Seife 162. Internationale Sa m mle r-Z ei tu rtg. riummer 11. mit der Insektennadel am Boden des Sammelkasfens fest steckt. fluch die Reihenfolge, in der das zu geschehen hat, gibt das benüfjte Blich an. 6s nersteht sich non selbst, dafj man zum Bestimmen der Käfer einer sehr guten Hupe bedarf, um die off roinzigen Unterscheidungsmerkmale roahrnehmen zu können. Alle diese Ulanipulationen för dern in hohem lllafje die Geschicklichkeit. Hier sei auch noch bemerkt, daf] man fühlet* und Beine der Tiere nicht roeit ausspannen soll, da sie dann leicht abbrechen und man damit auch oielen Raum in den Kasten oerschroendet. Der fang der Käfer ist übrigens keinesroegs auf feld und Wald beschränkt, Viele und selbst rare Tierchen kann man sogar in den Strogen der Stadt auffinden, roo sie mit merkwürdiger Vorliebe an schattigen Häusersockeln oder des Rachts unter elektrischen Tampen einzusammeln sind, flm reichlichsten wird freilich die Sammlung des jenigen werden, der häufig Ausflüge oder Reisen in oer- schiedene Teile des Reiches und seiner Rachbarländer zu machen in die Tage kommt, fast überall weist die Insekten fauna wesentliche Verschiedenheiten auf und auch die Höhenlagen sind sehr beachtenswert. 6s gibt oiele Kerfe, die nur auf höheren Gebirgen zu finden sind. 6in nicht zu oerachtender fundort sind auch die Schachteln anderer Sammler, mit denen man schwunghaften Tauschhandel treiben kann. Die entomologischen Zeitschriften und Ver eine oermitfeln oft Tauschadressen auf weite Gntfernung hin. Jsf die Sammlung endlich ziemlich reichhaltig ge worden, dann sucht deren Besitzer sie wohl auch einmal durch kleine Käufe in Raturalienhandlungen zu ergänzen, oerstohlen freilich, wie der Jäger im Wildbretladen. Die Sammler oon 6xofen sind sogar beinahe ganz auf den Kauf angewiesen, was eine kostspielige Sache werden kann. Allerdings, die Gröfje, farbenpracht und die Seltsamkeit der formen der Tropentiere erreicht unsere fauna nur in gar wenigen fällen. ITlan betrachte sich diese Herrlichkeit nur einmal im ITtuseum. Ginerseits spannenlang, ander seits in färben, wie sie nur die Sonne Südamerikas oder Afrikas heroorzuzaubern oermag, prangen dort die oft abenteuerlichsten Gestalten in den Schaukasten. Indessen besiijen auch wir oiele Schönheiten, z. B. den blau und goldig glänzenden Puppenräuber (Calosoma sycophanta), den goldgrünen Carabus auronitens, die schöne hellgrüne Cetonia speciosissima, den imposanten Hirschkäfer (Lucanus eervus), den Rashornkäfer (Oryetes nasieornis). den schwarz gelben Pinselkäfer (Trichius fasciatus). die goldgrüne, schworzgetüpfelfe Poecilonota rutilans, den scharlachroten Schnellkäfer Elater sanguineus, den blauen, rotgebänderten Bienenwolf (Clerus apiarius), den feuermantel (Pyrochroa coccinea), die kleinen, aber unter der Tupe wie mit Smaragden beseht aussehenden Grünrüfjler (z. B. Polydrusus sericeus), die grollen, langgehörnten Bockkäfer (z. B. Ergatos faber, der Riesen- oder Heldbock Cerambyx cerdo und die schöne Ro-alia alpina, der fllpenbock), nicht zu oergessen der glänzenden Blaftkäferarten, wie der in allen färben des Regenbogens strahlenden Chrysomela cerealis und der kleineren Chrysomela fastuosa, die sogar häufig ist, und der Gebirgsbewohner Orina cacaliae und speciosa, die an farbenpracht nichts zu wünschen übrig lassen. ITlanche sammeln auch die tarnen und Puppen, die dann gewöhnlich in Konseroierungsflüssigkeiten aufbewahrt werden. Sogar frafjstücke werden gesammelt und alles das zu sogenannten biologischen Sammlungen oereinigt, wie deren das kaiserliche Iliuseum eine zeigt. Viele Sammler beschränken sich freilich auf