i lummer 17. Internationale Sammler-Zeitung. Seite 275. Zierde einer jeden gewählten Sammlung bilden dürften“. 6s sei hier nur ermähnt, daß fl. o. Ostade, D. Teniers d. 1, ITT. Klolenaer, C. Bega, 1 fl. Berck-Heyde mit charakteristisch roiedergegebenen Bauerntypen, fl. Palamedes, Jan Steen, 6s. Boursse und Dirk Hals mit flott durchgeführten und uornehm staffierten öesellschaftsstücken, Jan oan Doyen, J. non Ruisdael, J. oan Kessel und J. öriffier mit großaufgefaßten, prächtigen landschaffen uerfreten sind. Ganz norzüglich repräsentieren dos Stilleben Werke uon W. nan fielst, Pieter Claesz, W. CI. Heda (ein ganz heroorragendes Stück), fl. ITlignon, J. P. Gillemans, das Jagdstilleben, zroei flotte Jan fyt und ein schöner Honthorst. fln Tierstücken figurieren in erster Tinie Arbeiten uon fldr. uan de Velde und flbr Bloemaert. einen Glanz punkt der Sammlung bilden die zum Teil wirklich erstklassigen Bildnisse. Hier findet sich ein Knabe im Jagdkostüm, ein charakter istischer J. G. Cuyp, zroei lebensoolle Brustbilder uon fl. Haneman, ein säender Kaoalier uon J. miereuelt, das Porträt der Königin Henriette non Cngland uon K. lTetscher, ein dreifiguriges familien- bild des Corn. de Vas uon ganz heruorragender Qualität, ein ent zückendes Kinderbildnis desselben ITleistcrs, und ein narzügliches, durchgeführtes Herrnporträt des Here Sanders, das den besten Werken uan der Helst’s als ebenbürtig zur Seite gestellt werden kann. Besonderes Interesse dürfte des weiteren eine reich kompo nierte Beweinung Christi eines niederrheinischen Kleisters um 1500 und eine dem Rubens zugeschriebene Susanna erregen, uon welch letzterer Dr. Köliß schreibt, daß es, „ein der Art des Kleisters ent sprechendes, ihm nahestehendes Bild sei, ausgezeichnet in der Inkarnation und in dem warmen, goldigen Ton des Kolorits.“ Be sonders bemerkenswert durch die starke italienische Beeinflussung ist die Ceda des seltenen mich, oan Coxie. Von englischen meistern sind Reynolds, Romney und Tawrence gut uertreten. fluch ein schöner Canaleffo, ein lebensgroßes Kniestück des Senators Vendramini der spätoenezianischen Schule und eine dem Klöstaert zugeschriebene ITladonna, eine Arbeit uon großer Anmut und Schön heit im Ton, oerdienen oalle Beachtung. Auf weitere Cinzelheiten hier einzugehen würde zu weit führen und seien alle Interessenten daher nochmals auf den oben bereits erwähnten fluktianskatalog aufmerksam gemacht, welcher uon Hugo Helbing, Klünchen, zu beziehen ist. (Die Sammlung Kloriß Kann.) Beim Weiteroerkauf der uon der firma Duo een zu Tondan angekauften Hauptbilder der Sammlung Klo riß Kann in Paris wurden wieder Rekordpreise er zielt, selbst den enormen Preisen gegenüber, die dieselbe Kunst handlung im uorigen Jahre für die Bilder der uon ihr gekauften Galerie Rudolf Kann erzielte. Der bekannte Warenhausbesißer in lTem-Hark JTlr. flltmann erwarb, wie wir hören, oier Bilder der Sammlung: drei treffliche große Porträts uon Rembrandt aus dessen spätester Zeit, die er durchschnittlich das Bild mit 1,250.000 Sr bezahlte. Denselben Preis zahlte er für eine große Tandschaft, das „Kornfeld“, uon Jacob Ruisdael. Der uersforbene Besißer llloriß Kann hatte dafür oor etwa oier Jahren den Rekordpreis für ein Bild dieses Kleisters mit 200.000 fr. gezahlt. Derselbe Sammler erwarb gleichzeitig in Paris uon der Kunsthandlung Charles Sedel- meyer ein anderes Porträt non Rembrandt, den sogenannten Jansenius aus der Galerie Cord flshburtans, ein sehr gutes Bild seiner mittleren Zeit um 1640, für den Preis oan 700.000 Sr. Klr. flltmann hat früher schon mehrere bekannte Gemälde Rembrandts aus der Galerie Rud. Kann gekauft, so daß seine Galerie jeßt eine Sülle heruorragender Bilder des Kleisters oereinigt, wie sie keine Priuat- galerie Guropas besißt. Dafür hat der Besißer im laufe oon zwei Jahren die Kleinigkeit oon fast neun KJillionen Srancs ausgegeben. Außer den Rembrandts haben Duoeens auch die drei Porträts oon Srans Hals, die sie aus der llloriß Kann-Sammlung kauften, bereits weiteroerkauft; um mehr als zroei Klillionen Srancs, wie man sagt. (Die amerikanische Kunsteinfuhr nach dem neuen Geseß.) Aus nero-tlork wird