flugen zu der fcbmalen Licbtfpur zwifcben den erhabenen Wölbungen emporzieht, während die Hndacht des klopfenden Herzens und die Orgelftimmen der raufchenden Laubkronen die Einfamkeit diefer domartigen FUleen, längs der fpiegelbetlen Wafferftreifen belebt. Diefes Licht, das unter gewiffen Umftänden die Linien verwifcht und unficher macht, die Körper aber um fo plaftifcber abbebt, indem es fich vielfach abftuft, ift die eigent= liehe Heimat der bolländifcben Künftler. Durch diefes Medium haben fie ihren alltäglichen Motiven und Landfcbaften eine Cbarakteriftik zu geben vermocht, die den Werken die böcbfte künftlerifcbe Bedeutfamkeit verleiht. Die eigentümliche Kunft des Helldunkels konnte nur in dem Lande entwickelt werden, wo die Natur in diefem Sinne vorgewirkt bat, wo felbft die Hrcbi= tektur, die altbolländifcben Wohnungen eine Vorbedingung bilden, mit den großen Fenfterläden und den kleinen Lichtöffnungen darinnen, die das Liebt in einem Strahl auf die dunkeln Körper des Raumes voll auffallen laffen, es in vielen Graden und flb= ftufungen bis in die Nacht der fdbwarzen Tiefen und feierlich ernften Gewänder abfe^en. Die Kontrafte von Dunkel und Hell, von Ton und Farbe in den Offenbarungen der Kunft erreichen das Wunderbarfte an Wirkung. Das Rembrandtlicht ift das Licht der Heimat. Wenn diefer oder andere Künftler in ihren land= fcbaftlicben Kompofitionen auch keine lokalen Beziehungen aus= zudrücken febeinen, ein unbeftimmtes Land, wie Rembrandts* land vor flugen haben, oder landfcbaftlicben Melancholien, wie Ruisdael, Gebirgs», Wald» und Stromeinfamkeiten, nirgends gefehen als in der Seele der Künftler, bei den alten mit rea= liftifeber flnfebauungsweife, bei den neuen mit der modernen Senfibilität, die einem zitternden Spiegel gleicht, fo ift doch alles aus den Eigentümlichkeiten der Natur des Landes, die die Natur der Künftler ift, beftritten, und das Seltfamfte, Ungewöbnlicbfte, Niegefebene bat hier feine ftarken Wurzeln und kann nur durch die Eigenart diefer heimifeben Natur verftanden werden. □ BESTIMMUNGEN DER ENGLISCHEN GESELL SCHAFT FÜR ERHALTUNG ALTER BAUWERKE ORGELRflUM UND SAKRISTEI ußer dem Umftand, daß die alten Bauten durch ihre nach» trägliche Vergrößerung verunftaltet werden, ift auch noch die Tatfache zu beachten, daß es für die Orgel keinen fcblecbteren Standplatz gibt, als einen eigens hierfür beftimmten Raum, weil dadurch fowobl der Ton leidet, als auch das In» ftrument der Feuchtigkeit ausgefetzt ift. □ Wenn keine Sakriftei vorhanden ift, kann man eine febaffen, indem man einen Teil der Kirche durch einen Vorhang oder durch einen einfachen Wandfcbirm aus Eichenholz abfondert. Der Raum unter dem weftlicben Turm ergibt faft ftets eine feböne Sakriftei; es follte vermieden werden, Sakrifteien oder Orgelräume neu zu febaffen, weil dadurch die Harmonie und Struktur des Ganzen zerftört wird. □ VERGRÖSSERUNG ALTER GEBÄUDE Es kommt, wenn auch äußerft feiten, vor, daß es unumgänglich notwendig ift, an ein altes Gebäude etwas anzufügen. Dabei muß vor allem das Augenmerk darauf gerichtet fein, daß der Anbau das alte Werk möglicbft wenig febädigt. Da der Grund» riß eines Gebäudes uns viel von feiner Gefchichte erzählt, follte der neue Teil fich felbft durch feinen Grundriß erklären. Es follte natürlich auch angeftrebt werden, die Anbauten dem Ganzen unterzuordnen, darum müffen alle Extravaganzen vermieden, und die Farbe des ganzen Gebäudes nicht aus dem Auge gelaffen werden. Eine der größten Schwierigkeiten bei