207 mit Soole gefüllt, so gleichen sie unterirdischen Salzseen, welche vermöge ihrer oft sehr bedeutenden Ausdehnung, namentlich wenn ihr Umfang durch brennende Lichter ersichtlich gemacht ist, einen überraschenden und geradezu feenhaften Anblick gewahren. Um möglichst wenig von dem Naturschätze im Berge zurücklassen zu müssen, werden diese Werke nach einem bestimmten Systeme angelegt und muß in gewissen Höhenabständen (Etagen, Horizonten, Bergen) durch Anlage von stollenartig betriebenen Hauptstrecken (Schachtrichten) und davon abzweigenden Nebenstrecken (Kehren), sowie nach Erforder niß durch verticale oder geneigte schachtartig betriebene Schutte (Schürfe) das Salzgebirge in allen jenen Theilen, welche zu nächst zur Ausbeutung gelangen sollen, vor Allem zugängig gemacht werden, um den unter irdischen Grubenräumen stets frische Luft zuführen, sowie auch die Rohrleitungen für die Zu leitung des Wassers und Ab leitung der Soole anlegen zu können. Die Anlage und Aus nützung der Werke erfolgt allmälig von oben nach unten, und es stehen, um mit der Soolelieferung nicht in Verlegenheit zu gerathen, bei jedem Salzbergbau immer eine größere Anzahl von betriebsfähigen Wehren, z. B. in Aussee an 60, in Hallstatt an 50, in Ischl und Hallein je an 20 mit zusammen an 38 Hektar freier benützbarer Gestimmt- fläche zur Verfügung. Die Betriebsdauer eines solchen Werkes ist von der Beschaffenheit des Gebirges und anderen Zufälligkeiten abhängig und kann z. B. in Hallstatt bei vorhandener Etagenhöhe von 30 Metern und einer erreichbaren mittleren Verätzungshöhe von 20 Metern im Durchschnitt mit 30 Jahren veranschlagt werden. Der mittlere Fassungsraum eines Werkes daselbst beträgt an 31.000 Hektoliter. Bei der großen Anzahl von betriebsfähigen und aufgelassenen Werken ist es behufs besserer Orientirung beim Salzbergbaus Gepflogenheit, dieselben sowie die einzelnen Salzarbeiter und Salzträger.