Seife 38. Internationale Sammler-Zeitung. riummer 3. Klagelied (oon K. Kogler), König Cear oerstöfjt seine Tochter Kordelia (oon fl. o. Heckei), Aschenbrödel (oon Teop. Cöffler) Kränkung. — Waisenkinder auf der Heide (oon fl. Wagemann nach K. Bäuerle) Jammer. — Das Gretchen in der Kirche; ITtagdalena (oon Pud. Passini), Reue. — Alles böse (oon C. Tröschl) Zorn. - Und doch bewegt sie sich! Galilei mit geballter Taust (oon fl. Grottger) Ingrimm. — Gin alter IJame, eine alte Trau, coelche die in einen Baumstamm ein geschnittenen Anfangsbuchstaben ihres Damens findet (oon W. Hoffmann); Der letzte Weih nachtskuchen, eine uralte kranke Großmutter im Pehnstuhl, | Wehmut. — Kinderbegräbnis (oon C. Reinhart) Trauer. — Der rettende Dampfer in Sicht, Schiffbrüchige, Hoff nung. — Keine Hoffnung (für das Aufkommen des schmer erkrankten Tamilienoaters) (oon Terd. Tayerlin) Hoffnungs- losigkeit. — Der Geliebte an der Bahre der Geliebten, Verzweiflung. Vielleicht geben diese Zeilen die Anregung zu weiteren Bilderkombinationen, nach welchen wieder fllalern, Zeich nern usm. Aufträge oerschafff werden, die sonst unter blieben wären. nsgircsn 00 Csso UoSJliÖJ n^irsn Plaketten uon Professor Rudolf HlarsdialU UJien. Die Kunst des Professors und Kammermedailleurs Rudolf IlTarschall in Wien erhält ihre Bedeutung dadurch, daß sie sich schon jeßf als ein in sich abgeschlossenes Pebenswerk repräsentiert. Wie etwa Penbach ist auch ITlarschall durch das Porträt gewissermaßen zum Biographen der heroorragendsten ITIänner unserer Zeit geworden. Außerordentliche Begabung und Glück führten ihm die Repräsentanten als ITlodelle zu und so ist in seinem Atelier eine Galerie oon Berühmtheiten entstanden, oon Kaiser und Papst an bis zu den Aristokraten des Geistes und Sig. 2. der Kunst. Cs ist bezeichnend für den Künstler, daß er oon der Großplastik weg zum ITletall als material und zur Kleinkunst der ITtedaille gegriffen hat. Cs sind harte Streif er'unter "den Gestalten, deren Physiognomie er fest- gehalfen hat, Gesichter, die oon einer besonderen Cnergie oder Peidenschaft geprägt zu sein scheinen, marschall faßt seine Illodelle troßdem nicht typisch auf. Der König ist nicht nur der König, der Kirchenfürst nicht nur der itlann der Kirche, sondern mit einem scharfen Sinn für das menschlich Indioiduelle ist das Charakteristische heraus- gearbeitef und die Anmut einer weiblichen Pinie gibt er in so feiner und anmutiger Weise wieder, wie den Zug der Phantastik und des Vergrübelten in einem männlichen Gesicht. Streng den Geseßen des ITlaterials folgend, oer steht er auch, ihm immer neue JTlöglichkeiten des Aus druckes abzugewinnen. Darin liegt der besondere Reiz und Wert seiner Kunst und dies oerschaffte ihm die heroor- ragende Stellung, die er unter den JTledailleuren des In- und Auslandes einnimmt. Cine kleine Auslese aus seinen Kunstwerken wird diese Worte gewiß nur bekräftigen. Da sehen wir zunächst das bewunderungswürdig getreue Porträt Kaiser Tranz Josefs I. (Tig. 1.) Der Künstler hat den JTlanarchen nach Sig. 3. der Dafür modelliert und das Werk ist so trefflich gelungen, daß es als Vorbild für alle Plastiken diente, die marschall im Jubiläumsjahre für den Staat, die Armee und heroor- ragende Korporationen auszuführen hatte, z. B. die 100 Kronenstücke, das Jubiläumsgeschenk der bewaffneten macht, die Jubiläumsmedaillen etc. Tig. 2 zeigt uns Papst Peo XIII., den Prof, marschall zum 25jährigen Pontifikaljubiläum ebenfalls nach der Dafür modelliert hat. Der Aoers gibt die durchgeistigten Züge des heiligen Vaters wieder, auf dem Reoers ist die heilige Dreieinigkeit durch drei Palmen symbolisiert, die einem Telsen entwachsen. Die oom Papste selbst uerfaßte Inschrift, die im Taksimilie wiedergegeben ist, lautet: „Reclusit