Seite 268. Internationale Sammler-Zeitung. Rümmer 17. Zeit. Unter ihnen befinden sich einige mit dem Bildnis des Kaisers Augustus. Die Grabstätte ist also in das erste oder zweite dahr- hundert zu datieren. Außerdem wurden noch einige künstlerisch ausgeführte Figuren eines Hirsches und Ziegenbocks gefunden, einstweilen sind die antiken Kostbarkeiten nach Cdschmiadsin gebracht worden. Ansichtskarten. (Die jüngsten lleuheiten.) Die Ansichtskartensaison j steht noch im Zeichen der Sommererlebnisse. Köstliche Szenen bietet der humornolle Schön pflüg in einer Sechserserie aus franzensbad und ITlarienbad. 3. P. Kiusela schildert auf Dier Karten die Abenteuer eines ängstlichen düngen bei seiner ersten Ausfahrt mit dem Rad. 3. Hebel führt uns sechs Wiener Typen uar, unter denen „die Amtsperson“ besonders gelungen ist. Don j Rudolf Trapper rühren uier Wiener „Gigerl“ her, die mit ihren ; charakteristischen Allüren lebenswahr anmuten. Von Künstlerkarten gefallen uns noch zwölf reizende Studien, frauenköpfe und f rauengestalten oon franciszek Zmurko und j oier frauenköpfe oon T. Axentomicz, ähnlich in der färben- | gebung, zart im Ton und fein im Strich, aber dach jede einzelne ] mit ihrer eigenen Charakteristik und typisch für den JTlaler. Zwölf Photographiekarten oon den österreichischen Kaiser- manöuern bei Grofj-lTiescritsch in ITtähren zeigen uns inter- i essante ITtomente oom manöoerschauplatje, den Kaiser franz j dosef und seinen erlauchten Gast, den Kaiser Wilhelm, den Crz- | herzog-Thronfolger franz Ferdinand, sowie die anderen Crz- herzoge, die an den IdlanöDern teilnahmen. Die Uero-Üorker Veruielfältigungsanstalt Uard & Cie. bringt : uier entzückende frauenköpfe als Herz, Pick, Treff und Karo. Cine hübsche Idee hatte die Kunstanstalt Peter Buhn, indem i sie Ansichtskarten nach sechs Bildern non Karl Spitjweg her- stellen lieifj. Selbstoerständlich bot der grolje Kampf um den Hordpol der Ansichfskartenindustrie mannigfache Anregungen zu lleu- j Schöpfungen: Bilder Cooks und Pearys wechseln mit ebenso | originellen, wie humoristischen Kampfes- und Crkennungsszenen auf dem kritischen Crdenfleckchen. —st. (Zum Gordon Bennetfrennen der Cüfte.) 3m Post- kartenoerlag H. Diggelmann in Zürich sind zum Gordon Bennett- ! Wettfliegen zwei Ballonkarten erschienen; auf der einen tummeln j sich über dem See einige Duzend Ballons nebst „Parseual“ und | „Zeppelin“, die andere Karte ist humoristischen Inhalts. (Ansichtskarten aus dem dahie 1777.1 Vor der Cin- führung der Postkarte durch Hermann, so meint man, kann es keine Ansichtspostkarten gegeben haben. Durch ein französisches Buch aus dem dahre 1777 wird diese ITleinung aber widerlegt, denn der „Hlmanach de la Petite Poste de 1777“ macht folgende ITlitfeilung: „Gegenwärtig sind Drucke im Verkehr, die in Karten- j form durch die Post oerschickt werden und offene, allen sichtbare i ITlitteilungen enthalten. Diese Heuheit ist eine Erfindung des Druckers Demaison und erregt oiel Aufsehen.“ Bibliophilie. (Cine Bibliothek der besten Bücher.) Die Tatsache, daf; es zwar eine lllengc Sammlungen gibt, in denen die heroor- ragendsten Werke alter und neuer Kunst uereinigt sind, aber noch j kein einziges Institut, das die besten literarischen Crscheinungen : unserer Zeit aufnimmt, hat, wie wir der „frkft. Ztg “ entnehmen, einen amerikanischen Bücherfreund, dames Carleton Houng in ITlinn ea polis, auf eine sehr originelle Idee gebracht. Cs wurden Don ihm seit etwa fünfzehn fahren systematisch all die Bücher jeder Biteraturgattung gesammelt, die für ihre Bänder und fächer als „die besten“ gelten konnten. Dadurch unterscheidet sich das Unternehmen 1 des Amerikaners oon den grofjen Bibliotheken, die ohne Auswahl alles aufnehmen und nur den Chrgeiz der Quantität besitzen. Um aber „die besten“ Bücher herauszufinden, brauchte und gewann Uoung die ITlitwirkung oieler Kritiker aller Bänder, überdies hielt j er in Curopa Agenten, die für ihn tätig waren. Uoung erreichte . auijerdem, dafj fast sämtliche Autoren, soweit sie noch lebten, ihre Hamen oder einige handschriftliche Zeilen in ihre Bücher ein- ; trugen, wodurch der Wert der einzigartigen Sammlung erheblich gesteigert wurde. Die Vorbereitungen des Unternehmens erforderten einen ganzen Beamtenapparat oon Stenographen Übersetzern, Katalogisten, Bibliothekaren, Buchhaltern usw.: jetzt ist es so weit dem Abschluf3 nahe, dafj mit der Crrichtung eines feuersicheren Bibliothekgebäudes demnächst begonnen werden soll. Das niuseum wird später der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Bilder. (Cine Rembrandtskizze) tauchte kürzlich im londoner Kunsthandel auf. Zu ihrer Begutachtung ist Geh. Rat Bode aus Berlin nach Condon gereist und hat die Cchtheif anerkannt. Cs ist eine grofze Kreuzabnahme, uon der es mehrere Versionen u. a. in IHünchen und Petersburg, gibt. Das bezeichnete und non 1651 datierte Bild stammt aus Shirmith Castle in Uorthumber- land, wo es uollkommen unbeachtet geblieben ist. (Direktor friedländer für die „ITladonna mit der Wickenblüte.