Hummer 8 Internationale 5ammler-Zeitung. Seite 117 nolle, charakteristische Arbeit des JTleisters ist links unten ooll sig niert. (Leinwand, Höhe 39,5 cm, Breite 55,5 cm.) Von Pierre Cecile Puuis de Chaoannes (geboren 1824 in Cyan, gestorben 189S in Paris) bringen mir eine Blei stiftzeichnung (fig. 10), der Künstler betitelt sie schlechtmeg „Skizze“. Die Zeichnung zeigt eine IlTddchengruppe in einer felsenlandschaft. Vier (Rädchen in antikisieren der Geroandung, die bei dreien den Körper mehr oder weniger bedeckt läßt; das eine lllädchen trägt einen gefüllten firner, ein zroeites ruhendes lllädchen hält einen leeren Henkelkrug, fine dritte Gestalt, die ein ITlanteltiich über den Kopf gezogen hat, sißt bei einem Gefäfj, das mit großblätterigen Pflanzen sinnend in die ferne. fig. 9. Dupre: Landschaft. gefüllt ist. Die oierte figur schaut mit Blau gehöht, Links unten liest man den Hamenszug Die Bleistiftzeichnung ist leicht des Künslers. (Höhe 31 cm, Breite 28,5 cm.) Das Frauenzimmer-Lexikon. Zu den merkmürdigsten Büchern der ganzen deutschen Literatur gehört das „frauenzimmerlexikon“, non dem ein fxemplar bei der Auktion des Rachlasses Prof. Almin Schultj oersfeigert rourde. Pas Buch hat oieler Bibliophilen und forscher Aufmerksamkeit gebannt und Almin Schult] ist es zur Basis einer seiner köstlichsten Arbeiten „Alltags leben einer deutschen frau zu Anfang des 18. Jahrhun derts“ (Leipzig, 1890) geworden. G. Wilhelm Coroinus, der das Buch 1714 bei Johann friedlich Gleditsch und Sohn in Leipzig unter dem Pseudonym „Amaranthes“ erscheinen lief], mar ein Leipziger, fr lebte in seiner Vaterstadt als Hotar und Aduokat, aber mahl mehr den Ulusen und seinen Steckenpferden als seiner Praxis. Das ihm angetragene Amt eines sächsischen Hof poeten lehnte er, mie Goedeke berichtet, ab und starb in dürftigen Verhältnissen. Das Titelblatt seines „nußbares, galantes und kurioses frauenzimmerlexikon“, „roorinnen nicht nur der frauen- zimmer geistliche und weltliche Orden, Ämter, Würden, fhren-Stellen, Professionen und Geroerbe etc. Sondern auch fin nollkommenes und auf die allerneuesfe Art oerfertigtes Koch-, Torten- und Gebackens-Buch“, umfafjt 212 Warte in 36 Zeilen und ist mit einem Kupfer geziert. Das reiche material, beginnend mit dem Artikel „Aal“ und endend mit dem über die Schriftstellerin Zypsin, füllt 1176 Spalten. Professor Schultj sagt über die Absicht des Verfassers: „dem frauenzimmer roill er einen Überblick über alles Wissenswerte geben. Unter frauenzimmer oersteht er aber in unserem Sinne den Inbegriff der gebildeten Damen . , . Diese reiche und gebildete frauenmelt will er belehren. Das frauenzimmer ist für ihn dasjenige Geschlecht, so dem männlichen entgegen geseßet ist. Ihr Humeur, Zeit, figen- schaff, Jndination und Wesen scheinet nach ieder Landes- Art und Beschaffenheit oon einander unterschieden zu seyn’. nun schildert er die Portugiesin als die schönste, dabei aber als hochmütig, eyfersüchtig und argwöhnisch. Die Spanierin schmincket sich sehr stark, ist sehr uerliebt, hat insgemein garstige und übelriechende Zähne etc. Die französin ist lustig, beredt, neugierig, oeränderlich in llloden, listig, oerliebt, doch leichtsinnig, frey, doch sonder Ver- leßung der fhrbarkeit. Die niederländerin ist sparsam, fleissig, hausshältig, hält oiel auf Heftigkeit und Reinlich keit im Hause, oerdirbt keine Compagnie (d. h. ist keine Spieloerderbin) und ist sehr complaisant’. Von der fng- länderin erfahren wir, dass sie in Conoersation nicht spröde, massen ein fremder selbiges gar leicht sprechen kann, machet auch ein Pfeiffgen Tobac mit 1 . Die deutschen frauen . . . ,lieben neue llloden sehr gerne, sind politisch und zu allen Dingen geschickt, curieux, können ihre Liebe sehr oerbergen, mögen auch gerne Schmeicheleyen oer fragen, seynd begierig auf die Galanterie, lassen sich zur Haushaltung wohl anfiihren'. ,Das Ungarische frauenzimmer ist artig oon Gesichte, lebet sehr eingezogen und ist sehr schamhaftig*.“ So werden noch die Polin, Russin, Türkin, Schweizerin, Italienerin und das frauenzimmer in Amerika („rauch und abgöttisch, gehet nackend und hat nur um den Schoss leichte Baumwollene Decke eine oder auch bunte federn') charakterisiert.