Seite 238 Internationale Sammler-Zeitung. Hummer 15 eine feste Wand getreten, mit hoher nergoldefer Holztäfelung und j graugrüner Sfoffbespannung. Dann hat die Aachtwache einen . neuen Rghrnen bekommen; an die Stelle des alten dunklen Holz- ; rahmens ist einer non dunkler Goldfarbe getreten. Goldoerzierung zeigen jeßf auch die Decke und die flachen Pfeiler, welche die llachtruache seitlich umrahmen. (Das nordische Illuseum in Stockholm) hat der j deutschen und auch der bayerischen Regierung eine Anzahl Samm lungsgegenstände aus seinem Bestände zum Kaufe angeboten, die für deutsche Uluseen Don Wert und Bedeutung sind. Die Ceitung des Bayerischen llationalmuseums hat eine Reihe uon Gegen ständen ausgesucht, die uom bayerischen Staat erworben werden, ; dann auch solche, die für die ntünchner städtischen tlluseen uon Interesse sind, so z. B. uerschiedene kunstgewerbliche Sachen, die mit dem Zunftwesen Zusammenhängen. Die JTlünchner städtischen Kollegien haben zum Ankauf solcher Gegenstände in geheimen Sitzungen 5000 lltark genehmigt. Uom Kunstmarkie. (Auswanderung Ulünebner Kunstschäße ins Aus land.) ln ITlünchner Blättern finden wir folgenden berechtigten Schmerzensruf: Eine ntünchner Sammlung wertooller Antiqui täten, die man in fester Hand wähnte, ist soeben in England zum Verkauf gestellt morden. Der gleiche Besißer hatte bereits oor zwei fahren das berühmte Reliquienkästchen mit Emaillemalerei aus der Sammlung Greh nach Amerika oeräußert. Das eine oder andere Werk der Sammlung deutschen Uluseen zu erhalten, erscheint bei der Höhe der für die Hauptstücke geforderten Preise so gut wie ausgeschfossen. Wird doch z. B. für die schöne kleine llladonna, die uon Engeln getragen wird, eine schwäbische Arbeit um 1521, die auf der Renaissance-Ausstellung des bayerischen Uluseu.hs- oereins im fahre 1907 bekannt wurde, der stattliche Preis uon 42.000 lUk. gefordert. Huch hier also läßt ein Ulitglied der bayerischen Adelskrise, das uon kunstsinnigen Vorfahren den ße- si(3 ererbt hat, die Schäle unter Hintansetjung aller familien- tradition ins Ausland wandern. (Eine Kristallsch al e um 200.000 Kronen.) Bei Christie in Condon kam ein berühmtes Stück deutschen Kunstfleißes, die | sogenannte Gabitta - Schale, zum Verkauf. Es ist eine wunder- ! uolle, geschnittene Kristallschale aus dem 16. fahrhundert, die in Gold gefafjt ist. Die Schale selbst hat annähernd die form einer sißenden Ente; sie ruht auf einem fein gearbeiteten fuß und ist uon einem kleinen lleptimfigtirchen gekrönt. Vor fünf fahren hat der bekannte Bankier Baron Schröder in Condon diese Schale für den Riesenpreis uon über 525.000 Kronen erstanden. Obwohl sie auch diesmal sehr umworben war, so mußte sie doch einen gewaltigen Preissturz erleben. Der bekannte Condoner Sammler Wertheimer erstand sie schließlich für 200.000 Kronen, was ja für ein 25 Vg Zentimeter hohes und 59 Zentimeter langes Stück noch immer ein sehr achtbarer Preis ist. Jm übrigen aber erzielten die meisten Stücke aus dem HachlasSc des Barons Schröder ganz gewaltige Preissteigerungen, und der Verlust an der Gabitta-Schale wurde schon dadurch wettgemacht, dal) neun in derselben Versteigerung zum Verkauf gelangte Tose zusammen einen Rein überschuß uon 420.000 Kronen über die Preise erzielten, zu denen Baron Schröder die Stücke erwarben hafte. (Die Kunstauktion Bossard.) Die am 4. fuli in Cuzern unter Ceitung des Herrn Hugo Helbing aus Ulünchen durchgeführte i Auktion der Sammlung Bossard erfreute sich lebhafter Teilnahme i seitens schweizerischer und auswärtiger Interessenten. Es ist daher nicht zu wundern, daß sehr gute Preise erzielt wurden. So erreichten u. a.; Eine hohe japanische Vase 520 fr., eine japanische Vase uon gestreckter Kugelform 750, ein Paar feuchter, meißener Porzellan 620, ein Zürcher Tafelaufsaß (18. fahrh.) 750, eine uiereckige Scheibe uon 1500 mit dem Wappen des Klosters Uluri 500, eine uiereckige Scheibe mit der Aufschrift „fohannes Schwarßmurer 1509“ 1700, eine Wappenscheibe uom fahre 1520 5700, eine Schweizer- i scheibe uon zirka 1550 3500, eine ähnliche Scheibe 3600, eine i Schweizerscheibe mit dem Bildnis des Glasmalers felix findmeier 2500, eine uiereckige Schweizer-Wappenscheibe aus dem 17. fahr- | hundert mit der Aufschrift „Heinrich lläf, der Zeit Vogtschreiber“ ! 