Seite 220. Internationale Sammler-Zeitung. Rümmer 14. fr 2 Rj^lRgT] Qssl(^D DSjCSO DSDCsS] nssn 00 r^n C£3Ü n^irsn D^](S] GSDCSD Chronik. Rnsichtskarten. (fle uh eiten.) Den „Pariser ITtoden für deutsche Stuten“ haben die franzosen eine neue, drolligere Serie folgen lassen: eine „Dackel-“ (Dachshunde) Serie. Dachshunde, die menschlich heraus staffiert, sich mie homines sapient.es geberden. „Le Rendezvous“ ueranschaulicht ein Ciebespärchen, das im Schatten eines modernen Damenhutes Küsse tauscht, „Le vertige“ ist eine lustige Persifflage auf das bekannte Gemälde e'c. Weniger Wiß oerräf die neue Wiener „Gänsehäute!“-Serie, fluch die bisherigen Karten der neu eröffneten Tauernbahnstrecke bedeuten keinen künstlerischen Ge winn, Die herrlichen Gegenden kon men so gor nicht zur Geltung. Bibliophilie. (ITeuausgaben der Klassiker.) Unter dem Flamen „Der Tempeluerlag“ haben die Verleger S. bischer in Berlin, Eugen Diederichs in Jena, Hans non Weber in Klünchen, Karl Ernst Poeschel und Julius Zeitler in feipzig, sowie Georg Hartmann in Frankfurt eine Vereinigung ins Eeben gerufen, deren Ziel es ist, Ausgaben deutscher Klassiker in mustergültigen Texten und in wirklich gediegener form zu wohlfeilen Preisen zu oeröffentlichen. Diese Ausgaben werden in ausschließlich dafür bestimmter faktur non 6. R. Weiß gedruckt, Der Anfang wird mit Goethe gemacht, dem sich unmittelbar Schiller anschließt. Ein wieder aufgefundener Kodex. Ein seit geraumer Zeit uerloren geglaubter wertooller Kodex aus dem 12. Jahrhundert, der interessante Angaben über franciscus non Assisi enthält, wurde im Archio der Stadt Assisi wieder aufgefunden. Bilder. (Ein Johann Strauß-Aquarell. Der Wiener Antiquar J. J. Plaschka hat ein flquare 1 des Walzerkönigs Johann Strauß aus dem llachlasse Emanuel Peters an einen Wiener Sammler oerk uft. Der Walzerkanig ist darauf in ganzer figur mit der Violine in der Hand dargestellt. Das Bild, das aus den Sechziger jahren stammen dürfte, hat eine Größe uon 26:21. (Eine heilige lllagdalena oon Dürer.) In den „Graphi schen Künsten“ bespricht fl. Weixlgärtner eine bisher über sehene Zeichnung uon Dürer, die sich im Kupferstichkabinett des Blusen ns der bildenden Künste in Budapest befindet. Es ist die Halbfiqur einer heiligen lllagdalena. Die Zeichnung, die aus dem Jahre 1525 stammt, ist besonders interessant, weil mir keine andere Zeichnung des Kleisters kennen, auf der er die heilige lllagdalena selbständig dargestellt hat. (Kunstschäße unter dem Kirchendache.) Auf dem Dach boden der Kirche oon San Giuliano, einer der ältesten Venedigs’ in der gegenwärtig Restaurierungsarbeilen uorgenommen werden, fand man eine große Anzahl oon Gemälden, die sich nach oor- genommener Reinigung als Werke uon hohem Werte erwiesen Auf Grund alter Beschreibungen der Kirche konstatierte man, daß sich früher in ihr eine Anzahl oon meistermerken befunden hat. Seif 1830 werden diese Bilder nicht mehr ermähnt. Wohl aber konnte, wie die „Gazzetta di Venezia“ mitteilt, konstatiert werden, daß damals der Pfarrer der Kirche, weil ihm ihr Inneres zu dunke' uarkam, die großen Gemälde herabnehmen und durch weiße lllar- morplatten erseßen ließ, deren Reflexe allerdings besseres Eicht er gaben, Die Gemälde manderten auf den Dachboden, wo sie bisher unbeachtet liegen blieben. Das erste derselben stammt oon Tinfo- reffo und zeigt „Christus mit dem Kreuze“. Es folgen zwei Bilder oon Palma dem Jüngeren: „Christus wird oon Pilatus dem Volke gezeigt“ und „Auferstehung Christi . Corona ist mit oier Bildern uertreten, die in noch größeren Dimensionen gehalten sind: „Kreuzes- aufrichtung“, „Geißelung Christi“, „flufseßung der Dornenkrone“, „Erscheinung Christi“, Zwei ähnlich große Bilder fiamengos stellen das „Gebet im Garten Gethsemane“ und die „fußwaschung“ dar. fl. Vicentino ist mit Bildern