Hummer 21. Seite 543. Internationale S immer in unmittelbarem Zusammenhang mit St. Cäcilien oermutete, bedeutet das erste Versammlungslokal der in Köln mahnenden Christen. Höhere Spuren danon haben bisher nicht gefunden roerden können. Das Conventiculum barg in sich oar allem Schul räume zum Unterricht der jungen Christen. Das Philosophen- Alosaik ist in einem der Binnenhöfe des Bürgerhospitals, also ganz nahe uon St. Cäcilien gefunden morden. Poppelreuther bringt seine Hleinung, es sei ein Fufjbodenbelag des (Jonvenuculum gemesen, in Zusammenhang mit jener michtigen Phase des Christentums, in der die christliche Theologie sich mit der griechi schen Philosophie befreundete und mit ihr geroisse Kompromisse schlaf]. Ähnliche Schulen der früheren Christen rourden oon den Römern immer als Philosophenschulen bezeichnet, und mir haben in ihnen die ersten Keime des späteren, uns mehr oder minder heute noch beherrschenden mönchisch-humanistischen Gymnasiums zu suchen. Das Philosophenmosaik märe also gewissermaßen ein Überrest des ältesten kölnischen Gymnasiums. (Cin Goethe-Bildnis auf einer Banknote.) Van all den zahlreichen Porträts Goethes, die uns die bildenden Künste geschenkt, dürfte mahl keines so merkroürdig sein mie jenes, das sich — längst oergessen und oerschollen — auf einer amerikani schen Zehndollarnote befindet. Die Banknote ist im Jahre 1839 gedruckt und lautet auf den Überbringer; am merkmürdigsten sind die uier Cckoignetten. Die nach der Union emigrierten Deutschen haben ihr Papiergeld mit den Heroen ihres Heimat landes geschmückt! Hber mie seltsam ist ihre Wahl ausgefallen! Von allen ihren Dichtern und Denkern haben sie, mie begreiflich, Goethe für mürdig befunden, unter den representative men Germanions zu figurieren. Die drei übrigen Gefährten des großen Weimarers sind seltsamermeise Klopstock, Herschel und Joseph Haydn. Die interessante Banknote befindet sich in der nahezu dreihundert Goethebildnisse umfassenden Sammlung in Baden bei Wien. fTluseen. (Cine 11 euerroerbung des k, Antiquariums in Berlin.) Dem k. Antiquarium in Berlin murde durch das Cntgegenkommen des Staatsministeriums des Innern für Kirchen- und Schulangelegen heiten eine glänzende Heuermerbung in Gestalt einer 25 Zentimeter hohen Bronzestatue eines nackten Alädchens zuteil, deren Haar oon einer Haube bedeckt ist. Die uor kurzem in der Höhe non Salanichi gefundene Figur, eine griechische Originalschöpfung der höchsten Blütezeit der Kunst, um 400 o. Chr., ist in ihrem einfachen IlJotio oon entzückender Anmut. Der Körper ruht auf dem einen Fuß, der andere berührt nur mit den Zehen den Boden. Der linke der beiden besonders gegossenen und jeßt fehlenden Arme stützte sich auf einen Pfeiler auf. Der Kopf ist zur Seite hin geneigt und erscheint in der Hauptansicht der Statuette im Profil. Das Aläd- chen, wahrscheinlich zum Bade sich rüstend, blickt ganz in sich oersunken zu Boden. Die noch erhaltene Silberfüllung der Rügen scheint ihrem Blicke leben zu uerleihen. Besonders reizuoll ist die schlicht angeordnete Kopfhaube, an deren Rande die zierlich frisierten Haare heroorquellen. leider hat die Vorderseite des Körpers und die eine Gesichtshälfte durch Oxydierung etwas ge litten, während die andere und die Rückseite der figur eine wunder- oalle, tiefschwarze, an Renaissancebronzen erinnernde Patina zeigt. Das ITlünchner Antiquarium, das reich ist an etruskischen und rö mischen Bronzestatuetten, besitzt noch keine gute originalgriechische, die sehr selten und enorm teuer sind. Umsomehr ist die Er werbung eines so großen Exemplares aus der besten Zeit zu be grüben, das auch kunstgeschichtlich sehr wichtig ist als ein seltenes Beispiel der unbekleideten weiblichen Figur freien Stils uor Praxi teles. Das Kunstwerk ist bereits in der Sammlung aufgestellt. (Eröffnung der Kunsthalle in Kiel.) Alan meldet aus Kiel: Hier hat am 15. d. 111. in Gegenwart der Reichs-, Staats-, Prouinzial- und Stadtbehörden die Eröffnung einer neuen Kunst halle stattgefunden. Damit ist einem mehr als zwanzigjährigen Prouisorium ein Ende gemacht, unter dessen Unzulänglichkeit die Entwicklung der Kunst und des Kunstinteresses in Schleswig-Holstein schwer litt. Das neue Aluseum, in dem man auch das archäolo gische und das kunsthistorische Institut untergebracht hat, ist Eigentum der ünioersität, mit der der schleswig-holsteinische Kunst- ammler-Zeitu