Die alten eifecnen Fenfterftangen und Sprotten feilten immer gut erhalten werden, da fie die Mittelpfoften frühen und das Fenfter halten; es ift oft ratfam, neue Sprotten aus Kanonen* metall oder gehämmertem Eifen zu verwenden. Die Enden der eifernen Stangen und Sprotten füllten erhitjt und in Leinöl ge* taucht werden, das verhütet das Rotten des Eifens, wodurch die Steine, an die die Stangen befeftigt find, riffig werden. Schwefel hat fich als ein geeignetes Material erwiefen, in das die Enden getaucht werden können. □ DIE fiUSSERE TROCKENLEGUNG Wenn ein Gebäude fich als feucht erweift, ift es manchmal wichtig, rund um die äußeren Mauern Abflußrohre zu legen, da diefe Rohre aber nicht gerade fchön find, follten fie nach Möglich* keit vermieden werden. Wenn die Oberfläche des Bodens um das Gebäude herum höher als das Niveau der inneren Fußböden ift, follte der Grund um etwa fechs Zoll tiefer als der Fußboden gemacht werden. In den Fällen, wo äußere Ableitungsrohre an* gebracht werden müffen, ift große Vorficht am Platje, da fie oft von der Mauer abftehen und das Waffer zwifchen fie und die Mauer dringt; dann find fie eher fchädlich als nützlich. Es ift am betten, die Abzugsrohre in einer langen, fchrägen Linie an der Mauer entlang zu führen und dann zum Abflußgraben hinauf zu leiten, fo daß die Rohre an der Mauer länger find, und wenn fie verftopft werden, das Waffer überfließen und fich aus dem Ge* bäude entfernen wird. Wenn das Niveau des Kirchenhofes be* deutend höher als der Fußboden ift, ift eine Stütjmauer an der Außenfeite der Dachrinne das einzige Mittel, die Aufgabe befrie* digend zu löfen. □ Diefe Abflußrohre follten entweder aus Steinen, aus Ziegeln oder aus Backfteinen beftehen und in einem fechs Zoll großen Bett aus blauer Liaskalkmaffe liegen, mit eigenen Rinnen für den Abzug des Waflers. Diefes Bett muß dicker fein, wenn die Erde aufgegraben wurde. Auf keinen Fall follten aber blau glafierte Ziegel verwendet werden, da fie das ruhige Ausfehen der alten Gebäude febädigen, auch wird das Waffer von dem Mörtel nicht aufgefaugt, fo daß er fich von den Ziegeln löft und auf diefe Weife fich ein Zwifchenraum bildet, durch welchen das Waffer dringen kann. □ FUSSBÖDEN Jede Pflafterung, die eine unreftaurierte Kirche aufweifen mag, harmoniert mit dem alten Gebäude ficher beffer als ein neuer Boden, der ftatt deffen gelegt werden konnte. Es ift gar kein Grund vorhanden, die alten Böden deshalb zu entfernen, weil fie uneben oder älter als das Gebäude find. Man kann diefe Böden aufbeben und auf eine Mörtelunterlage betten, die auf eine dicke Schicht gut eingeftampften Schuttes gelegt wird; wenn das nicht gefebiebt, entfteht durch den kalten Untergrund eine Zufammenziebung des Bodens. Alle Mängel der Pflafterung follten durch das gleiche Material ausgebeffert werden. Der bette moderne Belag, der dazu benütjt werden kann, ift vielleicht der glatte Stein, der weder in abgegrenzten Quadraten, noch in Rhomben verwendet wird. Gegen unpolierten Marmor oder feböne bandgemachte, gut gebrannte Ziegel läßt fich nichts ein» wenden, es ift aber faft immer nötig, fie eigens zu brennen, fonft nutjen fie fich ab und der rote Staub wird febr lättig. □ Es kann wohl kaum etwas Schlechteres geben, als die mo» dernen Ziegel, befonders wenn fie bunt find, zu verwenden. Solche Ziegel follten ebenfo wie alle polierten Flächen ver» mieden werden. □ Holzböden follten repariert und erhalten werden, wenn nicht ein wichtiger Grund beftebt, es zu unterlatten; man follte aber darauf bedacht fein, fie zu ventilieren, damit