292 12. Der Atzgersdorfer Bruchstein, ein Cerithienkalk, bricht bei Atzgersdorf. Die Wiener Baugesellschaft etc. hat dort Brüche. Derselbe wird sehr häufig für Bruchstein- und ge mischtes Mauerwerk, besonders für Fundamente angewendet. 13. Der Hundsheimer-Stein, Seite 297, Nr. 5, ein sehr fester Kalkstein, bricht südlich von Hamburg. Der Bruch wurde schon fast ganz aufgelassen, ist jedoch jetzt wieder in Betrieb. Jedenfalls sind die Verkehrsverhältnisse Schuld, welche diesem festen und guten Steine eine Verwendung erschweren. Zwei Pfeiler der Verbindungsbahn beim Praterstern sind von diesem Steine, wie auch die 4 oberen Pfeiler der Eisenbahn - Ketten brücke etc. 14. Der Eggenburger-Stein. Die Brüche sind in Zogels- dorf, 8 /s Meilen von der Station Eggenburg der Franz Josefs- Bahn entfernt, und von einer hier einst ausgedehnten Ver wendung bis gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts unter dem Namen: „Eggenburgerbrüche“ bekannt. Die interessantesten Baudenkmale von Wien: Die Stefanskirche (der ältere Theil). und die Carlskirche sind zum grössten Theile von diesem Steine ausgefnhrt. Derselbe ist ein Leitiiakalk. Die Brüche wurden in den letzten Jahren von dem Eigenthümer Bar. Suttner wieder in Betrieb gesetzt, und es wurden bereits grössere Lie ferungen für verschiedene Neubauten ausgeführt. Für die Drahtseilbahn am Leopoldsberge wurden Stücke bis zu G C» geliefert. Auch zur Erzeugung von Weisskalk wird dieser Stein verwendet, wozu ein Ringofen mit 16 Kammern in den Betrieb gesetzt wurde. Ausführlicher darüber: „Verhandlungen der k. k. geologischen Reichsanstalt“ 1873. Nr. 1. 15. Der Wiener-Sandstein, Seite 287, Nr. 7, auch Karpathen- Sandstein, ist ein deutlich geschichtetes bläulichgraues Gestein, dessen Quarzkörner durch ein kalkigthoniges Bindemittel fest zusammen gekittet sind. Dieses Gestein bildet in weiter Aus dehnung die nördlichen Theile des Wiener-Waldgebirges: Bi samberg, Leopoldsberg, Kahlenberg, Himmel, Hermannskogel etc. In Salmannsdorf, Sievering, Nussdorf, Greifenstein etc. sind zahlreiche Brüche; auch längs der Elisabeth westbahn wurde derselbe in grossem Maasstabe aufgedeckt und durchbrochen. Doch wegen der leichten Verwitterung an der Luft findet der selbe fast weiter keine Verwendung, als zu Bruchsteinen für Fundamentmauerwerk. Für einfache und kleinere Treppen werden auch Stufen daraus gefertigt. Zu erwähnen wäre noch der Mergel kalk (hydraul. Kalk), der zwischen Sandsteinlagen vorkommt und zur Fabri kation von hydraulischem Kalke verwendet wird, z. B. im