Kunftgewerbe verfteben wir unter Qualität nicht nur einwand freie Materialien, fondern auch fachgerechte, folide Werkarbeit und fcbließlidb die mit diefen Mitteln durcbgefübrte organifcbe Idee der edlen Raumgeftaltung. Wir haben die Überzeugung, daß diefe Qualität nur möglich ift, wenn die Qualität des Menfchen gefteigert wird. Unfere Hbficbten find daher auf den ganzen Menfchen geftellt. - Die Lebenswege, die fich nach dreijähriger Lehrzeit den Lernenden zunäcbft erfcbließen, befteben in der Möglichkeit, entweder als Gehilfen des Betriebes weiter zu arbeiten, als Meifter oder Werkmeifter ein Fortkommen zu finden, zeichnerifcb tätig zu fein oder auch die kaufmännifche Laufbahn einzufcblagen. Je nach den Rnlagen, die fich in der Lehrzeit offenbaren. Es wird von vornherein Sorge dafür ge tragen, daß unfere Rbfolventen auch in den beften Werkftätten des Ruslandes Arbeit finden können. □ Hu fnabmebeding ungen Zur Hufnabme ift nicht mehr als eine mit Erfolg abgefdblof« fene Volksfchulbildung und eine gute Cbarakteranlage erfor derlich. Die Lehrzeit umfaßt, wie oben getagt, drei Jahre, für die fich der Eintretende verpflichtet. Die Leitung muß fich das Recht der Husfcbließung für die Fälle Vorbehalten, in denen fich das Vertrauen in die fittlicben Eigenfcbaften eines Lernenden als trügerifch erweifen follten, Prüfungen, Klaffifikationen, Strafen werden gänzlich vermieden. Dagegen ift die Husftellung eines Lebrzeugniffes nicht nur von der Hbfolvenz der vorge- fcbriebenen Lehrzeit, fondern auch von der Anfertigung eines Gefellenftückes am Ende diefer Lehrzeit abhängig. Für die Lehrzeit wird Lehrgeld erhoben, doch wird in berückfichtigungs- würdigen Fällen das Lehrgeld erlaffen und vorgefeben, daß nötigenfalls die Lehrgeldbefreiung bis zum vierten Teil der Lebrlingszabl erfolgt. D Die Mittel Die Mittel unterer »Lebrwerkftätten« ergeben fich: 1. Aus den Lehrgeldern. 2. Aus dem Beitrag, den die »Deutfhen Werk ftätten für Handwerkskunft« als einen Pflihtbeitrag für die Ausbildung des Nahwuhfes betrahtet. 3. Aus den etwaigen Stiftungen. Zu diefem Schulgedanken haben fich u. a. bekannte Autoritäten in nacbftebenden Zufcbriften geäußert. □ LEHRWERKSTÄTTEN UND FACHSCHULE DER DEUTSCHEN WERKSTÄTTEN FÜR HANDWERKSKUNST, DRESDEN-A., BLASEWITZER ST ASSE 17 DER LEITER: LUX ALLE BILDUNG SEI EIN ERGEBNIS DER EIGENEN ANSCHAUUNG, DES ERLEBENS, ERFORSCHENS UND SCHAFFENS, NICHT DES BLOSSEN LESENS UND AUS WENDIGLERNENS. EIN ORGANISCHES ENTWICKELN DER KRÄFTE. ALLES BILDEN SEI ARBEIT UND ALLE ARBEIT EIN BILDEN. ES SOLL NICHT VERGESSEN WERDEN, DASS ALLES BILDEN UND ARBEITEN DEN EINZIGEN ZWECK DER SELBSTBEGLÜCKUNG ER FÜLLEN SOLL. ES GIBT KEINE SCHÖNE ARBEIT, DIE NICHT DEN AUSDRUCK MENSCHLICHER BEGLÜCKT HEIT TRÄGT. L. ES GESCHIEHT ZWAR DIE MEISTE ARBEIT, DIE HEUTE GETAN WIRD, AUS ZWANG UND UNLUST; ABER DIE ARBEIT, DIE SO GETAN WIRD, IST GANZ BESTIMMT UNERSPRIESSLICH UND BLIEBE BESSER UNGETAN; SIE IST SCHÄDLICH, NICHT ALLEIN WEIL SIE NOCH- MALS GETAN UND VERBESSERT WERDEN MUSS, SONDERN WEIL SIE EINE UNMESSBARE SUMME VON VERGEUDETER KRAFT UND VERLORENEM GLÜCK DARSTELLT, DAVON DAS ANTLITZ DER WELT DIE ZÜGE DER TRAUER UND HÄSSLICHEN ENTSTELLUNG TRÄGT. L. 321