BEISPIEL. Amstetten. Um 1650. Der alte Hauptplatz. STÄDTESTUDIUM VOM STANDPUNKT DER HEIMATLICHEN KULTUR. VII. DIE STADTREGULIERUNG VON AMSTETTEN (N^ö.). ür das über Stadtregulierungen Vorgesagte liefert die Stadt Amstetten ein lehrreiches Beispiel. Eine ver^ ständige Bürgerschaft und vor allem eine aufgeklärte und ihrer Aufgabe bewußte Gemeindevertretung ist nun am Werk, der Stadt zu geben, was ihr fehlt. Im Sinne der vorstehenden Ausführungen fehlt ihr allerdings nicht weniger als alles. Vor ungefähr 30 Jahren ist die Stadt, damals noch nicht mit Stadtrechten ausgestattet, vollständig niedergebrannt. Nur wenige Gebäude sind übriggeblieben, die aber hohen Alters in der alten Stadtansicht aus dem Jahre 1650 er kenntlich und im Zusammenhang mit dieser erkennen lassen, daß Amstetten eine anmutige, örtliche Hausbauweise aufzuweisen hatte. Sie ist mit Ausnahme von wenigen Resten von der ßildfläche verschwunden. Was die Erbauer nach dem großen Brande aus dem ursprünglich charakte ristischen Ortsbilde machten, ist ein Werk beklagenswerter Verwüstung. Die Häuser wurden ohne jegliche Empfindung für die architektonische Überlieferung und für eine plan mäßige Entwicklung oder Erweiterung eilig aufgebaut, in jener sattsam bekannten Schablonenmanier, die von den kleinen und großen Baumeistern in Stadt und Land geübt, nun schon der Fluch unserer einstmals so schönen Städte geworden ist. Eine Stadt, die durch ihre Lage berufen ist, sich zu einem angenehmen Sommer- und Ruheaufenthalt zu entwickeln, ist durch die triste Hausbauerei ein wenig Der heutige Hauptplatz mit dem Rathaus. GEGENBEISPIEL. Amstetten. 308