540, eine uiereckige Scheibe mit dem Wappen des Cuzerner Propstes tlikalaus Petrus aus dem fahre 1557 720, der Oberteil einer Schweizer Scheibe mit der Ansicht uon St. Gallen aus der ersten Hälfte des 16. fahrhunderfs 750, eine Schweizerscheibe uon friedrich Vogel uon 1586 1020, eine Schweizer Wappenscheibe 1552 200, eine Schweizerscheibe „Hauptmann Cudwig Schürpf 1592“ 1260, eine Schwyzer Sfandesscheibe 1597 780, eine uiereckige Scheibe uon 1600 500, eine Schweizer Wappenscheibe uon franz fallenter, Glas maler in Cuzern, 1611 670, eine Wappenscheibe des Kaspar Kündig 1615 9 0, eine Scheibe mit dem Porträt des Kaspar Gallati uon Glarus (1615) 2000, eine Schweizer Wappenscheibe uon 1618 740, eine Hochzeitsscheibe des fakob Uliller uon Uri 610, eine Zürcher Sfandesscheibe 17. fahrh. 1800, sechs runde monolithscheiben aus einer Kapelle im Kanton Zug zusammen 1670. üur wenige der Scheiben bleiben in der Schweiz, der größere Teil geht nach Holland, Deutschland und Österreich. Des weiteren erzielten: Ein silberner Hausaltar 2550 fr., eine Taufgarnitur (Silber) 895, ein Aiguiere mit Becken 1000, ein Schweizer Büttenträger 510 und 550, ein silberner Pokal 580, ein hoher Ananasdeckelpokal 1200, eine doppelgehenkelte Bouillon schüssel 650, eine runde Platte (Silber) 695, eine doppelgehenkelte Deckelterrine 900, ein Wärmekorb (Silber) 700, ein kleines silbernes Kaffeeseruice (ucrgoldet) 500, eine silberne Applike 610, ein Paar Standleuchter (Silber) 720, ein großes Bijou 680, ein grofjer Diamantanhänger 1780, kleine runde Bonbonnieres (Goldemail) 3320, eine Golddose 1500, ein flacon aus fade in Colmontierung 750, ein Goldkollier 790, ein Goldkollier mit Schleifeiranhänger 1550, ein goldener Anhänger mit Smaragden 650, ein paar Armbänder in Silber und Gold 555, ein goldener Renaissancering mit Rubin 600, ditto mit Spißdiamanf 600, ditto mit Diamant 700, eine Bronze gruppe „Iltarc Aurel zu Pferde“ 600, eine Prunkkassctte in Ulessing geschnitten 5400, eine Tischuhr 1610, eine große Pendule, Couis XV, 3665, eine Pendule Couis XV. 1750. Ein Wirtschaftsschild aus Eisen 1650, sechs Tafeln Eisen- und llfessingbeschläge, Schlösser 900, eine komplette Rüstung um 1550 5500, eine komplette Rüstung aus dem 16. fahrh 2500, ein Halbharnisch um 1540 1570 2200, eine Turnier-Rüstung 700, ein geschlißter Ulaximilian - Harnisch 1520 1560 21.500, eine IHaximiiianische Panzerbrust mit Bein taschen 600, ein breites Schwert 990, ein schweizer Dolch aus dem 16. fahrh. 4000, ein schweizer Dolch mit Prunkscheide 2400, ein Radschloßdamengemehr Anfang des 17. fahrh. 655. Eine Uladonna in Holz, halbrund geschnißt 2500, Holzschnißerei (Porträt llapoleons I., uon Bonzanigo) 1650. Von den Ölgemälden erzielten: ein Bild Art des Antonio Canale: Ansicht uon Venedig 500 fr., französische Schule, Kinder bildnis 670, ditto: Selbsfporfrät einer jungen maierin 500, zwei Bildnisse uon C. Handmann zusammen 650, Harlaw: Damenporträt 1710, Angelika Kaufmann: Venus und Amor 720, ein Porträt uon C. lletscher 550, ein Ulädchenbildnis in der Art des Romney 550, ein Porträt in Rubens Hrt 950, ein Triptychon schweizerischer Schule 970, ein Schweizer Porträt 550, eine symbolische Darstellung uon Wolf Traut 1000, die Handzeichnungen erreichten Preise bis zu 170 fr. Von den Elfenbeinarbeiten erreichte das Kruzifix 900 fr., das Elfenbeinrelief 1550, eine byzantinische Elfenbeinkassefte 2000. für Teppiche wurden bezahlt: Deutsche Tapisserie 7600, für einen französischen Wandteppich 700 und für eine Couis XV.-Tapisserie 3000 fr. (Kupferstiche, Radierungen, Holzschnitte u. Schab kunstblätter) Bei der Auktion non Kupferstichen, Radierungen, Holzschnitten, Schabkunsfblättern und farbsfichen des XV. bis XIX. fahrhunderfs, die die firma Helbing, in Ifliinchen durch führte (s. Ar. 14) wurden weiters folgende Preise erzielt: Albrecht Dürer: ) Kupferstiche: lfr. 171 Das Veronikafuch uon einem Engel gehalten. Geäßt, Ulk. 48; Ar. 172 Ularia auf der Utondsichel, Ulk 65; lfr 175 Ularia dem Kinde die Brust reichend, Jllk. 65; llr. 174 Die hl. Genouefa, 111k. 45; Ar. 175 Die drei Genien, lllk 60; Ar. 176 Die Gerechtigkeit, Ulk. 65; Ar. 177 Der marktbauer, mk. 65; Ar. 178 Das Wappen mit dem Hahn, Ulk. 150; Ar. 179 Das Wappen mit dem Totenkopf, Ulk. 250; Ar. 180 Albrecht non lllainz, gen. der kleine Kardinal, mk. 70; Ar. 181 Albrecht non JAainz, gen. der große Kardinal, mk 70; b) Holzschnitte: Ar. 182 Simson