ng, oerein organisch nerbunden ist. Die Kunsthalle wurde mit einer Kollektiuausstellung sch'esmig-holsfeinischer Künstler und einer Sonderausstellung oon sehr zahlreichen Werken des Grafen Kalch reuth eröffnet. (Das Wallraf-Richarß-Aluseum j n Köln) hat ein Ge mälde oon Teo Put], „Damenbildnis in Grau“, erworben. (Ein Thaly-niuseum.) Aus Debrezin wird uns gemeldet: Die ITlöbel, Bilder, Bücher, Bronzen und übrigen Fahrnisse Kolo- man Thalys, welche sich in dessen Wohnung in Preßburg be fanden, wurden der Stadt Debrezin überlassen, welche im städtischen Aluseum eine separate Thnly-Abteilung errichten wird. Uom Kunstmarkte. (Auktion der Sammlung Frau Wilhelm Böhler.) Hm 9. und 10. d. Al. findet in der Galerie Helbing in JAüneben die Versteigerung einer Sammlung uon Antiquitäten, Kunst- und Ein- richfungsgegenständen statt, welche aus dem Besit]e der Frau Wilhelm Böhler, manchen stammen. Die Sammlung enthält Arbeiten in Keramik, Glas, Edelmetall, eine beträchtliche lllenge oon schönen Zinn gegen ständen, darunter Berner-, Freiburger-, Kölner-, Waadt länder-, Walliser- und Züricherkannen, ferner eine bemerkenswerte reich gradierte Hochzeitsplaffe mit tanzendem Brautpaar, uerschie- dene Teller, teilweise mit Wappen und Allegorien reich oerziert und andere hübsche Stücke. Unter den Arbeiten in oerschiedenem IDetall ist eine überaus interessante Kollektion oon Eisen-Klein kunst ganz besonders heroorzuheben, welche 262 Originalarbeiten, in erster Cinie schön geschnittene Schlüssel, Schilder, Rosetten, Tür griffe, Klopfer und andere Verzierungen oon der Gotik bis zur Zeit Touis XVI. enthält. Den größten Bestandteil der Sammlung bilden die Arbeiten in fiolz, sowie die IJJöbel und die Einrichtungsgegen stände. Unter erstcren bemerken mir einige gotische Skulpturen; Christus im Schiff, einige ITladonnenstatuetten, unter letjteren sehr dekoratioe Stücke uon der Renaissance bis zur Biedermeierzeit, drei Schweizerbuffet mit reicher Schnißerei, große doppeltürige Schränke, unter denen ein Elsaß-Cothringischer aus der Zeit Couis XV. ganz besonders interessant ist. Hieran reihen sich süddeutsche Halbschränke, Schreibtische in Barock und Empire, mehrere kleine Zierfische und uerschiedene schöne Stühle; unter letjteren sind drei gotische Klappstühle, ein gotischer Tiroler Cehnstuhl mit Kerbschnitt- oerzierung, zwei Vierländer-ßrautstühle, Renaissance-Stühle, dabej ein originelles Schweizer Stück, Barock- und Empirestühle bemerkens wert. Jm Anschluß an diese Sammlung kommt ein Anhang uon Antiquitäten, Kunstgegenständen, Ölbildern etc. aus oerschiedenem Besif] zur Auktion und finden sich dabei hübsche Porzellanfiguren, einige sehr schöne Arbeiten in Edelmetall, llliniaturen, ein sehr fein in Elfenbein eingelegtes Kabinettschränkchen aus dem Anfang des )7. Jahrh. u. A. m. Der Katalog mit 19 lichtdrucktafeln aus- gestatfef, ist durch die Firma Helbing zu beziehen. (Kupferstichuersteigerung) tn der Buchhandlung oon lllax Perl in Berlin fand in den letjten Tagen eine Auktion uon Kupferstichen, Radierungen und anderen Kunstblättern statt. Das königliche Kupferstichkabinett in Berlin erwarb hiebei eine bis in neuere Zeit gänzlich unbekannte Arbeit oon Adolph o. Alenze| für einen sehr mäfjigen Preis. Es sind die Illustrationen aus dem Berliner Kinder-Wochenblatt. 1. u. 2. Jahrgang. Berlin G. Gropius. 1852—1855. In Dorgerlohs-Verzeichnis der Arbeiten Alenzels sind die Blätter nicht beschrieben, doch sind sie oon neueren Forschern als uon Alenzel herrührend anerkannt worden. Das Kabinett zahlte 105 ntk. für alle 18 Blätter. Ein Exemplar „Aus König Friedrichs Zeit“. Kriegs- und Friedenshelden, gezeichnet uon Adolph Alenzel. In Holz geschnitten uon Ed. Kreßschmar. Herausgegeben oon A Dunker. Berlin 1856. Originalausgabe, erzielte 90 Alk. Die Blätter: Dame am Fenster, Die Zeifungsleserin, Stille Teilnahme, Italienisch lernen, Die leßte Habe, brachten zusammen 200 Alk. Zwei Zeichnungen uon Alenzel: Der Elisabethsaal im Berliner Schlaf] und zwei Kopfstudien auf einem Blatt 507 Alk. Sehr amüsant ist eine Karikatur auf Alenzel: er malt sich selbst den Schwarzen Adlerorden; Aquarell uon W. Fritj. 105 Alk. Hohe Preise erzielten die Blätter uon Alax Klinger: Das Opus XIII. Vom Tode 2. Teil. Berlin 1898, brachte 2420 Alk. Einzelne Blätter: Integer vitae in zwei Darstellungen 575 Alk Der Künstler 160 Alk. Die Pest;