fie nicht in Fäulnis geraten. Bretter, die auf eine watterdichte Mörtelkompofition gelegt werden, find hölzernen Blocks vorzuzieben, da fie beffer ausfehen, die Unterlage muß dann aber mit Koblenlöfcbe bedeckt fein, an die die Bretter genagelt werden. □ DAS HEIZEN Die Erfahrung hat gelehrt, daß alte Kirchen am betten durch Gurneyöfen gebeizt werden. Diefe Öfen werden mit gutem Er* folge in der Mehrzahl der englifchen Kathedralen und Klöfter verwendet, die Anfcbaflfungs» und Erhaltungskoften find auch geringer als diejenigen, die durch jedes unterirdifche Heizfyftem verurfacht werden. Sie verunftalten weniger als die unterirdifche Heizung, denn die Kamine find meiftens unfichtbar, während die Eifengitter der Kaloriferen Staubfänger find und häßlich wirken. Überdies ift eine große Anzahl unferer alten Kirchen durch das Sinken der Heizräume ernftlicb gefchädigt worden. □ Bei den Gurneyöfen wird das Heizmaterial ganz ausgenütft und wenn der Ofen fich am weftlichen Ende des Gebäudes außer* halb des Luftzuges befindet und der Rauchfang durch das Dach geführt wird, wird die wärmfte Stelle in der Kirche am Oftende fein, denn die beiße Luft zirkuliert am Dach entlang, gelangt an die öftlicbe Seite und kehrt über den Boden zum Ofen zurück. Wenn die Kirche an der Weftfeite einen nach dem Schiff bin offenen Turm bat, müßten zum Zwecke der betteten Zir* kulation im Glockenraum ein feftfchließender Boden gelegt werden. WHNDBEKLEIDUNG Die alten Gebäude haben faft ausnahmslos mit Gipsmörtel verpuffte Innen* und Außenwände, mit Ausnahme der Fälle, da Quaderfteine verwendet wurden, doch auch diefe find oft mit einer Gipsmörtelfcbicbt verpufft. So ift zum Beifpiel in der Waverley Abbey, die feit der Auflaffung der Klöfter eine Ruine geworden ift, noch immer eine folcbe Schicht zu feben. Es ift jetft allgemein bekannt, daß die Architekten bis zu der neueften Zeit einen Fehler begingen, wenn fie den Verputj an der Außen* feite des Gebäudes entfernten, fie taten es allerdings, da es ihnen unbekannt war, daß der Ver put) alt fei; nachdem das gefchah, zeigte fich an der Innenfeite der Mauern häufig Feuchtigkeit. Die alten Architekten wußten febr gut, daß manche nicht febr barte Steine dem Wetter nicht ftandbalten würden, doch fie legten diefem Umftand keine fonderliche Bedeutung bei, da fie die Oberfläche diefer Steine verpufften. Noch ein großer Nach* teil des Entfernens des Verputjes ift der Umftand, daß die Wände dann in wenigen Jahren fcbmutftg werden und man diefelben nicht putjen kann. Eine unebene Wand wird viel rafcher febmutpg als eine mit Gipsmörtel verpuffte, denn es find dabei viele Vertiefungen, die den Scbmut} bergen. Durch das Entfernen des Verputzes ift auch eine Menge feböner Wandgemälde zer» ftört worden. □ Man tut gut daran, den Verpu^ auszubeffern, und wenn es nötig ift, zu erneuern, denn es gibt keinen beffern Schuf) für die Mauern. Der erforderliche neue Verput) follte in einer Schicht aufgetragen und mit der Handkelle über die Oberfläche der Wand geführt werden. Der neue Verput) darf natürlich nicht auf zerbröckelnde Steine oder fcblecbtes Holz aufgetragen wer* den, denn das Zerfallen febreitet weiter und der Verput) findet keinen Halt. Um mit neuem Ver put) gute Refultate zu erzielen find Vorficbt und Überlegung nötig. Die Fugen müffen gut aus» gefüllt werden. Für die äußeren Mauern follte am betten blauer Liasmörtel verwendet werden, für das Innere nimmt man aber Kalk, der nicht fo riffig wird. Es ift in beiden Fällen notwendig, daß der verwendete Sand rein und grob ift. Die Mauer muß 9