Rümmer 20. Internationale Sammler-Zeitung. Seite 323. Philatelie. (TTlarkenneuheiten.) China hat eine neue marke seiner Jubiläumsserie heraus gegeben, 2 Cents Chromgelb, markenbild eine Pagode. Chochinchina überdruckt prouisorisch seine lila 3 pies marke mit einem schruarzen Zweier. Die Republik Dominica lief] marken erscheinen zu: 2 Pence grau. 3 „ braun und gelb. 6 „ uioletf. Großbritanien hat die färbe der 4 cts ITlarke geändert, die nun Chromgelb ist; das lllarkenbild wurde beibehalten. Die rumänische Serie wird nun komplett durch die Werte: 15 bani lila, Buchdruck. 15 bani, alioe. Rußland gibt Ccuantepostmarken heraus mit dem Aufdrucke „Constantinople“ und der Wertbezeichnung: 5 Para auf 1 Kop, 10 „ „ 2 „ 20 „ „ 4 „ 1 Piastre „10 „ 5 „ „ 50 „ 2 „ „ 20 „ 10 „ „ 1 Rubel. 35 „ „ 3 „ 50 Kop. 70 „ „ 7 „ Die Prouisoriumsmarken uon Siam haben den Überdruck: 2 Satung auf 1 Aft. 3 „ „3 Atts. 6 „ „4 „ 12 „ „ 6 „ 14 „ „ 9 ,. Die neuen marken der Turks Inseln fragen nebst dem markenbildnis des Königs Cduard die legende: „Turks and Caicos Islands Pastage“ und sind in den Werten zu '/ 2 , 1, 2, 2 1 /;, 3, 4, 6 d, 1, 2 und 3 sh erschienen. (Österreichische marken in geänderten färben.) Unsere philatelistische lllitarbeiterin schreibt uns: In leßter Zeit brachten mehrere auswärtige Briefmarken zeitungen ltotizen des Inhaltes, daß die österreichischen Jubiläums- postmarken zu 50 h, 60 h und 2 K in geänderten färben, und zwar die marke zu 50 h olioegiün, 60 h weinrot und zu 2 K olioegrün und weinrot ausgegeben werden. Da an amtlicher Stelle uon einer ileuausgabe in gebildeter färbung nichts bekannt war, forschte ich bei einer Reihe uon markenhändlern nach und fand wirklich Exemplare zu 60 h, deren färbe uon karminrot bis weinrot, ja dunkelgelb uariierten, )Tlarken zu 50 h in hellgrün, olio und dunkelgrün und marken zu 2 K in lila und oliuegrün, Im Handels ministerium konstatierte man sofort, dal] eine absichtlich her beigeführte Entfärbung uorliege und legte mir nahe, die lllarken zur Untersuchung zur Verfügung zu stellen, was ich mittels schriftlicher Eingabe tat. Vor einigen Tagen ging mir nun folgender Bescheid der k. k. Post- und Telegraphen-Direktion für Österreich u. d. Enns, Wien zu: „Unter Bezugnahme auf die an das k. k. Handels ministerium gerichtete Eingabe oom 7. September 1. J. wird über Auftrag dieses minisferiums ddt. 6. Oktober 1909 ZI. 57464 P. bekanntgegeben, daß die uiolefte färbung der 60 h Briefmarken und des Rahmens der 2 K Briefmarken auf chemischem Wege erzielt worden ist. Die oorgelegten 4 Briefmarken zu 60 h und 2 Brief marken zu 2 K folgen anbei zurück. Von der k. k. Post- und Telegraphen-Direktion für Österreich u. d. Enns. Dr. Ehrenberg.“ Wie aus diesem Bescheide heruorgeht, sind die uerschieden- arfigen färbungen der erwähnten Postwertzeichen Kunstprodukte und jedenfalls auf Täuschung der Philatelisten berechnet. Ulan sollte also beim Ankäufe auf der Hut sein, wenn man nicht farben- sammler ist und seine freude an den Varianten hat. Übrigens werden in der Staatsdruckerei bereits Versuche gemacht, um die färben gegen chemische Einflüsse widerstandsfähig zu machen. £. f. Uhren. (Eine berühmte Uhrensammlung.) Die öeneral- direkfion der königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft zu Dresden hat die im mathemathisch-physikalischen Salon da selbst ausgestellt gewesene Uhrensammlung PI eigner, die den Entwicklungsgang derTaschenuhr darstellt, für