Internationale 5ammIer-Zeitung. Seite 107 Hummer 7 Eduard Tüll für ein Sinnbild der Hungaria, die nier eierten Preise non je 500 K dem Zeichenprofessor Bela Sandor für eine Csikos- gestalt, Ernst Szentkuthy in fünfkirchen für ein ITlonument des Königs ITlathias, Zeichenprofessor Alexander Illuhics für ein Porträt des Königs JTtathias und Baumeister Karl Cnglers jun. in Budapest für „Patrona Hungariae“. Die Jury beschloß ferner, dem minister den Ankauf der Entroürfe non Stephan Atichaly, Gregor Szanfo, Emerich földes und Cudroig fary in Budapest und Alexander Aagy in Gädöllö zum Preise non je 250 K zu empfehlen. (Bisher unbekannte Type einer alten Schroeizer- marke.) Unter diesem Titel bespricht die „Ostschroeiz“ eine Abart der 40er marke, Ausgabe 1882, bei der der Anstrich der offenen Ziffer 4 der linken oberen Wertangabe 40 sich als kleine 7 präsen tiert. Da sich dieses Unikum auf jeder Platte zu „1000“ marken nur einmal uorfinden soll, so rnerden mir mahl schroerlich in den Besiß dieser Seltenheit gelangen, denn Druckplatten uon diesem Umfange haben unseres Wissens bisher nicht existiert. (Die neuen schmeizerischen Taxmarken) rnerden, roie mir den „Schmeizerischen Philat. Ilachr.“ entnehmen, erst im Spät sommer gedruckt rnerden, so daß die Ausgabe erst gegen Jahres- ende zu gemärtigen ist. Porzellan. (Cine Vase uon Pynacker.) Otto uon falke hat für das Berliner Kunstgeroerbemuseum eine prachtuolle Delfter-Vase an gekauft. Das Gefäß, das eine Höhe uon etroa einem halben llletcr hat, stammt aus der bedeutendsten Delfter fayence-fabrik: „De porceleyn fies“ und ist mit der aus A, k und P zusammengesetzten Dlarke des Adriaen Pynacker, eines der Hauptmeister der Delfter Kunsttöpferei, bezeichnet. Die Vase mit ihrem schön geschtoungenen Umriß ist oufs reichste in der Art des japanischen Imari-Porzellans bemalt, roie das gegen Ende des 17. dahrhunderts in den Delfter Fabriken gebräuchlich mar. Bisenrot, Blau und Gold sind ihre färben. Blumen und kämpfende Vögel sind auf ihr dargesfellt. Das heruorragende Werk murde im Raume der Delfter faycncen des Dluseums als lllittelpunkt eines Wandschrankes aufgestellt. UUohliätigkeitsmarken. (Alland-Dlarken.) Das Damenkomitee des Vereines „Heil anstalt Alland“ in Wien, an dessen Spiße die fürstin fanny o. Illontenuouo steht, hat eine marke mit dem roohlgetroffenen Bildnisse der Protektorin des Vereines, der Erzherzogin lllaria dosefa, in Vertrieb gesetzt. Diese marke, die sich durch be sondere Schönheit der Ausführung auszeichnef, soll die mittel zum Baue einer großen Kinderheilstätte mitschaffen helfen und außerdem für das edle Ziel des Vereines, die Bekämpfung der Tuberkulose, Propaganda machen. Die Alland-lllarken können uon der Versand stelle, Wien I., Wallfischgasse 7, zum Preise uon 4 h pro Stück bezogen rnerden. Uersctiiedenes. (Dr. doset Alexander freiherr uon Heitert.) Die „Inter nationale Sammler-Zeitung“ beklagt den Verlust eines illustren Dlit- arbeiters: Exzellenz Dr. doset Alexander freiherr uon Heitert, der oerdiensfoolle Historiker und Präsident der österreichischen Zentralkommission zur Erhaltung uon Kunst und historischen Denk mälern, ist am 16. o. Dl. im 90. Cebensjahre in Wien oerschieden. Was der Vereinigte für die Konseroierung historisch denkroürdiger Objekte getan, toas er als Sammler bedeutet, das soll noch uon berufener feder gesagt rnerden: hier sei nur darauf hingeroiesen, daß Baron Heitert eine ganz einzig dastehende Viennensia- Sammlung hinferließ. mit seiner Sammlung kann sich keine andere nicht blofj ihrer Reichhaltigkeit toegen, sondern auch darum nicht oergleichen, roeil sie sich auf alle möglichen Richtungen er streckte. Sie umfalzt Bücher und Brochüren, Zeitungen und flug- blätfer, münzen und ITledaillen, Papiergeld und Wertzeichen, Bilder, I Stiche, Partezettel etc. etc. dede Abteilung enthält Unica, RBK, RR in Dlenge, der zahllosen R gar nicht zu gedenken. Wie die großartige Sammlung entstand und sich allmählich erroeiterte, hat Baron Heitert in fesselnder Weise in unserem Blatte („Wie meine Sammlung entstand.