riummer 19. Internationale Sammler- Zeitung. Seite 307. Brr ha im Herke . Roch immer kein Laut! Keines Iltensdien Spur? Kein Tufjfritt mir Erlöser Schreckliches Harren — schreck lich und undankbar roie die Sehnsucht eines lebendig Be grabenen, in den Eingeroeiden des Kirchhofs? Und roas harrst du Betrogene? . . . .“ Das Ulanuskript schließt mitten im Sat^ mit den Worten: „Wenn er nun kommen roird Wort zu halfen, und sein ITlädchen im Triuinf abzuholen, und alles . . .“ Das Ulanuskript ist zwar mit „Schiller“ signiert, aber die Unterschrift non anderer Hand hinzugefügt. Von den Bildern der Schiller-Abteilung reproduzieren mir ein Porträt der jüngsten Schwester Schillers, Christiane (Reinette), ein Werk ihrer älteren Scheuester Chrisfophine, uermählte Reinroald. (?ig. 8.) Das Bild ist an einem Holzdeckel befestigt, auf dessen Rückseite sich folgende Inschrift befindet. „Dieses Portrait ist das getreue Ebenbild meiner un- nergefjlichen Freundin Christiane Schiller gemahlt uan ihrer älteren Scheuester Christophine Rheinroald in ITleiningen. — Huf ITleine Bitte erhielt ich es oon ihrer Schicester Louise frank, geb. Schiller in IRöckmühl am 10. ITlärz 1821. Caroline Gräter.“ Das Porträt stellt das junge ITlädchen mit lebhafter Gesichtsfarbe und rotblonden Tocken dar und ist dem bei Kännicke auf Seite 300 abgebildeten, uon fudouica Simanoroit] gemalten, sehr ähnlich. Die kleine Auslese aus der Schillergruppe möge ein herziges Briefchen beschlieijen, das die kleine Reinette an ihren zukünftigen Schwager, den Hofraf Rein mal d richtete: „lieber Herr Rat I meine Chrisfophena erlaupt mir an sie zu Schreiben, das mas mir gleich recht was machen sie als mann Sie rool sein So freut es mich uon herzen ich bin gotlab auch rool roann kommen Sie dann Wieder zu uns ich macht ihnen doch einmal roieder sehn ich bin ihre nanefe.“ Von Schiller ist Christian Gottfried Koerner unzer trennlich und so bildet der Rachlafj Ullrichs, eines Pflege bruders Theodor Koerners, eine beinahe selbstuerständliche Crgänzung zu Wenzels Sammlung. Sein Hauptwert liegt in den schönen Schiller-Reliquien. (Schiller-Silhouette aus dem Rachlafj uon Schillers Tochter Caroline du not, deren Rachkommen noch in Jena leben, Schiller-Tocke aus dem Besitje der familie Körner etc.) in den Porträts uon Körners 'ltern uon Dorothea Stock und den Briefen Gottfried Körners an Theodor, diesem unuergleichlichen Denkmal uersfändnisuoller Vaterliebe, das bisher noch nie vollständig publiziert wurde, möchte jedes Stück des reichen Schatjes, das hier zerstreut wird, an seiner künftigen Stelle einem ebenso liebeuoll gesammelten Ganzen neuen Wert geben. ÖS SS ÖS SS ÖS l 1L1~—' ) SE ÖS SIS SS ÖS SS ÖS SS Chronik. Ansichtskarten. (Bleriot-Karten.) Der Schauflug des Franzosen Louis Bleriot in Wien hat eine Serie uan Bleriot-Karten gezeitigt, die aber den Stempel der Eilfertigkeit tragen und Sammlern keine freude machen roerden. (Stark begehrte Ansichtskarten.) Aus Bern roird uns geschrieben: Anläßlich der Enthüllung des Weltpostdenkmales, die hier am 5. o. Hl. stattfand, rourde eine Erinnerungs Postkarte auf roeifjem Handpapier ausgegeben, die auf der Adrefjseife die Auf schrift der gewöhnlichen Postkarten hat, roährend die Rückseite ein Allegorie der Stadt Bern zeigt, die uon dem Weltpostdenkmal uon R. de St. ntarceause genommen rourde und die Inschrift trägt „1909 Inauguration du Monument Com m cm oral if do, la Fon- dntiou do l’Union Postale Uni vorsei lo 1909.