Vorwort. Uber den Wert eines anschaulichen Unterrichtes kann wohl unter Schulmännern und allen, die sich mit Erziehung und Unter richt beschäftigen, kein Meinungsunterschied bestehen. Schon der Vortrag des Lehrers muß anschaulich sein und klare, festumrissene Gedankenbilder vor das geistige Auge der Schüler stellen; doch vieles muß der Zögling auch mit dem leib lichen Auge erfassen, soll der Unterricht fruchtbar sein und der dargebotene Lehrstoff sich leicht und dauernd einprägen. Diese Erwägung veranlaßte im letzten Sommer mehrere Wiener Schulmänner, zu beraten, inwiefern es zweckmäßig wäre, an die Direktoren der Wiener Mittelschulen, sowie überhaupt an hervor ragende Schulmänner mit der Frage heranzutreten, ob sie nicht den Zeitpunkt für günstig erachteten, durch eine von allen Mittelschulen Österreichs zu beschickende Ausstellung neuerer Lehrmittel der Schul welt, sowie dem großen Publikum ein Bild des bedeutenden Auf schwunges vor Augen zu führen, den der Anschauungsunterricht an den östei reichischen Mittelschulen in den letzten Jahren genommen hat. Zugleich wurde angeregt, während der Dauer der Ausstellung die Abhaltung einer Reihe von Vorträgen zu vei’anlassen, welche über die richtige Verwertung der ausgestellten Anschauungsmittel belehren sollten. Da diese Anregungen allseitigenBeifall fanden und die Direktionen aller österreichischen Mittelschulen, Lehrerbildungsanstalten, sowie auch, was gleich hier mit großer Genugtuung erwähnt sei, mili tärischer Lehranstalten gleicher Kategorie, ferner unsere großen \ eilagsinstitute, an die sich das vorbereitende Komitee gewendet hatte, das in Aussicht gestellte Unternehmen mit der größten Freude begrüßten und ihm ihre kräftigste moralische und materielle Unter stützung zusicherten, schritt man alsbald zur Bildung eines großen Ausschusses. Schön in seiner ersten Sitzung faßte dieser den