einen oerhältnis- mäßig mäßigen Preis erworben, so dal] die Sammlung in dem Salon oerbleibt und dort nunmehr eine recht empfindliche Cücke ausfüllt. Die Sammlung, die in fachkreisen sehr geschäht wird, enthält 120, die Geschichte der Uhr darstellende Stücke. Die in der Sammlung befindlichen Bronzestanduhren besißen einen hohen kunstgewerblichen Wert. Unter den Standuhren befinden sich neben Bronzearbeiten solche in getriebener und graoierter Arbeit, ferner Emailleuhren und Uhren in Bergkristall. Auch etliche Stücke in durchbrochener Arbeit sind darunter. Uerschieöenes. (Wachsplastik.) Anläßlich des Streifes um Bodes Cionardo- büste ueröffenflicht ein Kunstliebhaber, der sich jahrelang aus schließlich dem Studium und der Sammlung uon Wachsarbeiten widmete, in der „frankf. Ztg.“ u. a. nachstehende JTlitteilungen: „Die ältesten Wachsarbeiten, welche uns erhalten sind, bestehen aus einer goldgelben ITlasse, die in ihren bald helleren, bald dunkleren Uiiancen große Ähnlichkeit mit dem Bernstein aufweist. Köpfe und Hände non ITladonncnstatuen (deren Körper meist nur aus einem rohen Holzkloß bestanden, der uon kostbaren Gewändern bekleidet wurde) sind uns noch oielfach erhalten. Auch Jesus- kinder im juwelengeschmückten Steckkissen (sogenannte Bambini), aus denen ein naioes Köpfchen mit f achsperücke heruorragt, be gegnet man oielfach; aber auch wunderoollen Reliefplastiken mit mythologischen und religiösen ITlotiuen. Diese farblosen, oom hellsten Blond bis ins tiefste Braunschwarz hinüberspielenden Wachsarbeiten sind steinhart und oon einer glänzenden Easur umhüllt, die dem firniß an ölten Gemälden gleicht. ITlit dem Hammer zerschlagen, springt solch altes Wachs wie Glas; im feuer schmilzt es zwar, wird aber an der Tuft sofort wieder steinhart. Da die alten Bindesubstanzen oerdunstet sind, kann man das Wachs auch in erwärmtem Zustand nicht kneten. Diesen ältesten Wachsplastiken reihen sich diejenigen der Renaissance an. Sie sind im Gegensaß zu jenen meistens aus farbigen Tönen zu sammengesetzt. Aber auch dieses farbige Wachs besißt einen wunderbar durchsichtigen Ton. niemals aber ist das Wachs (jedenfalls an einer künstlerischen Arbeit jener Zeit) oon außen farbig bemalt, sondern die oerschiedenen Partien be stehen aus oerschiedenen farbigen Wachsmassen. (Die Berliner Tionardobüste ist bemalt.) Sa fand Schreiber dieses oar Jahren die lebensgroße Porträtbüste eines italienischen Kardinals der Renaissance, bei der die fleischmasscn aus ungefärbtem blonden Wachs bestanden, Augen, Haare, Gewand aber aus schwarzem, weißem und purpurfarbenem Wachs. Viel später, gegen Ende des 18 Jahrkunderts, wurde dann das Arbeiten mit Wachs wieder JTlode und wir besißen noch einen Brief Goethes aus Italien, in dem er uoll Entzücken uon dieser künstlerischen Bewegung spricht. . . .“ (Der Domschaß der Peterskirche) zu Rom hat mit Be ginn dieses ITtonats eine neue Anordnung und günstigere Aufstellung erhalten. Es sind zwei Räume hinter der Sakristei dazu bestimmt morden, die Gegenstände in neuen praktischen Schaukasten auf zunehmen, in denen sie, nach sachlichen und kunstgeschichtlichen Gesichtspunkten geordnet, ebenso sicher wie der Besichtigung leicht zugänglich untergebracht sind. Der JTlaterialwert dieses Schoßes ist natürlich außerordent.ich groß, aber auch sein kunstgeschicht licher Wert ist bedeutend, obschon ganz alte Stücke hier seltener sind als in anderen Domen Don geringem Ruf Der Grund für