“) für die Cchtheit und die gute Crhaltung des oiel- gescholtenen Kölner Bildes bricht jetzt Direktor Dr. Illax 3. fried länder in Berlin eine Bonze, indem er für alle die beargwöhnten Cigenschaften der Tafel genaue Cntsprechungen in anderen un zweifelhaft echten Bildern der Zeit anführt. Cr hält sie, wie er in der Zeitschrift für bildende Kunst schreibt, nach wie uor für das Hauptwerk des grofzen kölnischen ITleisters, der zu Anfang des 15. dohrhunderts, wenn nicht früher, tätig war. Um die Wicken madonna als Ausgangspunkt gruppieren sich stiloerwandte Werke, wie die lldünchener Veronika, das Altärchen der Sammlung felix. Die technischen Seltsamkeiten sind allerdings nicht wegzuleugnen. Die farbschicht ist an einigen Stellen geplatzt, weist breite Spalten auf und Sprünge, oon einer Art und form, wie man sie bei alten Gemälden nicht, dagegen bei solchen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu sehen gewohnt ist. Aber die gleichen brei'en Kanäle in der färbe zeigt der aus der Brenkenschen Sammlung neu erworbene altkölnische Altar des Kaiser-friedrich llluseums, und sie erscheinen an wahrhaft klassischer Stelle wieder, nämlich im Genter Altar bei dem musizierenden Cngel. (Cin Gemälde nein Borgognone aufgefunden.) Jn der Kirche S. michele zu Recci in Bigurien entdeckte man ein wert- oolles Gemälde des lombardischen ITleisters Ambrogio Borgognone. Das Gemälde, das die dahreszahl 1506 trägt, stellt lllaria mit dohannes und tldagdalena am Kreuz dar. (Die mal weise der Hlanichäer) Die ersten f unde einer bisher unbekannten Kunst und Biteratur sind mit den Turfan- expeditianen nach Berlin gelangt. Diese manichäischen Reste, die einzigen, die überhaupt bekannt sind, ueröffentlicht der Beiter der zweiten Gxpedition A. u. Be Coq soeben in den Berliner amtlichen Berichten. Sie stammen aus Chinesisch-Turkestan. Von großer Wichtigkeit ist die manichäische JTtiniatur. Der Text ist in uigurischen Bettern und in türkischer Sprache. Die Blätter stammen aus dem 8. oder 9. dahrhundert. Auf blauem Hintergründe ent faltet sich die eigentümliche ITlalmeisc der Hlanichäer: sie ist ohne Zweifel aus einer spätantiken Htalschule entstanden und als Quelle der späteren berühmten persischen Hdiniaturmalerei zu befrachten. Auf der Vorderseite eines Blattes sind eine Anzahl aieifjgekleideter manichäischer Geistlicher an ihren Schreibpulten dargestellt, auf dem Rand der Rückseite eine Reihe reichgekleideter Hlänncr, oem denen einer auf einem Saiteninstrument spielt. Zur manichäischen ITlanumentalm lerei, die gleichfalls einstweilen nur im Berliner Völkermuseum uertreten ist, führen die Wandbilder aus den Rund- gängen des Klosters ßäzäkiik. dede der äußeren Wände zeigt die Bilder oon drei Buddhafiguren mit einer Umgebung uan Dämonen, Gattern, manchen und Anbetern oder Gabenspendern. Im ganzen werden 13 Buddha mit ihren Begleitfiguren zur Auf stellung gelangen, jedes Bild in einer Gröfze uan 5X4 m. Die wunderbare Crhaltung der auf Behm hergestellten Gemälde und ihrer Beimfarben, die nach heute Dolle Beuchtkraft haben, wird dem feinen dunklen Bergsand zugeschrieben, der die Gänge bis zum oberen Hlaucrrande füllte. Auch sie stammen aus dem 9. dahrhundert für die Cntstehung der alten religiösen Kunst Chinas sind sie uon großer Wichtigkeit. Die Gemälde werden in einer grofjen farbigen Publikation eine würdige Veröffentlichung erfahren. (Wertooller Bilderfund in ferrara.) Bei der lleuord- nung der städtischen Gemäldegalerie uan ferro:a wurde ein wertoolles Gemälde uon Sebastiane del Piombo entdeckt. Das Bild, dessen Wert auf über 100.000 Bire geschätzt wird, stellt das Porträt eines Hlannes in Halbfigur dar. iLlnbekannte Porträts Andreas Hofers und Haspin- gers.) Anläßlich der dahrhundertfeier in Innsbruck hat die Beitung des dortigen ferdinandeum-Kluseums cine Ausstellung oon Porträts und Briefen der Hatianalhelden oeranstaltet, wodurch einiges bisher ganz unbekannte material zu Tage gekommen ist. Wohl die Hauptstücke unter den bisher unbekannten Porträts