berichtet: Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen werden in dem neuen amerikanischen Zollgeseß mit einer Abgabe uon 15 Prozent 00m Werte belegt, eine Ermäßi gung oon 5 Prozent. Unter diesen Paragraphen fallen nur solche Werke, die „durch Handarbeit“, wie des Geseß sich ausdrückt, ent standen sind und nicht „ganz oder teilweise auf mechanischem Wege hergestellt“ wurden. Von größerer Wichtigkeit als diese Zollherabseßung ist die Bestimmung, nach welcher Gemälde oder Skulpturen (auch Radierungen, Skizzen, Graoüren, Pastelle etc.), die älter als zwanzig Jahre sind, frei eingehen sollen, fluch Porzellan, keramische Produkte aller Art, sowie überhaupt Objekte, die einen Kunstwert besißen oder für Unterrichtszwecke eingeführt werden, gehen zollfrei ein, sofern sie oor mehr als 100 Jahren produziert wurden. lTur Tapisserien aller Art müssen uerzollt werden, ganz gleich, wie alt sie sind. Unstreitig bedeuten diese neuen Bestimmungen eine große Gefahr für solche europäische Kunstobjekte, die noch nicht in Staatsbesiß übergegangen sind, denn mit dem fortfallen des bisherigen Zolles uon 20 Prozent 00m Werte roerden amerikanische Klilliardäre förmliche Raubzüge in 6uropa oeranstalten, um ihre noch ziemlich leeren Paläste und Schlösser zu füllen (Seltene Bücher und flufographen.) Klan schreibt uns aus Berlin: Die uon Ihnen angekündigte Bücher- und flutographen- aukfion bei Klax Perl (4 bis 6. Oktober) umfaßt mehr als 1400 ITuminern. Unter den Raritäten der Klassikerliteratur sind die Goethe- und Schiller-Grstausgaben an erster Stelle zu erwähnen, aber auch die Serie Tessing weist heroorragende Drucke auf. So gehört zum Beispiel das „Vademecum für den Herrn Sam Goffh. Tange, Pastor in Täublingen, in diesem Taschenformate ausgefertigt oon G. 6. Tessing, Berlin 1754“ zu den gesuchtesten Raritäten des flntiquariatsmarktes. Daneben fesseln uns natürlich die Grstaus- gaben der moderne. Wilhelm Busch und Gerhart Haupt mann sind fast oollständig uertreten. fluch die Reihe der großen lllu- strationsroerke (französische Kupfer des 18. Jahrhunderts) zeigt besondere Reichhaltigkeit. — Unter den flutographen und Stamm büchern, die zum Teil aus dem Kachlasse der Dichterin Annette freiin u. Droste-Hülshoff stammen, interessieren oor allem oier ungedruckte Gedichte der Droste-Hülshoff selbst, oon denen drei Poeme an flmalie Hassenpflug gerichtet sind „Klalchen“, die llichte der Gebrüder Grimm, war mit Annette 0. Droste-Hülshoff eng be freundet. Außer diesen Droste-Hülshoff-Reliquien sehen wir u. a bemerkenswerte Briefe oon Karoline Herder, franz Tiszf, Theo dor lllommsen und Klartin Greif. (Versteigerung der Waterloo-Reliquien.) Die Waterloo- Reliquien sind in Brüssel oersteigert worden, nach dem Willen der Besißerin sollte die Sammlung nur en bloc oerkauft roerden, und so wurde die große Anzahl der Gngländer sehr enttäuscht, die zur Crroerbung einzelner Stücke erschienen waren. 6in belgischer Geschäftsmann, der den gutgehenden Betrieb in Waterloo fortseßen will, machte mit 175.000 francs das Höchstgebot. Der ent- gültige Zuschlag wird am 5. Oktober d. J. erfolgen. Ausstellungen. Berlin. Akademie der Künste. Porträt-Ausstellung des Kaiser friedrich Kluseumoereines. Brüssel, modernes KTuseum. Jahresausstellung der Künstler gruppe „Vie et lumiere“ Buenos flyres. französische Kunstausstellung. Dresden. Internationale photographische Ausstellung. — Große Aquarell-Ausstellung. Schluß 1. Oktober. Düsseldorf. Große Kunstausstellung für christl Kunst und desVereineszur Veranstaltung oon Buntausstellungen. Bis 3. Oktober. frankfurt a. Kl. Thoma-flusstellung (105 Originalgemälde.) Bis Oktober. Internationale fuftschiffohrts-flusstellung (11a). Bis 17. Oktober. Göding. Ausstellung mährischer und polnischer Künstler oereine. Görliß. Austeilung des Kunstoereines für die Tausiß. Graz. Jubiläumsausstellung des Vereins der bildenden Künstler Steiermarks. Giöffnung 9. Oktober. Innsbruck. Pädagogium. Jubiläums-Kunstausstellung. Karlsbad, neue Wiesen, fjlialausstellung des Österreichi schen Kunstoereins. Krakau. Kunstakademie. 6rste Ausstellung der Kunstoer einigung „Zero“. Ceipzig. Altes Rathaus, Jubiläumsausstellung der Unioersität.