nummer 5. Internationale Sammler-Zeitung. Seite 71. komplettes, ganzes Sernice mit dieser JTlarke oersehen, oorzufinden mar, sondern nur Teile eines solchen. Ich selbst besilje eine Hörender durchbrochene Vase, chinesische Imitation, die als bestes chinesisches Erzeugnis selbst non Kennern angesehen wurde. Vs besteht darnach für uns kein Zroeifel mehr, dafj diese ITlarke kein Wiener Zeichen ist. Wir wollen diese Ausführungen mit der Bitte an die Sammler und Händler schließen, dafj sie, wenn sie auf unbekannte Porzellanmarken oder -Zeichen stoben, uns giitigst nerständigen, damit mir in die Tage oerseljt sind, deren Prooenienz zu eruieren. Wir werden dankbarst uns mit größter freude uns dieser JAühe unterziehen. Finnische Briefmarken. Von Dr. Hans Ritter oon Woerz, Wien. (Schiufr.) Die Einführung eines neuen Portofarifes im Jahre 1875 machte die Ausgabe neuer frankaturwerte nötig. Es erfolgte eine Emission mit neuer Zeichnung: Wappen, Tome mit 8 Sternen im Schild, darüber die Großherzogskrone, in einem Oual mit geneßtem Unter grund, in den uier Ecken die Wertangabe in Ziffern durch ein ouales Band oerbunden, roelches in finnischer und sch wedischer Sprache den landesnamen und die ITlünzsorte angibt. Eine russische Be zeichnung fehlt in diesen Ausgaben, öraoiert wurden die Zeich nungen uon W. Brandstake, die Platten stammen uon der firma Thiele in Kopenhagen her. Zuerst erschien der Wert Don 52 in Karmin, der in Kopenhagen gedruckt rourde und sich uon den spater in Helsingsfors hergestellten marken durch feineren Druck und durch die Zähnung 14 zu 13'/ 2 unterscheidet. Darauf folgten die in Helsingfors gedruckten marken und zcoar 2 Penni grau, 5 Penni gelb, 8 Penni grün, 10 Penni braun, 20 Penni blau, 25 Penni karmin, 52 Penni karmin und 1 mark lila, alle marken gezähnt 11. Die Illarken der früheren Ausgaben behielten ihre Giltigk it bis zum Jahre 1877, wurden aber oom Zeitpunkt des Erscheinens der neuen Illarken angefangen am Postschalter nicht mehr uerkauft. Die Zusammenstellung der Platten roar keine sehr sorgfältige und das ist die Ursache, dafj mehrfach kopfstehende Klischees eingefügt rourden, durch deren Anwendung tete-beche-lllarken entstanden. Solche Drucke sind bekannt uon den Illarken: 20 Penni, 25 Penni und 1 mark, ferner wäre zu bemerken, dafj diese Emission wie die frühere in zwei Halbbögen ä 25 Stück gedruckt wurde. Zwischen diesen beiden Hälften befand sich ein Zwischenraum uon der Höhe einer marke, manchmal wurden die Ceitschienen um die Halbbögen zu hoch stehen gelassen, so dafj farbige Umrandungslinien ent standen. Jm Jahre 1882 wurde eine neue Zähnung eingeführt und zwar 12 1 / 2 . mit Ausnahme der schon im Jahre 1879 aus dem Kurs gezogenen Illarken uon 8 und 32 Penni erschienen nunmehr Werte in der Zähnung 12'/ 2 . Da aber gleichzeitig die alte Zähnungsmaschine eine Zeit lang mit uermendet wurde, gibt es eine Reihe uon Coupon zähnungen 1! zu 12Va und 12 l /s zu 11. Von den 12 l 2 gezähnten marken sind folgende tete-berhe bekannt: 2, 5, 10, 20 und 25 Penni. Außerordentlich reich sind diese beiden Ausgaben an farbenoarie- täten, besonders bei den 5, 8 und 20 Penni-lllarken. Auch wasser lösliche Eosinfarben wurden uermendet und zwar bei den Werten uon 5 und 25 Penni. Im Jahre 1885 trat bei einzelnen Werten eine farbenänderung ein und zwar wurde die 5 Pennimarke grün, 10 Penni karmin, 20 Penni gelb, 25 Penni ultramarin und 1 mark grau mit rasa Oual hergestellt. Außerdem kamen zwei neue Werte dazu und zwar 5 lllark grün Oual rasa und 10 mark blau Oual rasa. Die Zähnung ist uniform 12‘/V Einige kleine Plaftenfehler kamen uor, so bei den 5 Penni-lllarken eine unten abgeschnittene 5 in der linken unteren Ecke und bei den 25 