“ Es rourden 1000 Karten zu 10 ctms. und 1000 Karten zu 5 ctms hergestellt. Die Karten roaren hauptsächlich dazu bestimmt, den zur Enthüllung des Denk males erschienenen Delegierten der einzelnen Staaten als Erinnerungs zeichen gegeben zu roerden. Die übrigbleibenden Karten sollten zu Rormalpreisen neräuf3erf roerden. Aber dank dem Sammeleifer der Philatelisten und der Spekulationsrout der Hlarkenhändler rourden am Tage der feier für diese Karten bereits 2 franks per Stück gezahlt; gegenwärtig erzielen sie Preise bis zu 15 franks das Stück. Auf Anweisung der Schweizer Oberpostdirektion dürfen nun die wenigen, zurückgebliebenen Exemplare nicht mehr aus gegeben roerden. Dagegen gibt die Oberposfdirekfion Karten in der Ausführung dieser Erinnerungskarten, aber auf geroähnlichem Postkartenpapier gedruckt, in neuei Auflage aus. Bibliographie. (für eine urkundliche Geschichte der Cagunen uon Venedig) schreibt das dortige Kgl. Institut für Wissenschaften, Literatur und Kunst einen Preis oon 5000 Tire aus. Die Arbeit, die im Jahre 1910 abzuliefern ist, kann in italienischer, französischer, deutscher und englischer Sprache eingereicht roerden. Ebenso die Bearbeitung des Themas, das für 1911 ausgeschrieben roird. Das höhere Pflanzenleben der Lagune oan Venedig nach biologischen und geographischen Gesichtspunkten. Als Preisaufgabe für 1912 roird eine Arbeit über die Ortsnamenskunde Veneziens gestellt. (Schlesroi g-Holsf ei ns erstes gedrucktes Buch.) Die Stadt Schleswig'hat die Ehre, unter allen Städten der Prooinz Schleswig-Holstein die zu sein, in der zuerst eine gedruckte Schrift zum Vorschein gekommen ist, denn roährend im übrigen Schleswig- Holstein nirgends oor dem 16. Jahrhundert ein Buch gedruckt ist, hat in Schleswig bereits im Jahre 1486 eine Schrift die Presse oerlassen, ln diesem Jahre ist nämlich das „MisShle seruudmu m-'i n'm“ herausgekommen. Unter Illissalen oersteht man bekannt lich ITlefjbücher, die die Liturgie für alle Arten katholischen Gottes dienstes enthalten. Der Titel dieser Schrift ist gleich den Anfangs buchstaben und den Überschriften rat gedruckt. Das Buch selbst ist in folio, nicht in gotischer, sondern in römischer Schrift und ohne Kustoden erschienen. Da der Verfasser des ITlissals, Jakob Horstmann, es selbst „mit allem ?leii)e nachsehen und korrigieren wollen“, roie aus dem Titel heroorgeht, so hat es unter seinen Augen zu Schleswig, seinem Wahnsitj, gedruckt roerden müssen. Der Buchdrucker hiefj Stephan Arndes, der oorher an anderen Orten, besonders im Jahre 1481 in Perugia in Italien, gearbeitet hatte. Das niissai rourde uon ihm zwar auf eigene Kosten, aber mit fremder Unfcrstü^ung gedruckt. Die Zahl der Exemplare war nur klein. Jedes rohe, ungebundene Hlissal auf Papier kostete 2'/ , auf Pergament 7 rheinische Gulden. Der bald eingetretene Klüngel an Exemplaren roird auch die im Jahre 1512 wiederholte Auflegung ueranlaijt haben Der Buchdrucker Arndes ist nicht lange in Schleswig geblieben, denn schon zwei Jahre später finden mir ihn mit seiner Offizin in Lübeck. Bilder. (1,200.000 Kronen für ein Bild) Aus London wird uns gemeldet: Das berühmte Gruppenbild oon franz Hals rourde oan seinem bisherigen Eigentümer, dem Obersten Wards, um den Betrag oon 1,200.000 Kronen uerkauft. Der Käufer des Bildes ist nicht bekannt. (Wiener Kleister.) Der neueste Katalog des Kunstantiqua riats S. Kende in Wien oerzeichnet eine Reihe oorzüglicher Porträts