: E^= Der schöne Garten. t f GARTENARCHITEKTUR. i r Tatur ist Rohstoff. Sie wird Form und Erlebnis durch i die Kunst. Schöne Gärten sind ein Ausdruck des X dichterischen Erlebnisses in der Natur. Mit anderen l ’ Mitteln ausgedrückt, kann das Naturerlebnis ein Gedicht, ein Bild, ein Drama werden; mit Hilfe ihrer eigenen Mittel, als Vegetation, Wasser, Erde, Stein, wird sie Architektur. Schöne Gärten sind nicht nur schön durch das Pflanzengrün, r die Blumen, Gräser und Bäume, sie sind künstlerisch schön g durch die Anlage. Alte Bäume von Steinwerk sorgfältig eim d gefaßt, wie ein Heiligtum im Schrein, sind von dem mensclv ;t liehen Geheimnis der Schönheit umgeben. Die Huldigung n w ird Architektur, auch wenn die festen Linien des Stein« e walls gelöst wären und verschweben würden wie der Kinder« 4 reigen Francesco Albanis um den von Genien bevölkerten :e Baum. Um Francias Madonna bildet der Rosenhag ein lieb« :r liches Gehäuse und der Meister der Rheinischen Schule erschuf eine ähnliche Gartenarchitektur um die Madonna mit den Erdbeeren; aus Blumen und Früchten erbaut Mantegna eine herrliche Kuppel über die Anbetung und auch dann, wenn der Gartengedanke als Selbständiges sich von der frommen Mystik loslöst, tritt er immer wieder als Architektur in die Erscheinung und sucht ein neues Geheimnis einzuschließen. Die mittelalterlichen Wasser« und Mauergärten, im engen Bereich der Stadtmauern erblüht, die strengen Klostergärten in weißen Arkadenhöfen sind von der architektonischen Grundlage ebensowenig zu trennen wie die Quelle der Are« thusa in Syrakus. Die Renaissancegärten entwickeln dieses Prinzip mit dem stärksten Bewußtsein. Nicht die Abhängig« keit des Gartens vom Hause allein macht es: Es ist viel« mehr das autokratische Walten des künstlerischen Geistes mit den Naturelementen, denen er die Form geben will. Der Gedanke ist, daß in keinem Teile des Gartens das Gefühl der architektonischen Einheit schwinden soll. Treppen, Balustraden, Fontänen, plastische Gruppen geben eine immer« Francia. Madonna im Rosenhag. Meister der Rheinischen Schule um 1420 Madonna mit den □ Erdbeeren. □ 173