57 nigen Wochen noch gänzlich ihres Schmuckes entbehrte, steht jetzt in ganzer Pracht und dies dauert bis zum späten Herbste, denn immer und immer erscheinen neue Pflanzen, deren Zahl beinahe auf 200 steigt, während auf der baumlosen Ebene längst alles ausgebrannt ist. Merkwürdig ist, dass in diesen Wäldern die hängende Raute, die gemeine Pimpernuss, das Tausendgülden kraut und andere Pflanzen dieser Gattung gedeihen, welche sonst nur in ubalpinen Regionen oder in salpetrigem Grunde Vorkommen. Überhaupt ist es an manchen Stellen kaum glaub lich, dass der Forscher sich in der Tiefebene befindet, sondern würde der tiefen Gräben und Risse halber glauben sich in ber giger Gegend zu ergehen. . , , , A , ,. Von den Eichenwäldern unterscheiden sich bedeutend die Weiden- und Pappelwälder. Die grossen und schweren Eicheln jener kann der Wind kaum fortbewegen und auch die Gewässer spülen selbe nur an die nächsten Ufer; deshalb pflegen neue Eichenwälder nur in unmittelbarer Nähe der Alten zu entstehen. Die winzigen Samen der Weiden und Pappeln hingegen führt schon der leiseste Wind aut bedeutende Entfernungen und streut dieselben auch auf dem von Wäldern fernen Sandboden aus, wo sie, wenn nur etwas Feuchtigkeit vorhanden ist, leicht Wurzel schlagen und zu wachsen beginnen. Der Sturm reisst zwar die jungen Bäum eben oft sammt den Wurzeln aus ; einzelne Pflanzen vermögen denn doch sich zu erhalten, und mit dei Zeit entstehen neue Wäldchen. Das abfallende Laub bildet langsam etwas Humus, nicht lange schiessen auch Gräser nach und binden mit ihren Wurzeln das Erdreich der Bäume. Zu der Pappel gesellt sich meist auch die Weide. Auch diese kämpft, wie jene, mit deu unwirtklicken Verhältnissen, spielt aber in den Pustenwäldern nur eine untergeordnete Rolle. Unter den baumartigen Weiden sind zu erwähnen die Bruehweide und weisse Weide und die von den selben abstammenden Mischarten. Von den Buschweiden kommt nur die Rosmarinblätterige vor, welche mit einigen Seggen- und Schwingelarten die untergeordnete Flora des Waldes bildet; hie und da kommen auch das Wirbelkraut und Syrenia vor. Doch diese untergeordnete Flora charaktrisirt noch ein Pflänzchen und dies ist ein Pilz, der Becherschwamm, welcher sonst nur auf den Sanddünen des deutschen und baltischen Meeres vor- komm| n (len E sc henwäldern bilden die Wolfsmilch, einige Dolden- blüthler, und Kreuzbeersträucher oft undurchdringliche Dickichte;