Mineralifche Kohle. 157 VII. Die Braunkohlenreviere der Alpen. Wolfsegg-Traunthal. Aus zwei in das oberöfterreichifche Hausruck gebirge eingelagerten Flözen von2, beziehungsweife i Klafter (3 79Aeziehungs- weil'e 2-37 Meter) Mächtigkeit wird vermittelt! Stollenbetriebes eine Kohle gewonnen, welche durch ihre Lage in den kohlenarmen oberen Donaugegenden eine gewiffe Wichtigkeit erlangt. Die Förderung betrug im Jahre 1872 5,752.000 Centner. Die Kohle hat ihren Abfatz zunächft an die Kaiferin Elifabeth-Weftbahn, mit welcher die Gruben durch zwei Kohlenbahnen verbunden find. Die Wettbahn ver braucht davon etwa zwei Millionen Centner. % Million Centner geht an die Fabriken längs der Bahn, </ a Million Centner an die Bayerifche Oftbahn, der Reft an die Salinen nach Salzburg, dann nach Linz und Wien. Leoben und Fohnsdorf. Reicher und beffer in der Qualität, als die am Nordrande der Alpen vorhandenen Ablagerungen, find die Kohlenmulden, die fich an der Oftfeite diefes Gebirges in Steiermark undKrain vorfinden. Als fchönfte Braunkohle in Oefterreich — nächft gewiffen Kohlen des Dux-Biliner und Brüx- Oberleitensdorfer Reviers — dürfte die Leobener Kohle zu bezeichnen fein, welche unter fchwierigen bergmännifchen Verhältniffen in beträchtlicher Tiefe gewonnen wird In dem Baue des Herrn H. Ritter von Drafche, welchem die Mitte der Mulde gehört, ward im Jahre 1871 die Kohle mit 6% Klaftern Mächtigkeit in der Tiefe von 107 Klaftern angefahren. Die Förderung aus der gelammten Mulde von Leoben-Fohnsdorf belief fich im Jahre 1872 auf 9-254 Millionen Centner und ihren Abfatz findet die Kohle bei den benachbarten Eifenwerken der Steiermark und auf der Südbahn; in Wien ift diefelbe als ein vorzüglich für den Hausbrand geeignetes Brennmaterial begehrt. Eine fehr rafche Zunahme der Förderung zeigt fich in der jüngften Zeit bei den Kohlenwerken von Fohnsdorf und Sillweg. Voitsberg-Köflach. An Qualität hinter der früheren zurückftehend, jedoch die ergiebigfte Mulde und wohl die einzige, welche eine gewiffe Maffen- förderung (bis zu 20 bis 30 Millionen Centner jährlich) zuläfst, ift die Braunkohlen ablagerung von Köfiach. Sie nimmt eine Fläche von % Quadratmeilen ein und ihr einziges Flöz hat eine Mächtigkeit von 6 bis 20 Klaftern (11-38 bis 37 93 Meter;. Die durchfchnittlicheMächtigkeit mit 8 Klaftern (1517 Meter) angenommen, ergäbe ein Kohlenvermögen von 8000 Millionen Centnern. Die Kohle ift jedoch von keiner befonderen Qualität, enthält viel Waffer und verträgt defshalb nur bei fehr billigen Frachtfätzen einen weiteren Transport. Seit dem Jahre 1858 ^ die fs Revier mit der Südbahn durch die Graz-Köflacher Bahn verbunden, deren Tarife in jüngfter Zeit zwar namhaft herabgefetzt wurden, aber immer noch ungefähr doppelt fo hoch flehen, als bei den erzgebirgifchen Kohlenbahnen Auffig-Teplitz und Dux-Bodenbach. Die Förderung beträgt über 10 Millionen Centner. Kleinere Braunkohlenbecken in Steiermark. Das bei Wies in Abbau flehende Flöz hat eine Mächtigkeit von2'/ 3 bis 16 Fufs und lieferte ebenfo wie das circa 12 Fufs mächtige Flöz von Eibiswald eine fehr gute Braunkohle, die in der Umgegend verbraucht wird und feit Eröffnung dei Wies-Liebocher Bahn, welche in die Graz-Köflacher Bahn einmundet, 111 bedeu tend gröfseren Beträgen auf den nahen Märkten erfcheint. Das aufgefchloffene Kohlenvermögen beider Mulden wird auf 3 bis 400 Millionen Centnei gf fc batz . Aehnliche Kohlenvorkommen finden fich bei Tiiffer, Hraflnigg und Tri a , die Flöze find theilweife fehr mächtig, die Qualität eine gute, allein eine mehr als locale Bedeutung kommt diefen Kohlenlagern bis jetzt nicht zu. Ihre Gefammt- förderung wird 5 bis 6 Millionen Centner betragen. Br aun ko hlen-Becken in Krain, Iftrien un d D al mal 1 en. Ganz in derNaehbarfchaft der letztgenannten kleinen Becken liegt im Kronlande Kram das S a g 0 r - J o h ann e s th a 1 e r Flöz, welches bei einer wechfelnden Mächtigkeit von 5 bis 20 Klafter, gröfsere Kohlenmengen (circa 5 Millionen Centner) liefert, die auf der Südbahn eine ausgedehnte Verwendung finden. Aus den Werken von