15 Gold und Silber durchwirkten Seidenstoffe angefertigt und mit Borden und reicher Stickerei fast überladen. Vorne wird dasselbe nur an dem untersten Knopfe befestigt und ist am Rücken der Art hoch ausge schnitten, dass das gestickte Mieder und die ganze schlanke Taille zum Vorschein kommt. Zur Zierde sind rückwärts einige steife Falten, fuky, angebracht. Auch nach der Grösse und der Anzahl der 1 alten unterscheidet man die Ortschaft. Zur Arbeit dient ein Leibchen von Hanfleinwand, platemi marinka. Bei rauher Witterung kommt auf die Weste ein Tuchleibchen mit Aermeln (laiblik). Auch dieses ist oft, besonders bei den Blatky, mit Goldborden und Stickereien besetzt, und stets von dunkler Farbe. Nur in Nemcitz bei den gelben Hanaken tragen die älteren Frauen das Pelzleibchen von hellblauem Tuche mit unverhältnissmässig grossen Falten, und einem runden Kragen — ein Kleidungsstück, dessen sich die Frauen des südlichen Schwedens noch zur Stunde bedienen. Das weitere Kleidungsstück ist der Rock, sukna, wenn er zu sammengenäht ist, sorec, oder fertoch, wenn er nach vorne zu ganz offen ist. Letzterer ist entweder aus weisser, oder aus schwarzgefärb ter und geglätteter Leinwand, immer aber in sehr viele Falten gelegt und lang gehalten. Die Anfertigung der schwarzgeglätteten ist Sache der Färber. Die Sukna ist ein mehr modernes Kleid, und wird aus modernen Baumwollstoffen angefertigt. Die unerlässliche Schürze, förtüsek, ist an Festtagen weiss und an den Rändern gestickt, sonst auch gemustert, wird jedoch mit dem breiten Besätze ober die Falten der Kordulka gebunden; ist die Schürze unter den Falten befestigt, dann ist dies ein Zeichen, dass die Trägerin verheiratet ist. Die Wollstrümpfe sind roth mit einem schwarzen Zwickel bei den Baüaky, schwarz mit rothem Zwickel bei den Zabecaky und lichtblau mit rothem Zwickel bei den gelben Hanaken. Diese tragen auch licht blaue Lederschuhe, lazurky, die sehr stark ausgeschnitten sind, während die Schuhe, strevice, bei den anderen Hanakinen von schwarzem Rauh leder sind, roth eingefasst, rothe ziemlich hohe Absätze, grosse gelbe Schnallen haben und den ganzen Rist des schön geformten Fusses decken. Jetzt sieht man selbe nicht mehr, sie wichen den modernen Stadtstiefeletten. Die Braut und die Brautjungfrauen zieren ihren Kopf mit einem aus Flittergold, Glasperlen und aus hochrothen, in Maschen gelegten Bändern geformten, und mit einem Rosenbouquette geschlossenen Schmucke, welcher dem russischen Kokoänik entspricht, und vrkoc oder hlava genannt wird. Derselbe besteht eigentlich aus drei, mittelst Bändern an einander turbanartig befestigten Theilen, der Känka, — ein