der Heiligen Hieronymus und Theodor und mit zwei biblischen Szenen oerfreten. mehrere andere der aufgefundenen Gemälde und Kartons konnten bisher noch nicht agnosziert werden. Während die Gemälde Coronas und Vicentinos gut erhalten sind, ist Tintorettos „Christus mit dem Kreuze“ ziem lich schwer beschädigt. (Wieder ein Van Dyck oerkauft.) Wie englische Blätter berichten, hat die Candoner Kunsthandlung Gebrüder Duoeen das bisher in Brüssel im Prioatbesiß befindliche Bild Van Dycks „niadame Vinck“ um einen sehr hohen Preis gekauft, der aber nicht angegeben wird und oon dem es nur heißt, er sei nicht ganz, aber annähernd so hoch wie der Preis oon Ho beins „Herzogin oon ITtailand“ (also etwa anderthalb Klillionen IlJark). Das Bild wurde oon Van Dyck kurz uor seiner Reise nach Italien (1621) ge malt. Der Künstler war damals erst etwa einundzwanzig Jahre alt und stand im Begriffe, sich oon seinem Kleister Rubens zu trennen ITtadame Vinck mar eine reiche Brüsseier Dame, die sich, ebenso wie ihr Gatte, uon dem jungen Künstler malen ließ. Auf einer großen Ceinmand oon 2: 1 50 Bieter hat der Blaler die Dame in ihrer ganzen Behäbigkeit, mit ihrem kostbaren Staat, unter dem der uerschmenderisch oerzierte brokatene Brustlaß die Haup'sache ist, dargestellt, Sein Streben nach möglichster Verfeinerung gibt sich in der Dämpfung der Farben und der Herausarbeitung der Gesichtszüge zu erkennen. Die Behandlung der Hände zeigt außer dem schon die beginnende Abkehr oon den schwellenden, runden formen seines Kleisters. Der Brüsseler Besißer des Bildes, der wohl mit Absicht nicht genannt ist, hat das Bild im Wege der | Erbschaft durch seine Gattin aus der faelinck-Sammlung erhalten 1 früher hat es sich im Besiß der familien Van der Schrieb und Spruyt befunden. (Der feldhauptmann del Barra.’ Das berühmte Porträt des feldhauptmanns del Borro im Berliner llluseum, das lange Zeit für eine Arbeit des Velasquez gehalten und dann der italienischen Schule zugeschrieben und uni 1650 datiert wurde, wird in einer Publikation oon fl. J. Waufers, dem Klitdirektor des Brüsseler llluseums, als ein Werk des Delfter Vermeer er klärt. Wauters glaubt nicht daran, daß der Dargestellte der tos kanische feldhauptmann del Borro sei. (Das größte Bild der Welf.) Durch die Zeitungen lief in den leßten Tagen eine llofiz, worin es hieß, daß der Klaler Blala- nord für das Pariser Rathaus ein Bild mit einem flächeninhalte oon 500 Quadratmetern geschaffen hat, das das bisher als größtes Bild der Welt angesehene, im Dogenpalasf oon Venedig befindliche, noch übertrifft. Diese Kleidung bedarf einer Richtigstellung. Die gewaltigen Dimensionen dieser Kunstwerke der Blalereien sind in den Schaffen gestellt durch das im Jahre 1755 im Aufträge des damaligen fürstbischofs Karl Philipp oon Greifenklau oon Würzen burg oon Giooanni Battista Tiepolo ausgeführte Deckengemälde in der kgl. Residenz zu Würzburg, das die den ganzen Erdkreis um spannende macht der Kirche alle orisch darstellt. Dieses meister merk umfaßt nach genauen BJessungen einen flächeninhalt oon rund 550 Quadratmetern und wäre somit das bis jeßf bekannte größte Bild der Welt (Reste eines Altarwerkes oon flrras.) Eine wichtige Entdeckung für die altniederländische Kunstgeschichte, durch die zwei Bilder des Berliner llluseums an Bedeutung erheblich gewinnen, ist dem Professor Dr. Hulin in Gent gelungen Die Verkündigung und Heimsuchung im Kaiser-friedrich-BJ seum, ferner der ehemals in der Berliner Sammlung Hainauer befindliche Tempelgang Blariae konnten als Reste eines Altarwerkes aus der Kathedrale uon flrras nachgewiesen werden. Abt Jean du Clercq führte es 1455 den Teilnehmern bei den friedensoerhandlungen zwischen Philipp dem Guten und dem französischen König neu enthüllt uor; 1651 war das Werk, das im Blitfelschrein Christus und Blaria auf