Internationale Sammler-Zeitunc). Seite 316. auch in späteren Zeiten einen angenehmen Eindruck her- Dorrufen würde. trau Bux fügte sich der besseren Ansicht des Künstlers, der nun ein rotes ITlodelltuch um den Ober körper band und nur einen kleinen Teil des weifjen Empirekleides heroortreten lief]. Das Bild der kleinen Antonie datiert aus dem Jahre 1824 fällt durch die eigenartig reizende Komposition und die leuchtenden, frischen Farben auf. Os roird interessieren, dalj frau flloisia Bux als flmme für Kaiser franz Josef I. ausersehen roar. Jm frühsommer des Jahres 1830 erging nämlich an zirka ein Dutjend Bürgersfrauen Wiens die Aufforderung, sich als flmme für den in der familie des Erzherzogs franz Carl zu erroartenden Sprofj zu melden. Die Bewerberinnen wurden oon den Hofärzten auf ihre Cignung geprüft, allein llunnner 20. nur frau Bux entsprach allen Anforderungen und wurde für die Stelle in Vormerkung genommen. Rach der Geburt des kaiserlichen Prinzen am 18. August 1830 wünschten jedoch die Ärzte, dafj die Erzherzogin Sofie ihren Erst geborenen im Interesse ihrer Gesundheit selbst ernähren möge und die Erzherzogin unterzog sich freudig dieser schönen ITliitterpflicht. frau Aloisia Bux wurde bis zur Entwöhnung des Erzherzogs in Eoidenz gehalten und nachher gnädigst entlassen. Zum Schlufj ein Wort über das Honorar, das Waldmüller für die beiden Bilder erhielt. Ulan höre: Es betrug inklusioe Rahmen pro Bild 30 Dukaten. Wahrlich, ein Bettel gegen die Honorare, welche heute Künstlern, ich sage nicht einmal erster, sondern zweiter Grölje, offeriert werden. a. p. c. r RSgrifeSri yp) Aus fürstlichem Besit3 Das Kunstantiquariaf Gilhofer & Ran sch bürg in Wien kündigt für den 2. Dezember die Versteigerung oon Kupferstichen und Aquarellen aus fürstlichem Besitje an. Der Katalog enthalt keinerlei Andeutungen in betreff des Vorbesißers, dach meist der Inhalt auf ein Utifglied der herzoglichen familie non Sachsen- Koburg-öotha hin. Aller Wahrscheinlichkeit nach stammen die sehr interessanten und merfoollen Objekte aus dem tlachlasse der Prinzessin Amalie oon Sachsen-Koburg-öotha, der nach maligen Gattin des Herzogs ITlaximilian in Bayern Dafür spricht insbesondere ein Album mit 71 Zeichnungen uon der Hand der im Jahre 1804 oerstorbenen Prinzessin, das die überraschende Vielseitigkeit eines Künsflertalentes zeigt. Schon in den ersten, aus dem 15. Cebensjnhre der Prinzessin stammenden Arbeiten, läßt sich eine frappierende Sicherheit der Auffassung und Zeichnung erkennen, mit den Jahren steigert sich diese Sicherheit in einer Weise, dafj man sowohl in der Candschaft, wie im Porträt, oollendete Arbeiten einer ausgereiften Künstler- schaff nar sich hat. Die Stoffe sind oorzugsroeise der näheren Umgebung der Prinzessin entnommen, mit Vorliebe sind die Ge schwister behandelt, doch findet man auch Darstellungen oon Ebenthal, Typen oon Soldaten, Bauern etc. Ein gut ausgeführtes Kinderporträt, signiert „Amelie 1861“, zeigt den am 26. februar jenes Jahres geborenen Bruder der Prinzessin, den heutigen Zaren Ferdinand uon Bulgarien, ist also dos älteste Porträt des bulgarischen Herrschers. Um sechs Jahre älter er scheint der Prinz auf dem in fig, 5 reproduzierten Doppelporträi. Der Knabe ihm zur Seite ist sein Bruder, Prinz August oon Sachsen-Koburg-Gotha. Das Aquarell ist bezeichnet „Wien 1867“ und in Originalgröße 23 V2X1VIV 2 cm. hi den Wiener Salon der Prinzessin führt uns fig. 4. „Das Interieur“, ebenfalls Aquarell, ist be zeichnet „Wien 1870“ und im Original 27,<38 cm grofj. Alles in allem hat das Album, das in Juchten ge bunden und mit Hlessingbeschlägen und grauierter Plakette mit dem Hamen „Amelie“ uersehen ist, 71 Bläfler, denen noch 55 Blätter dioerser Sguren- und Porträtstudien (roie z. B. llJarguerite d’Orieans, Auguste jeune etc.) Krayan- und Kohlenzeichnungen beigelegt sind. Außer dem Album finden mir in der Sammlung der oereroigten Prinzessin eine großartige Chodoroiecki- Kollektion (1565 Blätter, darunter große Seltenheiten), Pastellporträts der Königin fllarie Antoinette und Cudtoig XV.1, oon Johann Heinrich Schmidt, Karri- koturen oon Rorolandson, Cruikshank, Gillray u. a, Kostüme, Polonica, Russica und Viennensia. Ciebhaber oon Sportbildern wollen wir auf einen prachfoollen alten Abdruck des mit hunderten figuren staffierten Blattes ,,'L’lio surt for tue memoi- abie Derby of 184 4" oon Herrnig ond die Kollektion oon Sfroßgschwandfner „Pferderassen uerschiedener europäischer Tänder“ aufmerksam machen. Einige interessante Stücke seien aus der Sammlung herausgegriffen, figur 5 stammt aus dem Chodowiecki-Werk, das, größtenteils noch zu ?ig. 3. Die Prinzen ferdinand und Alexander oon Koburg.