DER GARTEN AM HAUSE _ .. mm ,,. rrvr --.- T ,. r lim — uhiii im iirr Alter Hof mit offener Veranda OFFENE VERANDEN U. ARKADEN (DHS IM FREIEN FORTGESETZTE HEIM) D ie drei nebeneinander ftebenden Beifpiele zeigen in verfcbiedenen Verbältniffen die Löfung der Aufgabe, durch Arkaden-, Balkon- und Verandenbildung das Wohnen im Freien fortzufetjen. Ein bäuerliches Beifpiel, ein alt- bürgerliches und eines aus der neuen Zeit. In den beiden erften Fällen ift die Löfung bau- künftlerifch durchaus befriedigend, die Säulen und Pfeiler bilden ein organifcbes Architek turglied, im erften Fall von dem Dach voll- ftändig überdeckt, im zweiten Fall durch die weite Ausladung des Daches noch immer befcbirmt. Im dritten Beifpiel, dem »moder nen«, erfcbeint die »Veranda« als lofe, un= organifche Zutat, weshalb fie im Vergleich mit den beiden erfteren durchaus unhar- monifch, unwobnlicb, alfo gar nicht erfreu lich ausfiebt. G Gegenbeifpiel: Villa mit offener Veranda VORHÖFE, PERGOLA UND BALKONE UND DER REIZ DES UNTER FREIEM HIMMEL FORTGESETZTEN HEIMS n der Mehrzahl der Stadt-, Vorftadt- und felbft Landhäufer werden die Veranden und Baikone an die Front angebaut, und jeder Vorübergebende kann in die Gärten bineinfcbauen. Der wahre Zweck und die Schönheit diefer Dinge liegen aber in der durch fie den Bewohnern der Käufer gebotenen Möglich keit, draußen leben zu können. Ein Garten vor der Front macht die Straße und auch das Wohnhaus viel anziehender, das ift aber auch alles; ein Vorhof oder eine Veranda an der Front feite bildet fowobl einen febr fcbönen Eingang als auch eine architektonifche Verzierung, kann aber fcbwerlicb als ein Wohn- raum unter freiem Himmel benütjt werden, was vor allem die Beftimmung einer Veranda ift. a Wenn ein Haus fo gelegen ift, daß es rückwärts keinen Hn- fcbluß an geräumige und gefcbüt^te Plätze bat, wird aber doch wenigftens ein meterbreiter Raum feitlicb oder rückwärts zu finden fein. Wenn diefer Raum in einen Garten verwandelt wird, in den die Seffel und Tifche ebenfo natürlich bineinzugebören fcbeinen als in das Haus, und wenn die Hängematten zwifchen den Bäumen befeftigt werden, kann die Arbeit und das Ver gnügen des täglichen Lebens in der frifcben Luft und im Sonnen- fcbein ebenfo gepflegt werden, wie innerhalb der vier Wände des Kaufes. Wenn die Galerien und Baikone anftatt auf die Straße, in diefen Garten binausgeben, wird fich das ganze Gefühl, im Freien zu leben, verftärken. Der grüne Frieden des Gartens gewährt für jemand, der ruhig arbeitet, lieft oder mit den Freunden plaudert, einen viel anmutigeren Anblick als das wecbfelnde Panorama der Straße, daß nur Zerftreuungen für den Augenblick bietet, und man findet in dem Bewußtfein, das tägliche Leben nicht zur Schau ftellen zu müffen, ein Gefühl von Ruhe. In unferer Zeit, da beim Bauen von Käufern auf die Be- fcbaflfung von Licht und Luft fo viel Gewicht gelegt wird, muß vor allem auf genügenden Raum für ein möglicbft bequemes Leben unter freiem Himmel Rücklicht genommen werden. Diefe Veranden werden zum Teil, um ihre Einkleidung in Glas zu ermöglichen, bauptfäcblicb aber, um das angenehme Bewußtfein des Fürfichfeins zu verftärken, das dem Heim einen fokhen Reiz verleiht, gewöhnlich fo hineingebaut, daß fie durch die Haus mauern, die Gefimfe und die Blumenkiften gefcbüt^t find. Die Veranden an der Front, die zugleich als Aufenthaltsort benützt werden und als Eingang bei üppigem Wuchs des wilden Weines auch einen febr guten Schu^ vor der Straße bieten. Wenn außerdem noch eine Gartenveranda vorhanden ift, kann fie in ein reizvolles Wohn- oder Speifezimmer verwandelt werden, das fowobl im Sommer, als auch an milden Wintertagen benütjt werden kann, da es gefcbütjt ift und dabei doch ftets der Sonne und Luft zugänglich ift. a Für warme Witterung ift die offene Terraffe zu empfehlen, die ein Bindeglied zwifchen Garten und Haus ift, da fie einen Teil von beiden bildet, befonders wenn der vordere Teil mit Blumen eingefaßt und der rückwärtige in das Haus bineingebaut ift. Diefelbe Wirkung wird auch durch eine, die drei Seiten eines inneren Hofes einnehmende Pergola erreicht. Die über die Stangen hinaufkletternden Weinranken bilden hier das Dach und laffen durch ihren Schatten einen Schimmer von Sonne herein, wodurch das Gefühl, daß man fich nur in einem ge- fcbütjten Gartenwinkel befindet, erhöbt wird, dabei bängt die Pergola aber doch eng mit dem Haufe zufammen. □ Die von der Straße abgefchloffenen Veranden und Terraffen laffen fich mit viel größerer Freiheit möblieren. Die Wohn- und Speifezimmer unter freiem Himmel follten, um gemütlich und bequem zu fein, fo eingerichtet werden, daß fie alles, was man während des Tages braucht, darin enthalten, um das Hin- und Hertragen von Tifchen, Seffeln ufw. zu vermeiden, wie es der Fall ift, wenn die Veranden nur hie und da benütjt werden. Es ift felbftverftändlicb, daß die Möbel in hinreichender Anzahl vor handen fein, folid und dem Wetter Widerftand leiften müffen. Indifcbe Matten verleiben dem Ganzen ein anheimelndes, gemüt liches Gepräge, ihre einfachen Mufter und primitiven Farben barmonifieren mit den Bäumen, dem Wein und dem Himmel. 55