Rümmer 16 Internationale Sammler-Zeitung Seite 245 Sig. 1. das Interesse erregen. Dal] die Aus- stellungsmacher bestrebt waren, nach dieser Richtung das Beste und Auserlesenste zu finden und barzu führen, gereicht ihnen zum Tobe. Unter den ausgestellten Gegenstän den im Paoillon für Waffen sind längs den Wänden Kupferstiche in Rahmen ausgestellt, welche die Jagd in einem bestimmten Zeitraum darstellen. Es haben die allerhöchsten und hohen Herrschaften immer dem Jagdoergnügen gehuldigt und dieser Huldigung des edlen Weidmerks auch Ausdruck gegeben, indem sie Jagdoorfälle und Abenteuer durch Künstler zeichnen und durch re nommierte Kupferstecher stechen lie fen. 3a, durch die Ausstellung des Jagdhauses Alürzsteg kann man erfahren, da>3 hohe Herren ihr Jagd glück durch den Kupferstich oerherr- lichen liefen und gegenseitig die Abdrücke tauschten oder an die Personen des intimen Jagdkreises uerschenkten. Die oben ermähnten Kupfer stiche in Rahmen sind jedoch nicht die einzigen, die existieren. Zur Zeit des Rubens sind oon den Schülern des Golzius, eines berühmten Kupferstechers, Jagdbilder gestochen morden, ln meiner Kupfersfichsammlung befinden sich oon zmei- undachzig erschienenen Blättern neunundfünfzig nur über die Jagd und den fang aller bis heute bekannten, damals noch oielleicht wenig bekannten milden Tiere, für den heutigen Beschauer erscheint die damalige Auffassung der Künstler zum mindesten sehr naio, um sie nicht als komisch zu bezeichnen. Rach unserin heutigen Verständnis und natürlicher Auffassung sind die Tiere fast durchschnittlich schlecht gezeichnet und nur an den besonderen markanten Dingen, z. B. ein Hirsch an den Stangen, ein Ochs an den Hörnern, ein Hase an den Toffeln, ein Wolf am Schweif, zu erkennen. Das niotio bei Anlegung meiner Sammlung ist sehr einfach gewesen. Ich sammelte als Kupferstecher llleister und Techniken. Diese Jagdbilder sind noch mit dem Grab stichel allein gestochen. Jedes Blatt oon den Bäumen ist mit dem Stichel gestochen, keine Ätjung, keine kalte Radel ist oerroendet, nur der reine Strich des Stichels in oirtuo- ser JTlanier. Die Darstellung hatte mich nebenbei erheitert. So märe es auch für das Publikum der Jagdausstellung eine Tustbarkeit gewesen, wenn diese Blätter ausgestellt worden wären. Der Entwurf der Bläffer stammt oon einem Rieder länder lllaler Joannes Stradanus; inoent. und den Stechern Joan Collaert, sculp, Corn. Galle, sculp, und Carol de Rlallery, sculp. HJit diesen Ramen sind die Stiche oon den Künstlern unterfertigt. Auf oielen Stichen erscheint noch Phis Galle excud oerzeichnet. Das Blatt mit der Rümmer 1, an der rechten unteren Ecke bezeich net, (fig. 1) zeigt in Kostümen der Zeit Reiter und eine Anzahl Jäger mit Tanzen, einen gehegten Bären er wartend. Die eigentümlichen Waffen, die Kostüme und die Hunde sind sehr malerisch in dieTandschaft kom poniert. Der Stich der figuren ist sehr interessant, namentlich die Schraffierung isf mit schönen Effek ten ausgeführt. Die Unterschrift in lateinischer Sprache lautet in deutscher Über setzung : Die Sparen setgt der behende Reiter seinem Pferde ein und ahrft die glänzenden scharfeisernen Speere über die Gefilde, während sich überstürzend mitten am Platz heroor- wälzt ein Bär, der die ihn um dräuenden Tanzen der ITlänner zer sprengt. Das Blatt mit der Rümmer 24 (fig. 2), eine großartige Treib jagd darstellend, die das Herz eines Jägers erfreuen diirffe. Jäger zu frg. 2.