4 allerlei Kunststücken im Rechnen. Damals gab es Gymnasialabiturienten, die in ihrer Abschiedsrede von Kaffee, Tabak und dem Handelsbetrieb mit Rohpro- ducten sprachen *). Aus diesen Experimenten riss den kaufmännischen Unterricht ein verdienstvoller National- öconom, ausgezeichnet als Schriftsteller, ein Mann, dessen Verdienst heute noch ungeschmälert besteht, J. G. Büsch. Durch ihn und seine Schöpfung „Die Handelsakademie zu Hamburg“ wurde zum ersten Male und ernstlich das moderne Bildungsprincip in Kaufmannskreisen ein geführt, der erwerbende, practisch arbeitende Kaufmanns stand in die Gemeinschaft des nationalen Bildungs- strebens aufgenommen und damit ein wichtiger Schritt zur politischen Mündigkeit des Bürgers gemacht. Mit Recht hat deshalb Hamburg dem Andenken dieses Mannes ein ehernes Standbild gewidmet. Aus den Kreisen, in welchen Klopstock, Les sing, Reimarus verkehrten, ging Büsch, Sohn eines Geistlichen, selbst anfangs Theologe, hervor und Adam Smith’s Theorien fanden an ihm einen eifrigen Ver- I7*s-i80») ti’ot® 1 ', der in den Handelswissenschaften selbstständig auftrat und bald zum ersten Schriftsteller auf diesem Gebiete wurde. Das grosse Buch, das er studirt haben will, war die Hamburger Börse. Das Studium der Hume-Montesquieu’schen Lehre vom steten Gleich gewicht der Menge dos Goldes und der Waare forderte ihn zu seinem Buche vom „Geldumlauf“ heraus. Seine theoretisch-practische Darstellung der „Handlung“ legte den Grund zur Handelswissenschaft und verdrängte Marperger’s so sehr überschätzte, veraltete An sichten. Seine „kleinen Schriften über die Handlung“ (1772) brachten neue Theorien und die wissenschaft liche Terminologie. Er hat auch die ersten tieferen Blicke in die Handelsgeschichte gethan und gegen die von den Völkerrechtslehrern heutzutage so vielfach citirten *) Fr. Kreyssig: lieber Realismus und Realschulwesen. Sammlung gemeinverständlicher Vorträge, herausgegeben von Rud. Virchow und Fr. v. Holtzendorff, Heft 141, Berlin 1872.