11 u mm er 1 Internationale Sammler-Zeitung. Seite 5 nerlieh (sein Sohn nennt sich Robilis Tridentinus). Rach- i dem Rbondio eine zeitlang im Dienste Herzog ITlaximilians non Bayern gestanden, kehrte er 1582 nach Prag zurück. Seine llledaillen sind datiert 1562 -1587. Gr scheint in Wien gestorben zu sein. Als ITledailleur steht Antonio Abondio dem Jacopo Trezzo sehr nahe, dessen Porträt er uns auf der reproduzierten IRedaille hinterher, aber so toie er persönlich sich dem Protestantismus genähert zu haben scheint, so hat er auch dem deutschen Geschmack als Künstler oielfach Rechnung getragen und roohl eben dadurch um so leichter Ginflufj geroonnen. Die llledaille auf den Abt ITlathias non Säusenstein (fig. 4) schreibt Domanig einem IReister aus der Zeit um 1580 zu. Sie raurden erst im Jahre 1904 aus der Samm lung Hirsch ermorben. (41 mm, S., oergoldet, 24 g. Gufj, 1 mar gehenkelt.) fig. 5 ist der Reoers einer Gedenkmedaille auf Karl’s V. fünfzigsten Geburtstag. Der ITledailleur ist oer- mutlich Reufarer. Aus demselben Anlasse hat auch Anton Jenisch eine IRedaille geprägt, die dieselbe fegende trägt, roie die hier abgebildete, so dal) man glauben möchte, eine „Konkurrenzarbeit“ oor sich zu haben. Zmei Stratjburger Schü^enprämien aus dem Jahre 1576 und 1590 oerbildlichen uns die fig. 6, 7 und 8. Sie sind beide aus Silber und miegen 24'65 bezh. 28'75 g. Die Abbildung (fig. 6) zeigt die Vorderseite der Prämie aus dem Jahre 1576, die Rückseite hat die Inschrift LVDJS. PVBL. RESP. ARGENT1: E. F. 1576. Die Zahl steht zroischen dem Strafjenburger Schüfjemnappen. fig. 7 und 8. präsentieren die zroeite Schützenmedaille aus dem Jahre 1590. [_rö^ 0 Lg5TLJ — — Lrztsu LssiJ nssn DS J 0 L^51=J Qäü ggn rt^ri Q i~c^n Literarische Seltenheiten. Das Rnt quariat Cudwig Rosenthal in ITlünchen hat anläßlich seines 50jährigen Be standes einen Jubiläumskatalog erscheinen lassen, der glänzendes Zeugnis uan der Rührigkeit und Geschäftstüchtigkeit der firma ablegt. £s gibt nicht oiele öffentliche Bibliotheken, die einen solchen Besitzstand an Inkunabeln, seltenen Handschriften, lTliisiker-Autographen, Halzschnittaicrken u. dgl auftueisen. Siebzig der im Katalog angeführten Werke sind Rarissima, zwölf Werke sind überhaupt nur in je einem kompletten Exemplar bekannt. Welchen Auf wand an fllühe, Wissen und Geld das Zu sammentragen uan Schätzen solcher Art heut zutage erfordert, weifz nur der Sammler zu würdigen. Das werfnollste Stück der Sammlung ist ein toledaner ITlissale aus dem 15. Jahrhundert. (Missale Mixtum, por Pedro liagenbach, Im pression. Goth. sur velin 480 ff.) Sein Ver kaufspreis ist mit 50.000 111k. angegeben. Ihm zunächst rangiert das „Flos sanctorum“. ein spanischer Wiegendruck aus derZeit um 1480, dessen Wert Herr Rosenthal mit 25.000 Ulk. beziffert. Ein wichtiges ITlonument aus der ersten Zeit der Buchdruckerkunst präsentiert ein „missale speciale“, das weder Ort noch Drucker oder Jahreszahl uerrät. Dieses kostbare Unicum ist in den letzten Jahren Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Erörterungen gewesen. Bis uor kurzem stand der hauptsächlich uan lUissets, Hupp und Henry Stein oertretenen ITleinung, die in diesem missale einen Versuchs druck Gutenbergs erkennen wollte, eine nament lich uon Adolf Schmidt und Schaienke ge stützte Ansicht entgegen, die das Buch einem unbekannten Drucker und der Zeit um 1470 zuwies. IHutzte es schon auffallen, dafz letztere forscher den bestimmten Wahrscheinlichkeiten, die für die frühzeit sprechen, nur unbestimmte Zweifel entgegenzusetzen mufjten, so wurde die frage doch erst durch den fund eines zweiten Druckes uom gleichen Typenzustande zu gunsten der ersterwähnten Ansicht entschieden. fig. 9. Heures Espagnoles.