Seite 164 Internationale Sammler-Zeitung. Plummer 11 ?ig. 2. Cianardo da Vinci: Kinderstudien. auf Realismus in jener Zeit schon ausging. Das Kinder porträt entsteht bei der groljen Beliebtheit der Bildniskunst in Florenz. Kinder cuerden in Porträtähnlichkeit als Spiel genossen des Christkindes dargestellt, das bald mit einer segnenden Gebärde, bald in eine ahnungsuolle Trauer ver- sunken, erscheint. Vom Körperlichen des Kindes drang man zum Mysterium der Seele. In der Hochrenaissance geht man nom Sensitiuen, Überzärtlichen zur Monumentalität über. Das Bambino ist bei Cionardo mit raffinierter, bei Raffael mit entzückend naiver Kunst gegeben. Bei Tizian ist der Putto ausschlielj- ?ig. 4. ITlurillo: Das schlafende Jesuskind. lieh ein kleiner Hiebesgott mit drallem Körper, krausem Haar, schelmischen Rügen und uoll non Heben und Über mut. Diese kleinen Hiebesgötter durchstürmen den Hain und versammeln sich, um der Venus Äpfel zu opfern. Die Kunst ist tuieder von heidnischem, hedonistischen Geist erfüllt. Sig. 5. Kupferstich des Kleisters 6. S. Wir gelangen ins Barock, zu einer absichtsvolleren künstlerischen Ruffassung. Suchte man früher in dem Kinde das Kind, so evird es jetjt zu einem ergänzenden Huxusstück in der Kultur der Großen, ein Gegenstand