“ ldr. 2 der „Internationalen Sammler-Zeitung“ oom 15. februar 1909 Seite 21 u. f.) selbst erzählt: anläßlich des Ablebens Helferts brachten die „lleue freie Presse“, das „neue Wiener Tagblatt“, das „fremdenblatt“, das „Vaterland“ und andere Wiener Tageszeitungen Auszüge aus diesem Aufsätze, der für jeden ■ Sammler uon eminentem Interesse ist. Bezüglich des Umfangs der Sammlung heißt es in dem Artikel: „meine Sammlung oder auch nur eine Abteilung derselben zu zählen, habe ich nie unternommen, nicht roegen der biblischen ITlahnung „Als Dauid seine Völker zählte, traf ihn die Strafe“, sondern roeil ihr Wert überhaupt nicht allein in der Stückzahl, so ansehnlich dieselbe ist, sondern ebenso sehr in der Viel seitigkeit ihrer Kategorien und der Qualität ihrer systematischen Anordnung besteht: dann aber auch, roeit seifen eine Woche, in der Geschäftszeit kaum ein ITlonat oergeht, roo ich nicht neues einzuteilen hätte, mitunter ganze Partien. Annähernd schätzen läßt sich der Reichtum einzelner Abteilungen meiner Sammlung aus meinen größtenteils auf dieselbe basierten zahlreichen Veröffent lichungen: „Dlailand und der lombardische Aufstand“ (anonym) „Geschichte Österreichs seit dem Ausgang des Wiener Oktober Aufstandes“, die „Wiener freiwilligen“, etc. etc.“ (Alte Tarock spiele) Dlit Beziehung auf unseren Artikel „Satirische Tarockspiele“ in Ar. 4 und die gleichnamige notiz in nr. 5 teilt uns Herr Regierungsrat Adolf Büros in Prag-Smichoro mit, dofz er zroei interessante alte Tarockspiele besitzt, uon denen er uns folgende Beschreibung gibt: 1. Spiel. 54 Blätter. Glanz loset in Wien, ohne Datum mit Kartenstempel. II franz loset, TU Die Rückkehr des Brauen, TV Alte Bekanntschaft, V Erzh. Albrecht f. DT., VI freiherr f. I1T. Benedek, VII Sturm auf Oberselk, VIII Gin Vor posten im Sommer, TX Gin Vorposten im Winter, X Erstürmung des Königsberges, XI Gin ßioouac, XII Der freue Kamerad, XIII Schlacht bei Oeoersee, XIV Hurra, Hoch dem Kriegerstand, XV f. ITT. freiherr u. Heß, XVI f. Dl. £. uon Gablenz, XVII Vor fridericia, XVIII 0. Dl Prinz Würtenberg, XIX Zur Attaque, XX f. Dl. Graf Radetzky, XXI Gin Uhlane. 2. Spiel. 54 Blatt, franz Josef, Wien 1851 mit Kartenstempel (10 K). II, III, IV roie beim 1. Spiel, V f. Z. Dl. Weiden, VI roie beim 1. Spiel, VII f. Z. Dl. B. Jellacic, VIII Gin Vorposten im Sommer 1848, IX Gin Vorposten im Winter 1849, X Heldentod, XI, XTI roie beim 1. Spiel, XIII Gin Serre- schaner Offizier, XIV roie beim 1. Spiel, XV' f. Z. DI. B. Haynau, XVI Gin sterbender Soldat, XVII f. Dl. £. d'Aspre, XVIII f. Dl. L G. Schlick, XIX Gin russischer Vorposten in Ungarn, XX roie beim 1. Spiel, XXI Kosak. Außer diesen beiden Tarockspielen besitzt Regierungsrat Duras in seiner Sammlung zroei Kupferdruckbilder 20 cm breit, 10 cm hoch „Ce Triomphe D' Achille“ „Ce Deluge“ Peint et graue par J. G. S. Cucas. Dlartin pinx G. Cucas. Paris chez Rittner et Gonpel Bouleuart Dlonfmarfre 9. Imprime par Aze. — Einen Kupferstich, 82 cm breit, 62 cm hoch. Peint par francois Casanooa Attaque Dtm des lates de la forteresse D Oczakoro Prise et Emportee d’ assaut par les Troupes Russes Commandees par le feldmarechal Prince de Potemkin, Graue par Adam Bartsch Vienne 1792 Dedie a sa Dlajeste Catherine II Imperatrice de toütes les Russies. Zroei Photographien Emil Dlario Vacanos mit fünf Original-Briefen mit einer Beschreibung eines Wiener Auskunfts bureaus. Alte ungültige Banknoten und Kupfer- und Silbermünzen. (Die Chemie der flora-Büste.) Eine in ihren Ergeb nissen auch für die Allgemeinheit recht interessante Arbeit ist in der neuesten llummer der Chemiker-Zeitung enthalten. Ihren Gegen stand bildet die genaue chemische Untersuchung des zur Herstel lung der flora-Büste uerroandten Wachses durch Dr. Georg Pinkus, der nachroeist, daß das Wachs aus firnis, Walrat und Bienenwachs besteht. Da nun Walrat erst nach 1700 bekannt ge worden ist, kann auch die Büste nicht älter sein. Weiter stellt Dr Pinkus fest, daß auch der englische Bildhauer Cucas zu seinen Arbeiten das gleiche, firnis und Walrat enthaltende Gemisch uer- roendef hat, so daß dieser mit höchster Wahrscheinlichkeit als Verfertiger der Büste anzusehen ist. Diese Wahrscheinlichkeit kann aber im Verein mit dem Ergebnis der bisherigen anderen Unter suchungen der Büste zur oollen Gewißheit erhaben werden. Und