Anbauten an alte Gebäude wird durch die Tendenz hervorgerufen, das Neue von dem Alten loszureißen und zu trennen und das Grundgebäude da» durch zu fcblagen. Es ift am beften, in die alte Mauer einen Rahmen zu febneiden und das Neue ohne die Steine einzubinden zu bauen, fo daß weder das Neue noch das Alte gefebädigt wird. WANDGEMÄLDE Es follte nie verfuebt werden, fehlende Teile alter Fresken zu erfetzen, da diefes Vorgehen den Wert des Erhaltenen ftets berabfetzt. Jeder Verfucb, die Gemälde durch irgend einen Firnis zu febützen, kann dazu führen, daß fie durch die von dem Firnis in der Wand gebildeten Gafe befchädigt werden. Das ift öfters vorgekommen. □ Wenn die Farben fich in einem pulverähnlichen Zuftand be finden, ift es notwendig, daß irgend eine fixierende Löfung in Form eines fein zerftäubten Strahles angewendet wird. Solche Gemälde feilten mit einer warmen, fcbwacben Leimlöfung be= fpritzt werden, welches Vorgeben fo lange erneuert werden muß, bis die losgelöften Farbenteilchen ficber befeftigt find und der Grund nicht mehr abbröckelt. Es ift zu empfehlen, dünnen, frifeben Leim zu verwenden, der fo mit Spiritus vermengt wird, daß er bei 60 Grad Fahrenheit ganz flüffig ift. Wenn es ohne eine Be» febädigung der Farbteile gefebehen kann, ift es gut, zuerft den auf den Fresken befindlichen Staub wegzublafen. Man kann das mit Hilfe von Btafebälgen vornehmen. In Fällen, wo die Mauern vollkommen trocken und von löslichen Salzen frei find, kann ein Präparat angewendet werden, das aus Tolubalfam, Cerefin und Kopalfirnis beftebt, es ift warm und in zerftäubter Form anzuwenden. Diefe Flüffigkeit, die klar fein muß, ift der einzige erlaubte Firnis. Es follte jedoch auf keinen Fall ver kommen, daß die Bilder von jemand behandelt werden, der keine entfpreebende Erfahrung befi^t oder nicht unter der Auf» ficht einer erfahrenen Perfon arbeitet. □ Was die Freilegung der unter der Tünche verborgenen Ge mälde anbelangt, follte auch das nur von ganz genau unter richteten Kräften beforgt werden. Die Entfernung der oberen Schicht follte mit Hilfe eines runden Spatels aus Bein oder Elfenbein vorgenommen werden, manchmal ift es aber notwendig, daß man fich verfchieden geformter Temperiermeffer aus dünnem Stahl bedient. Das Loslöfen der Tünche kann manchmal auch durch das Benetzen der Oberfläche gefördert werden, man kann fogar dünne Kattunftreifen draufkleben, die, wenn fie getrocknet find, vorfichtig beruntergefcbält werden. Das behutfame Abklopfen der Tünche mit Hilfe eines Schlägels hilft manchmal, wenn an dere Mittel vertagen. Wenn die Tünche febr feft fitzt ift es beffer, fie auf der Mauer zu laffen, als Rifiko zu laufen, daß beides, fo wobl Tünche als Malerei, entfernt wird. □ MÖBEL Alte Möbel feilten beibebalten, wenn nötig, ausgebeffert wer den. Es follte nie verfucht werden, fehlende Ornamente zu er fetzen. Alte Sitzgelegenheiten, welche als unbequem befunden werden, können in der Regel durch geringe Veränderungen modernen Anfprüchen angepaßt werden. Ihr gewöhnlicher Fehler ift, daß fie zu fcbmal find und zu nabe beieinander fteben. Es macht keine Schwierigkeiten, die Sitze zu vergrößern und es ift beffer, fie weiter voneinander zu ftellen, als fie wegzugeben. Es kommt häufig vor, daß alte Eichenmöbel mit einer Farbfcbicbt bedeckt find. Diefe kann bei genauer Überwachung durch Soda und kochendes Waffer und mit Hilfe einer harten Dürfte entfernt werden. Wenn das Eichenholz wurmig ift, ift es ratfam, es mit Paraffin zu durchtränken. □ 47