den fang der größeren Arten; so entstehen aber blof} dekoratioe Sammlungen oon wenig wissenschaftlichem Wert. Illan läfjt besser auch die Kleinen zu sich kommen. Der fang wird, was die Zeit anlangt, oom ITlärz bis Oktober geübt. Doch sind Anfang und Gnde dieser Zeit, sowie der Rlonat August wenig erträgnisreich. Am reich lichsten ist die Ausbeute im ITlai, Juni und Anfang Juli, zu dieser letjteren Zeit besonders in höheren Tagen. Be sonders eifrige Sammler bedienen sich beim fange der kleinen Tiere auch des „Käfersiebes“, eines ziemlich meit- maschiegen Siebes, an welchem ein Teinwandsack befestigt ist, der unterhalb des Siebes zugebunden werden kann. Wirft man in das Sieb Waldstreu oder die flnschwemmsel der Gewässer, so flüchten sich die darin enthaltenen Tiere in den Sack, aus dem man sie zu Hause bequem heroor- holen kann. Jedenfalls empfiehlt es sich, einen Schirm mitzuführen, in den man Buschwerk abklopfen kann, und ein kleines Zünglein (Pinzette), um Tiere zu ergreifen, die auf unappetitlichen Dingen ihr Behagen finden. Und nun, lieber Teser: Weidmanns Heil! Die Briefmarkensammlung des Wiener Postmuseums. Von £lse fränkel, Wien. Das Wiener Postmuseum! Wie ein Veilchen blüht es im Verborgenen und es uerdiente roahrlich, in helleres Picht gerückt zu werden. 6s uerdiente, daß man dauon mehr spreche, oor allem aber, daß es mehr besucht werde. Der Spaziergänger, der seinen Weg bis zur Rotunde ausdehnt, sollte es nicht unterlassen, dem ITluseum, das da im linksseitigen Rrkadentrakte untergebracht ist, seine Visite abzustatten. Der Besuch ist lohnend. Was ist da nicht alles zu sehen 1 In ihrer Vielseitigkeit geben die Sammlungen, die das österreichische Postärar angelegt hat, ein großartiges Bild uon der Entwicklung des gesamten Postmesens, das Telegraph und Telephon in sich schließt; dem ITlarkensammler speziell, der hier ins Rüge gefaßt werden soll, bietet das Rluseum eine Sundgrube uon Anregung und Belehrung. Das Wiener Postmuseum besfßf eine JTlarkensammlung, die in ihrer Vollständigkeit fast unerreicht ist; es sind da nicht nur die offiziellen Postwertzeichen aller Staaten und länder, auch die Wertzeichen der Prioat- und Schiffsposten fehlen nicht, wie man auch nicht die Wertzeichen der Kurierposten in ITlarokko, der deutschen Stadtposten, des neutralen Gebietes in JTloresnet, der Schweizer Hotelposfen, der englischen Hotelposten, der dänischen, schwedischen und norwegischen Byposten und der russischen Kurier posten oermissen wird. Eine besondere Sorgfalt wurde naturgemäß den öster reichischen Postwertzeichen gewidmet. Das Iliuseum selbst hat alle Rlarken aufgebracht, die seit dem Bestände der österreichischen Post ausgegeben wurden. Durch eine großartige Schenkung des Oberleutnants und Postmeisters Tadislaus Hanus fiel ihm überdies eine oollständige Sammlung der Postwertzeichen Österreichs, Ungarns, Bosniens und der Herzegowina zu. Der bosnischen Emissionen sind mehr da, als man oermuten würde; in zwei Jahren wurden nicht weniger als drei solcher oeranstaltet. Eine besondere nötigung zu dieser Splendidität lag nicht oor, wenn man nicht den wohltätigen Zweck als Entschuldigung gelten lassen will, dem diese ITeuausgaben dienen sollten. Das Reichskriegsministerium, dem das Postwesen in den annektierten Gebieten auch heute noch untersteht, hatte nämlich mit bekannten ITlarkenhändlern ein Über einkommen abgeschlossen, marnach es ihnen zwei Emissionen ganz überließ. Der Kaufpreis wurde humanitären Stiftungen zugewendet. Bei einer Besichtigung der Briefmarken-flbfeilung fällt zunächst ein Reooluerständer ins Rüge, auf dem in 25 Rahmen die Post-