Seite 136. Rümmer 9 Internationale Sammler-Zeitung. Und roie einfach ist die Ausrüstung des Käfer sammlers. Cin kleines, weithalsiges fläschchen mit Spiritus zur Hälfte gefüllt, in der Westentasche ist in der Regel alles, roas er benötigt, flach schneller als Spiritus tätet Benzin, dach mufj man dieses oor jeder flamme bewahren. Ulan töte aber nicht Diele Stücke non jeder Art, be sonders non den nützlichen L'aufkäfern nicht. Die weit aus größte Zahl aller Käfer ist freilich nicht nützlich, aber infolge ihres nicht zu häufigen Vorkommens auch nicht allzu schädlich. Als wirkliche Schadenbringer kann man im allgemeinen nur den fflaikäfer in seinen flugjahren, den ihm ähnlichen, aber Die) kleineren Gartenlaubkäfer, der die Rose uernichtet, den Rübenrüt^ler, der der Zucker rübe schadet, den Grdfloh, der den Kohl, den Glanzkäfer, der den Raps, den Kornwurm, der Getreide, und den Borkenkäfer „Buchdrucker“, der ganze fladelwälder ner- nichten kann, bezeichnen. Aach Hause gekommen, steckt der Sammler seine Beute an schwarzlackierte, stählerne Insektennadeln, nicht Diel dicker als 0'3 Alillimeter, und zwar durchsticht er die rechte flügeldecke im ersten Drittel der Hänge und ein Viertel ihrer Breite non der flahtfurche entfernt. (Die aneinanderstofjenden flügeldeckenränder heifjen floht.) Die Radel überragt etwa 8 bis 10 fflillimefer den Käfer selbst. Kleine Käfer, die man nicht spiefjen kann, klebt man mit dem Bauche auf die Spitze eines kleinen, spitzen Dreieckes aus Kartonpapier, durch welches man narher die Radel gestoben hat, mittels Synthetikon fest. Dieses Dreieck, mit jeder Schere leicht herzustellen, sei 7 bis 8 Alillimeter lang und an der Basis 3 Alillimeter breit; 2 Alillimeter Dom Basisrande sticht man die Radel ein. Dann nerschafft man sich eine Schachtel, deren Boden mit Insektentorf belegt und die mit weitem Glanzpapier ausgekleidet ist Da hinein steckt man seinen fang, nach dem man den ermittelten Rainen auf ein Zetfelchen ge schrieben hat, das man mit der Radel am Schachtelboden feststeckt. Wem diese Darstellung nicht genügt, der besuche das Raturhistorische Hofmuseum. Gin solcher Besuch wird dem Anfänger überhaupt in oieler Hinsicht nützen. Darüber und noch manches andere soll in einem nächsten Aufsatz belichtet werden. Chronik. Ansichtskarten. (Auflösung" des deutschen Ansichtskarten- Kartells.) Wie uns aus Berlin gemeldet wird, löst sich das deutsche Ansichtskarfen-Kartell auf. Die Ansichtskartensammler können diesen Schritt mit freude begrüben, da er nur eine Perbilligung der Ansichtskarten zur folge haben kann. (Historische Ansichtskarten.) Die Grzherzog Karl-Aus stellung, die aus Aniah der Zentennarfeier des Sieges oon Aspern in Wien oeran- staltet wurde, hat uns eine Serie oon hübschen histori schen Ansichts karten beschert. Auf siebzehn Karten ziehen an uns die bedeu- tungsuollen Phasen desdahres 1809 uorüber, ein zelne Karten sind den Helden der Zeit gewidmet, Dar allem dem ruhmgekrönten Sieger uon Aspern, Grzher- zog Karl, weiters demfreiherrnuon S ch i 11 i n g und dem General Daniel freiherrn oon ITlecsery. gine Karte zeigt die schmiedeeiserne Türe uon dem uielumstrittenen Schüttkasten uon Gfjling. An den beiden Hauptgedenktagen des fahres , 1809, am 21. und 22. mai, wurde in der Grzherzog Karl-Ausstellung eine fig. J. P. Krafff: Grzherzog Karl in der Schlacht bei Aspern. eigene Gedenkkarte ausgegeben, die nach dem im Jnualidenhause in Wien befindlichen Kolossalgemälde non Peter Krafft: „Grz herzog Karl in der Schlacht bei Aspern. 22. fllai 1809“ uon ITlax Jaffe in Cichtdruck hergestellt wurde. Auf der Adreljseite sind die Aufschriften „Grzherzog Karl-Ausstellung“ und „Aspernfeier“ und in der mitte das übliche Postwertzeichen (5 Heller-lTlarke) aufgedruckt. Die an den beiden Asperntagen oon den Besuchern der Ausstellung daselbst aufgegebenen Karten wurden in der Aus stellung statt des gewöhnlichen Poststempels mit einem achteckigen Stempel in blauer färbe oersehen, in dessen ITtiftelfeld „Grzh. Karl-Aus stellung“, dar über „Aspern 21. 22. mai 1909“ und darunter „Wien 1)1, 22 Alai 1909“ zu lesen war. Wir reproduzieren in fig. 1 die Karte, in fig. 2 den Gedenkstempel. Philatelisten sahen ängstlich darauf, daf3 spe zieh die marken mit dem Gedenk- sterope uersehen werden, fiele suchten den Wert der Karten da durch zu erhöhen, dafj sie neben die eingedruckte marke nach einen oder mehrere andere Werte klebten und auch diese überstempeln liefjen. Hauptsächlich wurde dazu die Zwölfhellermarke uerwendef, die das Bildnis des Kaisers franz I. trägt, der zur Zeit der Schlacht bei Aspern in Österreich