Penni-lllarken der Druck Renniöc statt Penniäc. Von den tete-beche-lTlarken dieser Ausgabe sind nur die Werte 5 und 20 Penni bekannt. Die fortschreitende Russifizierung führte zur Ausgabe oom Jahre 1889, welche dieselben Werte umfaßt, in den gleichen färben hergesfellt ist und das markenbild nur mit der lllodifikation bei behält, daß auch ein russischer Candesnamen und die Bezeichnung I Pen in russischen Cetfern eingeführf wurde, woraus sich Änderungen in der Umschrift und im unteren Teil der marke ergaben. Die Illarken waren 12 'j, t gezähnt, die Zähnung mar jedoch oft schlecht und unoollkommen. Daher unterscheiden unsere Spezialisten außer der reinen Zähnung auch eine rauhe Zähnung, welche bei allen Werten beobachtet wird. Im Jahre 1895 wurden daher neue Zähnungsmaschinen eingeführt, und mit denselben die Werte uon 5, 10, 20 und 25 Penni perforiert. Die Russifizierungsbestrebungen blieben aber nicht bloß bei den Änderungen uon Jnschriften stehen, sondern führten im Jahre 1901 zu einer neuen Ausgabe uon marken, welche nollkommen dem Typus der russischen entsprachen, in der kaiserl. Druckerei in Petersburg graoiert und gedruckt wurden und als Kennzeichen ihrer Verwendung in finnland nur Punkte und Kreise an uerschiedenen Stellen des Illarkenbildes erhielten. Sämt liche Illarken haben das Wasserzeichen der russischen mit horizon talen Cinien. Heroorzuheben märe bei diesen Ausgaben ein fehl- druck, welcher die 3 Rubel 50 Kopeken-JTlarke betrifft, die in ganzen Bögen, angeblich aus Versehen in der färbe der 7 Rubel- ITlarken hergestellt wurden, nämlich gelb und schwarz statt grau und schwarz. Ob dieser fehldruck mit Absicht oder aus Versehen entstanden ist, ist nicht festgestellt. Tatsächlich kam nur ein ein ziger Bogen uon Petersburg nach Helsingfors und es dürften wohl nur ganz wenige Stück wirklich am Schalter oerkauft und gebraucht worden sein. Diese marken waren zur frankatur uon nach Ruß land gerichteten Briefen bestimmt. Hiezu durften die eigentlich finnischen nicht mehr uermendet werden, sie behielten aber ihre Giltigkeit für finnland selbst und seine Briefe nach dem Auslande. Aber nur noch kurze Zeit, denn durch eine Verordnung uo n 4 Juli 1900 wurden diese marken uom 14. August 1900 an auch aus dem Auslandsoerkehr gezogen und nur bis zum 14. Jänner 1901 noch für die Inlandfrankatur oerwendbar erklärt. Zum Zeichen der Trauer über die Abschaffung der finnischen Auslandmarken gaben die finnischen Patrioten eine Trauermarke heraus, die auf schwarzem Grunde das Tandeswappen und die Inschriften „Snomi“ und „finnland“ in rot zeigt. Durch kurze Zeit wurden die Briefe nun mit solchen Illarken beklebt und unfrankiert zur Post gegeben Die russische Regierung ließ diese Protestkund gebung jedoch nicht zu. Die Trauermarken sind also kein Post wertzeichen, haben aber für den Sammler uon finnland historisches Interesse und sollten nirgends fehlen. Den finnländern wurde uon 1901 ab blaß noch das Recht gelassen, nur Jnlandfrankomarken nach russischem Typus mit finnischer Wertangabe zu uerwenden. Um solche Illarken möglichst rasch herzustellen, wurde die Helsingforser firma Tilg mann und Ko. beauftragt, nach uon Petersburg eingesandten lllustern in kür zester Zeit die gewünschten Postwertzeichen zu liefern. Ich kann hier auf die gewiß nicht uninteressante Geschichte des Werdens dieser JUarken nicht eingehen und beschränke mich auf die niit- teilung, daß die Illarken in den Werten 2 Penni gelb, 5 Penni grün, 10 Penni rot, 20 Penni blau, 1 lllark dunkellila mit grünem lllittel- stück und 10 lllark schwarz rechtzeitig fertig wurden. Die Werte oon 2 Penni bis 1 lllark wurden auf lithographischem Wege her gestellt, der 10 lllark Wert durch Buchdruck.