8 Blatt 24. Schlacht- und Viehhof zu Landau (Bayerische Pfalz) vom Stadtbaumeister Schech in Landau und Architekten Moritz-Posen. Viehhof: Offene Halle für 40 Stück Grossvieh zugleich für den Ferkelmarkt dienend; # dazu Bureaugebäude mit 2 Diensträumen für Tierarzt und Kassenbeamten. Zwischen Vieh- und Schlachthof liegt das Restaurationsgebäude mit Wohnungen für Restaurateur und Schlachthofaufseher, ferner ein Stallgebäude mit 2 Ställen für je 24 Stück Grossvieh. Schlachthof: Dienstgebäude mit einigen Bureaus am Haupteingang enthält zugleich die Wohnungen für Hallenmeister und Direktor. Vor dem Hauptgebäude in der Mittelachse des Schlachthofes liegt ein Wasserturm mit elektrischer Anlage und Pumpe im Erdgeschoss, darüber Raum für Akkumulatoren und darüber 2 Behälter für heisses und kaltes Wasser von 12 bezw. 30 cbm Inhalt. Die Kühlhalle hat Wände mit doppelten Luftschlitzen und Decke aus Werksteingewölben zwischen T-Trägern mit Korkstaubüberschüttung. Die Kühl anlage ist von der Gesellschaft für Lindes Eismaschinen in Wiesbaden geliefert (Kälteleistung von 36000 Kalorien pro Stunde); sie kann die Temperatur einer 200 qm grossen Halle im Hochsommer auf 4° C. erhalten und täglich 50 Ctr. Eis liefern. Der Pferdestall ist für 18 Pferde eingerichtet. Die Kosten der Anlage betrugen ohne Grundwert 425,600 Mk.; sie kann für eine Einwohnerzahl von 30000 (jetzt 15 000) er weitert werden. (Vergl. Deutsche Bauztg. 1899, Nr. 61.) Blatt 25. Markthalle zu Frankfurt a. M. vom Stadtbaurat Behnke-Frankfurt a. M. Die Halle ist für den Gross- und den Kleinhandel bestimmt. Sie hat eine Länge von 117 m und eine Breite von 34,2 m. Die beschränkte Grösse des zur Verfügung stehenden Bauplatzes führte zur Anlage eines Obergeschosses in Form einer herumlaufenden Gallerie. Fussböden: Zementbeton mit Zementdecke; wo Fuhrwerk unten im Mittelraum verkehrt, ist die Lage 16 cm stark, in den Gallerien 10 cm, in den Kellern 8 cm. Keller: Die ganze Halle ist unterkellert; die einzelnen Abteilungen sind durch eiserne Gitter getrennt. An den Langwänden liegen 16 Eiskeller mit innerer Holzbekleidung und Kieselgurisolierung. Die Kellerwände aus Backsteinen sind aussen mit Zement verputzt, innen gefugt und mit weisser Kalkfarbe gestrichen, ebenso die 1 Stein starken Gewölbe kappen. Zur Unterstützung der Träger dienen gusseiserne Säulen von 16 cm Durchmesser. Umfassungswände: 45 cm breiter Sockel aus Basaltlava; die 6,1 m breiten Eckrisalite im Erdgeschoss mit Werksteinverblendung, im Obergeschoss ganz aus Werkstein; - Brüstungen im Erdgeschoss 1,6 m hoch, 1 / 2 Stein stark in Zementmörtel und mit Werkstein gesims abgedeckt, zwischen den gusseisernen Frontsäulen (4,2 m von Mitte zu Mitte; — Frontsäulen im Erdgeschoss rechteckig mit angestossenen Rippen, in die das Brüstungs mauerwerk eingreift; — Frontsäulen 20 cm breit, 22 cm tief. — Brüstungsmauer beiderseitig 1,5 cm stark mit Zementmörtel verputzt. Oberhalb der Brüstungen haben die Frontsäulen einen halbkreisförmigen Querschnitt von 15 crn Durchmesser; nach innen zu sind sie pilasterförmig gestaltet mit 20,5 cm ganzer Querschnitttiefe; innere Bindersäulen im Erdgeschoss achteckig (20 cm Durchmesser), im Obergeschoss kreisförmig (17—16 cm). Die Säulen nehmen Stiele auf aus gewalztem T-Eisen von 13 cm Tiefe und 5,2 cm Flanschbreite, woran die Dachbinder befestigt sind. Gallerie: 1 / 2 Stein starkes Kappengewölbe mit 60 cm Pfeilhöhe zwischen 64 cm hohen Blechträgern nimmt den Fussboden der Gallerie auf.