502 Jnnenräume des durchaus modernisirten Stiftsgebäudes tragen noch deutlich die Spuren des romanischen Ursprunges an sich. Desgleichen die gothisch umgebaute Kirche, die wir später werden kennen lernen. Die Benedictiner-Stiftskirche St. Peter leitet ihr Entstehen auf den heiligen Rupert, den Gründer Salzburgs, zurück. Sie ist sohin die eigentliche Mntterkirche der Stadt und des Erzstiftes und war bis zum Dombaue Bischof Virgils um 750 auch die bischöfliche Kathedrale. Ein Brand zerstörte sie 847, ein zweiter 1127, worauf sie bis 1131 vom Grunde neu erbaut wurde. Dieser letztere Ban steht noch heute im Grundrisse vollkommen, im Anfbaue größtentheils erhalten vor uns, freilich niit einer Menge von Zuthaten späterer Jahrhunderte, aus deren Hülle die altehrwürdige Basilika fast nur mehr dem Kennerauge wie eine Schattengestalt entgegentritt. Das Innere zeigt noch am deutlichsten die romanischen Grundformen in nicht unbedeutenden Dimensionen und edlen Verhältnissen: ein schmales, lang gezogenes Mittelschiff von beträchtlicher Höhe, niedrige Abseiten mit rundbogigen Arcaden und einer wechselnden Säulen- und Pfeilerstellung dazwischen, ein stark erhöhtes Qnerschiff mit Kuppel über der Vierung. Dem Mittelschiffe ist an der Westfront der Thurm mit Kapellenränmen zu beiden Seiten und diesem wieder eine Vorhalle, die noch ihr spätromanisches Kreuzgewölbe mit derben unprofilirten Rippen trägt, vorgebaut. Die einstigen Apsiden, die Krypta unter dem Quer- schifse und Chore, die getäfelte Flachdecke, endlich der romanische Gemäldeschmuck der Innenwände, von dessen ehemaligem Bestände wir durch die Chronik und durch neuestens erst entdeckte Überreste sichere Kunde haben, mußten der Modernisirung weichen. Eine solche erlebte die alte Kirche zu wiederholten Malen, im XVII. und noch gründlicher in der Spätzeit des XVIII. Jahrhunderts. Der ursprüngliche Ban erscheint nunmehr nach innen wie nach außen in das Gewand schnörkelreichen Rococos gehüllt, mit nicht weniger als sechzehn von Gold und Marmor strotzenden Altären, Gewölbe und Wände mit neueren Gemälden höchst verschiedenen Werthes bedeckt und mit einem sinnlosen Gekrüusel von Stuckaturen übersponnen. Die Neuerung ist so energisch, aber in ihrer Art auch so harmonisch durchgeführt, daß hier eine Rückkehr zum Alten weder mehr zu hoffen noch selbst zu wünschen ist. Umsoweniger als auch das Neue unbestreitbar manches künstlerisch Werthvolle aufweist, wovon wir Einzelnes später nennen werden. Ein Juwel bewahrt die Kirche noch aus romanischer Zeit: ihr Hauptportal an der westlichen Frontseite des Thurmes unter der schon erwähnten Vorhalle. Es dürfte gleich dieser etwas jüngeren Alters als die Kirche selbst sein und entstammt wahrscheinlich der ersten Hälfte des XIII. Jahrhunderts. Das Portal, in zweifarbig wechselnden: Marmor ausgeführt, folgt in seiner Anlage dein gemeinsamen Typus aller romanischen Portale,