AUFGABEN: Herbsttermin: Hannibal. Augustus. Der Rolandsgesang. Schneefried (Viktor Rydberg). Der fliegende Holländer’(Viktor Rydberg). Die Mareianische Wahrsagung (Livius'XXV., 12). Süddeutschland. Die altrömische Basilika. Die Schwierigkeit, die Handlungen anderer Menschen zu beurteilen. Die Entstehung und Bedeutung der Klöster. Gregorius der Große. Die Westgoten. Die natürlichen Erwerbsquellen Schwedens. Die heilige Brigitta. Frühlingstermin: Eine der Landschaften Schwedens. Karl der Große. Wie hat Runeberg den Charakter des Dobeln in „Döbeln vid Jutas“ dargestellt? Eine Dampfschiifreise. Duke et decorum est pro patria mori (Horatius). Wie man junge Leute Bescheidenheit lehren soll. Mohammed, Julianus und das Christentum. Heinrich IV. und Gregorius VII. Das Kirchenkonzil zu Nicea. Der erste Kreuzzug. Petrarca. Das Gebirge^ und Stromsystem Skandinaviens. Zacharias Topelius. Das Staatssystem der Freiheitszeit. Spanien unter Philipp II. Die bürgerlichen Pflichten eines Menschen. Eine historische Charakterdarstellung (Gustav II., Adolf, Gustav III., Philipp II., Maria Stuart). DEUTSCH. (2 Stunden während des Herbsttermines.) Wieder^ holung der Formenlehre und einzelner Teile der Syntax. Übersetzungen ins Deutsche aus den Übersetzungsübungen von Hoppe. Übersetzungen ins Schwedische: Frau Buchholz von Stinde. Kleinere Vorträge über gegebene oder selbst aus^ gewählte Stoffe. Sechs schriftliche Aufgaben in der Schule. ENGLISCH. (2 Stunden während des Frühlingstermines.) Wiederholung der Grammatik. Übersetzung von „Julius Cäsar“ von Shakespeare und „In the Struggle of Life“ von Massey. Erzählungen und Anekdoten werden vorgelesen und deren Inhalt wird wiederholt; im Zusammenhang damit Sprechübungen. Aufsätze, teils zu Hause, teils in der Schule. NATURGESCHICHTE, (i—3 Stunden wöchentlich.) 1. Der Bau und die Funktionen des menschlichen Körpers. 2. Das Wichtigste aus der Gesundheitslehre. Botanik I. Systematik: Die gleichblättrigen Pflanzenfamilien und einige von den übrigen wichtigen Familien nach lebendem Material, mit be^ sonderer Berücksichtigung ihrer Morphologie und ihrer Be^ deutung für den Menschen. 2. Die allgemeine Morphologie der Phanerogamen. PHYSIK, (i—2 Stunden wöchentlich.) Die Lehre von den Eigenschaften der Flüssigkeiten und der Gasarten; vom Laut, von der Wärme und dem Licht. Gegen Ende des Herbsttermines bildete sich ein freiwilliger Holzbearbeitungskurs (i Stunde) und im Anfang des Frühlingstermines ein freiwilliger Zeichen kurs (i Stunde). Die gesamte Arbeitszeit außer diesen Kursen machte 28 Stunden wöchentlich aus. Im Laufe des ganzen Lehr jahres wurden Montag zwischen 12—3 Uhr Schreibübungen abgehalten. Während des Frühlingstermines hat man außer dem jede zweite Woche einen speziellen Schreibtag gehabt. Zu Beginn des nächsten Herbsttermines wird das Gymnasium aus zwei Jahreskursen bestehen. Für die in den ersten Kurs neu Eintretenden sind das Absolvieren einer siebenklassigen höheren Mädchenschule oder entsprechende Kenntnisse erforderlich. Das Schulgeld beträgt 200 K pro Termin. SCHULE UND HAUS. Ein inniges Verhältnis zwischen Schule und Haus wird nur dann erzielt, wenn die beiden Teile sich eine wirkliche Er ziehung zur Aufgabe stellen. Nur auf diese Weise kann ein Zusammenwirken zu einem gemeinsamen Ziel ermöglicht werden. Die Konferenzen zwischen Eltern und Lehrern dienen dazu, gemeinsam Fragen über Schule und Haus er örtern zu können und Übereinkünfte bezüglich der Haus aufgaben des Kindes zu treffen. Bei den Zusammenkünften, welche während des ersten Jahres teils einzeln für jede Klasse der Elementarschule und teils gemeinsam für alle Klassen stattfanden, wurden folgende Fragen behandelt: Uber die Dauer der täglichen Schulzeit in den verschiedenen Klassen; über den Nachmittagsbesuch und die freiwilligen Arbeiten in der Schule; über die richtige Art und den Umfang der Hausaufgaben; außerdem wurde Aufklärung über die Ur sachen gegeben, welche die Schule dazu bestimmten, keine Termin- und Jahreszeugnisse auszustellen. Uber die Auf fassung der Schule in bezug auf die zwei letzteren Fragen wurde nachfolgende Erklärung abgegeben. In den letzten Wochen des Frühlingstermines wurde bei den Konferenzen der einzelnen Klassen über die absolvierten Kurse und über die allgemeinen Kenntnisse des Kindes Bericht erstattet. HAUSAUFGABEN. Das Bestreben der Schule war von Anfang an darauf ge richtet, das Ausmaß der Hausaufgaben nach Möglichkeit einzuschränken. Damit beabsichtigt man, die Kinder zu einer freiwilligen individuellen Betätigung hinzulenken und dieselbe nach und nach an Stelle der von der Schule be stimmten Hausaufgaben treten zu lassen. Die Hausaufgaben haben viele Fehler. Der größte derselben ist der, daß die Schulzeit dadurch nicht klar und bestimmt festgesetzt wird, sondern auch auf einen unbestimmten Teil der freien Zeit des Kindes ausgedehnt wird. Die freiwillig übernommene Arbeit bindet das Kind ebensosehr, aber nicht durch eine an ihn von außen gestellte Forderung, sondern durch die Macht des eigenen Beschlusses. Das festigt den Charakter, gibt dem Kinde ein Recht auf seine freie Zeit und zieht der Schule bestimmte Grenzen. ZEUGNIS. Seit langem schon äußerte man von verschiedenen Seiten den Wunsch in bezug auf eine Änderung der gegenwärtigen Form des Zeugnisses. Das Zeugnis wird leicht ungerecht beurteilt. Es drückt oft mehr den Grad der Begabung und des Auffassungsvermögens als den der Arbeitslust und Mühe aus. Das Sittenzeugnis leidet an demselben Fehler. Ein einzelner Fehler oder ein augenscheinlicher Charakter mangel gilt als Totalurteil für die Schule, während diese Beurteilung doch auf alle Seiten des Wesens des Kindes Rücksicht nehmen sollte. Das Zeugnis zielt darauf hin, das Begutachten der Wirksamkeit des Kindes durch die Schule auszudrücken. Dieses Schlußurteil muß immer befriedigend sein. Die Schule soll dem Kinde nicht anders als mit Freund lichkeit und Wohlwollen entgegentreten; sie darf dem Kind auch nicht, nachdem es seine Arbeit verlassen hat, dieselbe als drückende Ferienarbeit und als das Bewußtsein nicht er füllter Pflicht mitgeben. Beim Schulschluß muß alles er ledigt sein. 169