Seite 6 Internationale Sammler-Zeitung. Rümmer 1 partes co:recte? cumöfligctitt cimcrncn- öate:fmumt fclicitcr; tmptffle mfaittofifli* ma 7 legal i cmttate 3Burgitatiapermagt= ftrum freöcnctim 2öafilietifemgermam= ce tiatiomaStwo oonttitt.3kxcccjKVUj.0fe veroamfuntj. ©eogranaa fig. IO. Donatus. Burgos 1498. Dieser Druck ist ein aus 5t. Blasien stammendes ITtissale abbreuioa- tum oan nur 72 Blättern (die beiden lebten unbedruckt), das als ein, jedoch in einzelnen flbschnitten abroeichender fluszug aus unsenn Buche erscheint und dessen uollständige Gleichzeitigkeit durch eine ganze Anzahl uom gleichen Saf3e abgezogener Zeilen erroiesen ist. Dieses nunmehr in der Bibliothek des Benediktiner- stiffs St. Paul in Kärnten befindliche Ulissale abbreuiatum ist ein in sich nollständiges Werk und enthält auch noch den unserm Buche J fehlenden Holzschnitt mit dem Kruzifix. Dieser Holzschnitt aber ruird oon Autoritäten roie W. fl. Schreiber, W. Schmidt u. A auf: um 1450 geschäht, ferner hat Hupp aus dem St. Paulus Ulissale mehrere neue topologische Beweise für das hohe Alter beider Drucke ermittelt, so daf) die frage nunmehr als abgeschlossen zu befrachten sein dürfte. Die „Heures Espagnoles“, aus denen mir eine Uliniatur (fig. 9) oorführen, stellen den Titel einer roertnollen spanischen Handschrift dar, die aus dem 15. Jahrhundert stammt. Das lUanuskript ist mit 27 reizenden ganzseitigen ITliniaturen geschmückt, die oon Blumen, Vögeln, früchten, Perlen, Edelsteinen u. a. umrandet sind. Auch einige Textseiten weisen Blumenschmuck partes tmenöate, fig. 11. Donatus. Burgos 1498. an den Rändern auf. Heben den ganzseitigen Ifliniafuren finden sich elf kleine und eine Illenge grof3er und kleiner oerzierter Initialen auf oerschiedenfarbigem Hintergründe, blau, rot, mit Gold etc. Die Handschrift war ursprünglich im Besitze der spanischen Adelsfamilie de Ayla, deren Wappenzeichen auf uielen ITliniaturen sich befindet. Einem sehr wertuollen Donat gehören fig. 10 und fig. 11 an. Die Uliniatur zeigt einen schreibenden lllä'nch, die beigefügten Zeilen sind eine Schriftprobe aus dem Donat, der „Burgos 1498“ datiert ist. Sind Donaten im allgemeinen oon größter Seltenheit, so ist dieser geradezu ein Unicum. Spanische Donaten waren bisher überhaupt unbekannt. Sammler musikalischer Handschriften wird ein lllanuskript oon Richard Wagner besonders interessieren. Es ist die Original handschrift einer Jugendkomposition des Illeisters, der unoollendet gebliebenen Oper „Die Hochzeit“. Der Umschlag trägt folgende Aufschrift: Tit. D. IJo. 50. Jntrod. Chor und Septetto oon Richard Wagner. Vereinseigentum, ln der oberen Ecke des Blattes befinden sich oier bayerische Stempel marken, die durch zwei Stempel des kgl. Rechtsanwaltes Dr Steidle in Würzburg entwertet wurden; ferner befindet sich in jeder Ularke das Datum 1. 5. 35. Auf dem zweiten Blatte (fig. 12) beginnt das lUanuskript Wagners mit folgendem Titel: „fragment einer unoollendeten Oper: die Hochzeit, oon Richard Wagner. Dem Würzburger ITlusikoerein zum Andenken oerehrt. Introduktion: Chor und Septett.“ Am Ende der Handschrift: „Wiirzburg den Isten lllärz 1855. Richard Wagner “ Über die Entstehungsgeschichte dieser frühesten Wagner komposition gibt der ITlusikschriftsfeller Dr. Richard Batka inter essante Aufschlüsse. Während Wagners Aufenthalt zu Prag im Jahre 1855 entstand der Entwurf eines Operntextes: „Die Hochzeit.“ Den Inhalt skizziert Wagner selbst in seiner Autobiographie folgender- mafien: „Ein wahnsinnig (hebender ersteigt das fensfer zum Schlaf gemach der Braut seines freundes, worin diese der Ankunft des Bräutigams harrt. Die Braut ringt mit dem Rasenden und stürzt ihn in den Hof hinab, wo er zerschmettert seinen Geist aufgibt. Bei der Totenfeier sinkt die Braut mit einem Schrei entseelt über die Teiche hin.“ „Hach Ceipzig zurück gekommen komponierte ich sogleich die erste Hummer dieser Oper, welche ein groljes Sextett enthielt, worüber Weinling sehr erfreut war. meiner Schwester gefiel das Buch nicht; ich uemichtete cs spurlos.“ Aber ein Exemplar der ausgeführten Partitur hat sich doch erhalten. Die 56 Partiturseiten umfassende Reinschrift hatte Wagner als Chordirektor in Würzburg dem dortigen Ulusikuerein geschenkt. Hach der bald erfolgten Auflösung des Vereins war sie einem ITlusikalienhändler zugefallen. Vergebens reklamierte Wagner sein Eigentum, er oerlor den Prozefj. Später kam das lllanuskript in den Besig der bekannten englischen Wagneruerehrerin lllrs. B .. . . in Condon, aus deren familie die Handschrift wieder nach Deutsch land zurückroanderte. Über die lllusik der Handschrift schreibt Dr. Batka: Die lllusik der Hochzeit bewegt sich fest in den Bahnen der auf Webers und Ularschners Spuren wandelnden deutschen Kapell- meister-lllusik der dreißiger Jahre, oerrät aber doch, wenn auch in schwachen, unscheinbaren Ansagen schon gewisse ex eoentu auf fallende IHerkmale der Technik des späteren ITleisters. Ein düsteres Erinnerungsmotin geht wie eine Ahnung des drohenden Verhäng nisses und wie ein Tristan-Vorklang mehrmals durch die niusik. für die Wagnerforschung ist das lUanuskript oon höchster Be deutung und unschätjbarem Wert. Zeigt doch bereits dieses erste Opus des 20 jährigen Komponisten die Ansage seiner späteren genialen Technik in Utusik und Dichtkunst. Aufjer dieser Handschrift, deren Preis 20.000 lUark beträgt, oerzeichnet der Katalog noch die uollständige Partitur zu einem Orchesterstück aus der Jugendzeit Wagners. Das lUanuskript umfafjt 24 Seiten und ist mit 2800 lUark bewertet,