Seite 106 Internationale SammIer-Zeitung. Hummer 7 Ex libris. (6in originelles Ex libris.) Von den schablonenhaften Ex libris, die immer mehr überhand nehmen, roeicht sehr oorteil- haft jenes ab, das K. t, Prinz in Wien im Aufträge des Ehepaares fllax und Ida HiIIer ausgeführt hat (fig. 5). Herr und frau Hilter fig. 5. unternahmen im uorigen Jahre eine Reise nach Italien und das Ex libris ist der Erinnerung dieser Reise gewidmet. Demgemäß se^en sich die dargestellten Objekte aus hernorragendcn Sehens würdigkeiten Italiens zusammen. Ulan gewahrt rechts die mächtige Kuppel zu St. Peter in Rom, links den berühmten Brunnen zu Bologna, dazwischen die schlanken Pinien Siziliens, uor denen sich das schöne, blaue ITlittelmeer ausbreitef. Dumismatik. (Hl ünzenf und.) Ein Abonnentsendet uns eine interessante römische ITlünze, die kürzlich in Krems gefunden wurde. Es ist dies eine Goldmünze oon An tonin us Pius, die, wie figur 6 zeigt, ziemlich gut erhalten ist. ln Krems wurden in den leßten Jahren Dier münzen desselben Imperators gefunden. (Römische lllünzauktion.) Aus Rom wird uns be richtet: ln der Woche uom 7. bis zum 12 Itlärz gelangte hier die prachfuolle, mehrere tausend nummern umfassende Sammlung griechischer und römischer münzen des Herrn Hartwig zur Versteigerung Oie Auktion hatte eine große Zahl oon Händlern und Sammlern herbeigelockt, so u. a. aus frankfurf, münchen Wien und Condon Es machte sich eine außergewöhnliche Kauflust geltend, und es wurden für schöne und gut erhaltene Stücke sehr hohe Preise gezahlt. So erzielten u. a.: ein tarentinischer Gold stater (500 o. Ehr) 1SOO frs., eine wunderuoll erhaltene Deka drachme oon Velia 520 fr., eine sehr seltene Tefradrachine oon Himera (450 o. Ehr.) 925 frs. Eine Dekadrachme des Euai- netus oon Syrakus in munderooller Erhaltung brachte den Höchst preis oon 5475 frs.; ein Goldsfater des Ptolemäus I. Soter wurde mit 565 frs. bezahlt und eine Didrachme oon Cokris (350 o. Chr) fand für 500 frs. einen neuen Besißer. Von römischen münzen seien erwähnt: Eine sehr seltene Großbronze des Germanicus (1000 frs.), eine Großbronze des Vitellius (400 frs.) und ein sehr seltener Aureus des Kaisers Hadrian mit der ruhenden figur „Aegyptus“ (950 frs.). (BeoorstehendeA uktion.) Bei der firma Dr. lllerzbacher tlachf. in münchen kommt am 5, April eine Sammlung oon münzen und ITledaillen aller Cänder zur Versteigerung, die aus dem Besiße einer altbayerischen Patrizierfamilie stammt und, wie wir dem mit 22 L'ichtdrucktafeln ausgestattefen Auktionskataloge entnehmen, eine große Anzahl oon schönen und seltenen Geprägen enthält. Einige Prachtarbeiten der Porträtmedaillenkunst der Renaissance und späterer Zeil sind auf Tafel 1 oereinigt. Ausschließlich goldene münzen und ITledaillen enthalten die Tafeln 2 bis 5. Daoon fesselt besonders die Aufmerksamkeit ein so respektables Geldstück wie eine IHünze des Königs Sigismund III. oon Polen oom Jahre 1621, die im Gewichte oon nicht weniger als fünfzig Dukaten Gold aus geprägt ist — nach äußerer Erscheinung und nach ihrer Seltenheit ein Glanzstück. Die Vorliebe besonders des 17. und 18. Jahr hunderts für große repräsentatioe Goldmünzen zeigt sich auch in den prächtigen Zehn- und fiinfdukatenstücken sowie ITledaillen, welche die Sammlung als Prägungen des ehemaligen Römisch deutschen Reiches sowie oon Polen, Bayern, Olmüß, Salzburg, Chur, Hessen, frankfurf, Augsburg usm. aufweist. Von dem Inhalte der Tafeln 6'bis 22 ist besonders eine Reihe oon Schaumünzen des 17. und 18. Jahrhunderts zu erwähnen, die durch eigenartige Darstellungen und ganz oortreffliche Erhaltung sich auszeichnen. (frankfurter lllünzauktion.) Dieser Tage fand in frankfurf unter Teilung der Experten Sally Rosenberg die Ver steigerung der nachgelassenen Sammlung des Herrn Dr. Otto (Ehrenbreitstein) statt, welche hauptsächlich aus Trierer münzen und ITledaillen bestand. Es wurden hohe Preise erzielt. So brachte ein Koblenzer Goldgulden Johanns oon Baden (1456 bis 1505) 150 Ulk., ein halber Koblenzer Taler o. J. Johanns VT. oon der Ceyen 330 Alk., eine Doppeltalerklippe (1611) Tothar oon llletternichs 300 111k., ein analer Gnadenpfennig (1602) desselben Kurfürsten 265 Ulk., eine ooale Porträtmedaille Philipp Christofs oon Soetern 280 Ulk., ein Ausbeute-Dappelfaler (1657) aus den Vilmarer Berg werken 530 111k, ein Dukat (1684) des Erzbischofs Johann Hugo oon Orsbeck 410 Alk, ein dicker Doppeltaler o. J. 330 )Tlk,, eine schön ziselierte Porträfmedaille desselben Erzbischofs 350 111k., und ein Dukat (1761) oon Johann Philipp, freiherrn oon Walders- dorff, 250 111k. Den höchsten Preis erzielte ein Bronzemedaillon oon Saooyen, eine oorzügliche Arbeit eines um 1500 leben den italienischen Goldschmiedes Klarende, das mit 940 Ulk be zahlt wurde. Philatelie. (Die ungarische Briefmarkenkonkurrenz.) Wir haben im Herbste uorigen Jahres oon der Konkurrenz berichtet, die das ungarische Handelsministerium wegen der Entwürfe für die neuen ungarischen Briefmarken ausgeschrieben hat. Zum Einreichungs termin am 51. Dezember waren oon 116 Konkurrenten zirka 500 uerschiedene Entwürfe, hauptsächlich Ansichten oon llaturschön- heiten, Baudenkmälern, historischen Ereignissen und Gestalten Ungarns darstellend, eingereicht morden. Die Jury, die sich durch drei IHonate mit den Arbeiten beschäftigte, fand, daß keine des ersten Preises oon 2000 K absolut würdig sei und machte dem ministeriurn den Vorschlag, den Preis in oier uierte Preise zu je 500 K aufzuteilen. Die zwei zweiten Preise zu je 1500 K wurden zuerkannt: Eduard Tüll für ein Schnitterbild und franz Helbing für eine Darstellung des hl. Tadislaus, die zwei dritten Preise oon je 1000 K Eduard Brandmeyer, Zeichner in der Staatsdruckerei, i,für eine IHarke mit der Darstellung des Parlamentsgebäudes und