Actiengesellschaft —, welche Potasche aus im Sul fatofen mittelst Schwefelsäure dargestellten Kaliumsulfat herstellt; die meisten anderen Potaschefabriken sind mit älteren Sodafabriken combi- nirt, welche für Bezug von Steinkohle, Schwefelkies etc. eine günstigere Lage haben, als die auch wegen ihrer hohen Feldcultur für die unver meidlichen Salzsäureemanationen besonders ungeeignete Umgebung von Stassfurt -Leopoldshall. Das Quantum Potasche, welches aus Stassfurter Chlorkalium nach dem Lebfanc’schen Verfahren dargestellt wird, dürfte 150 000 bis 200 000 Centner betragen, lässt sich also noch wesentlich erhöhen. Die für Sodagewinnung vorgeschlagenen neuen Methoden von Schlös- sing-Solvay, und von Grousilliers sind, soweit dem Verfasser bekannt, für Potaschedarstellung noch nicht angewendet, beziehungs weise wegen der leichteren Löslichkeit des Kaliumbicarbonats nicht an wendbar. Vergleiche auch die demnächst folgenden Aufsätze: Fabri kation der Potasche von Dr. H. Grüneberg und die Soda - Industrie von Prof. H. L a n d o 11. D. Glaubersalz. Die Verwendung des schwefelsauren Magnesiums und des Chlor natriums der Löserückstände zu der seit lange auf vielen Salinen, wie auch von Balard für Seesalzmutterlaugen und gelösten Tlännen- stein ausgeführten Glaubersalzgewinnung, hatte bei ihrer Einfüh rung in die Stassfurter Industrie erst die sehr bedeutenden tech nischen Schwierigkeiten zu beseitigen, welche sich einer geregelten und raschen Darstellung und Verarbeitung grösserer Laugenmassen in der kurzen kalten Winterzeit entgegenstellten. Der anscheinend nahe liegenden Benutzung von Eismaschinen, um mit deren Hilfe die Fabrikation unabhängig von der Aussentemperatur im ganzen Jahre zu betreiben, stellte sich der ziemlich bedeutende Aufwand, welchen